Ibiza-Reise der Bayern: Erst Absage, dann doch - und nun Kritik
Erst Absage, nun doch Feier-Trip:Kritik an Ibiza-Reise von Bayern-Stars
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Einige Profis des deutschen Fußballmeisters Bayern München haben ihren Feier-Trip auf die Party-Insel Ibiza nachgeholt. FCB-Sportvorstand Max Eberl steht in der Kritik.
13 Spieler des FC Bayern sind vor Ende der Saison nach Ibiza geflogen. Aus der Liga gibt es dafür viel Kritik. Bayern-Sportvorstand Max Eberl verteidigt seine Spieler, obwohl er den Trip zuletzt noch verboten hatte.13.05.2025 | 1:41 min
Die Ibiza-Reise einiger Bayern-Stars um Thomas Müller hat Kritik hervorgerufen. "Das hat was mit Professionalität und Seriosität zu tun", sagte Sky-Experte Dietmar Hamann. Er verwies darauf, dass es für den kommenden Münchner Gegner TSG Hoffenheim im Fernduell mit dem 1. FC Heidenheim noch um den direkten Klassenerhalt ginge.
Allerdings müsste Heidenheim das klar schlechtere Torverhältnis (-24 gegen -18) bei einem Sieg aufholen und Hoffenheim das Heimspiel gegen den FC Bayern verlieren.
Hamann appelliert an Vorbildfunktion
Die "Bild" machte am Montag Privat-Bilder publik, die die Bayern-Stars um Müller und Manuel Neuer laut Beschreibung beim Feiern auf Ibiza zeigen. Bei der Reise auf die Balearen-Insel dabei sein sollen außer den beiden Routiniers auch Harry Kane, Leon Goretzka, Serge Gnabry, Raphaël Guerreiro, Jonas Urbig, Aleksandar Pavlovic, Josip Stanisic, Dayot Upamecano, Kingsley Coman, Konrad Laimer und Eric Dier.
"Da verstehe ich den Verein nicht, wenn sie's abgenickt haben. Vor dem Hintergrund, was der Sportvorstand in der vorigen Woche gesagt hat: Da hat sich nichts geändert. Und Du hast auch eine Vorbildfunktion", sagte Hamann. "Du hast viele junge Spieler am Campus. Der Wettbewerb läuft noch. In Heidenheim, da hängen Arbeitsplätze dran, da hängen Existenzen dran. Es ist unprofessionell und es ist nicht seriös."
Standesgemäßer Abschied für Thomas Müller: In seinem letzten Heimspiel für den FC Bayern München gibt es einen 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach.11.05.2025 | 14:39 min
Kahn: "Ist halt unglücklich"
In der Vorwoche, als die Münchner die Meisterschaft perfekt gemacht hatten, hatten sie eine Meisterreise noch abgesagt. "Wir haben davon gehört, mit der Mannschaft gesprochen und das gestern ganz offen miteinander besprochen. Wir haben gesagt: Das gehört sich nicht, der Wettbewerb läuft noch. Die Mannschaft hat das verstanden, dementsprechend: keine Reise", hatte Bayerns Sportvorstand Max Eberl vor dem Spiel in Leipzig gesagt.
Im Frühjahr 2022 gab es schon einmal Wirbel um eine Reise von Bayern-Profis auf die Partyinsel. "Die haben das ja schon mal gemacht. Eigentlich haben sie ja damals schon merken müssen, dass das vielleicht keine so gute Idee ist", sagte Oliver Kahn, der damals Vorstandschef war.
Da stellst Du Dich hin und sagst erst, nein, das machen wir nicht, und dann machen wir es jetzt doch. Das ist halt immer ein bisschen schwierig. Was machen sie jetzt in Ibiza?
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Oliver Kahn
Vor drei Jahren hatte der Klub die Reise als "Team-bildende Maßnahme" akzeptiert. Man wolle "nicht den Moralapostel spielen, aber das ist halt unglücklich", sagte Kahn. "Wir haben auch schon so das eine oder andere gemacht. Ich kann mich erinnern, dass ich beim Golfspielen war, obwohl ich eine leichte Zerrung hatte."
Matthäus sieht schlechtes Signal
Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus reagierte mit deutlicher Kritik. "Vor drei Jahren sind Spieler des FC Bayern nach dem vorzeitigen Titelgewinn nach Ibiza geflogen, obwohl die Saison noch nicht vorbei war", schrieb der 64-Jährige in seiner Sky-Kolumne: "Den aktuellen Ibiza-Kurztrip sehe ich als fast noch schlimmer an, weil der Verein ihn den Spielern letzte Woche noch verboten hatte."
Besonders mit Blick auf das sportliche Restprogramm am letzten Spieltag am Samstag bei der TSG Hoffenheim sende die Aktion ein schlechtes Signal. "Wenn Bayern am Samstag gegen eine Mannschaft spielen würde, für die es um nichts mehr geht, wäre es vielleicht egal, aber Hoffenheim ist noch nicht gerettet", betonte Matthäus.
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Eberl verteidigt Umschwenken
Nach dem nun erfolgten Kurztrip über die trainingsfreien Tage werden die Bayern-Stars aber zeitig wieder zurück in München zur Vorbereitung auf das Hoffenheim-Spiel erwartet. Sportvorstand Max Eberl verteidigte indes sein Umschwenken in der Diskussion um die Reise.
Vergangene Woche standen noch viele Entscheidungen in der Liga an, auf die unsere Ergebnisse Einfluss hatten. Die Konstellation ist nun eine andere, daher haben wir dem Vorhaben der Spieler, ihre zweieinhalb freien Tage gemeinsam zu verbringen, jetzt nicht widersprochen.
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FCB-Sportvorstand Max Eberl
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Quelle: Reuters
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