Parkett ausbessern:Hausmittel gegen Kratzer im Holzboden
von Franziska Laßotta
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Holzböden sind beliebt, aber auch anfällig. Wer Kratzer ausbessern möchte, greift gerne zu Hausmitteln. Was es bei der Verwendung von Olivenöl, Kerzenwachs & Co. zu beachten gibt.
Auf einem teuren Holzboden sind sie besonders ärgerlich: Kratzer von Stühlen, Schuhen oder Spielzeug. Eine Expertin checkt vier Hausmittel, die laut Internet helfen sollen. Eine gute Alternative zu teuren Ausbesserungsarbeiten?27.09.2024 | 5:51 min
Parkett sollte mit Naturöl oder Hartwachsöl geölt oder lackiert werden. Öl oder Wachs sind daher auch die besten Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Macken im Parkett auszubessern. Wer es verwendet, muss allerdings vorab einiges beachten.
Olivenöl kann Flecken hinterlassen. Kerzenwachs trifft nicht unbedingt die richtige Farbe und wer mit Kaffee oder Tee nachhelfen will, schwemmt eventuell das Parkett auf. Ein Bügeleisen, das zusammen mit einem feuchten Baumwolltuch verwendet dabei helfen soll, die Holzfasern an der zerkratzten Stelle aufzurichten, könnte zu heiß werden und die Oberfläche des Holzes zerstören.
Hausmittel wie Olivenöl, Kerzenwachs & Co. sollte man immer an einer unauffälligen Stelle testen.
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Sophia Adler, Parkettherstellerin
Wichtig sei auch zu wissen, auf welchem Boden man steht: Echtholz oder Laminat, geölt oder lackiert? "Denn nicht auf jedem Boden funktionieren die Tipps", erklärt Parkettherstellerin Sophia Adler. Außerdem rät sie: Politur, pflanzliches Wachs oder auch Parkettöl aus dem Baumarkt mit dem richtigen Farbton bringen ein zuverlässigeres Ergebnis als Hausmittel.
Bei tiefen Kratzern den Profi ranlassen
Professionelle Reparatur-Kits beinhalten Wachsstifte in verschiedensten Farbtönen, die Kratzer im Parkett verschwinden lassen. "Bei schwächeren Kratzern kann Kerzenwachs genauso gut wirken, aber die Farbe stimmt nie perfekt. Da lohnt es sich, in Wachsstifte zu investieren, die eine getreue Farbe haben", erklärt Adler. Mehrteilige Sets gibt es ab 13 Euro im Baumarkt.
Wer einen tiefen Kratzer an einer gut sichtbaren Stelle hat, der sollte sich beraten lassen. "Schreiner, Bodenleger, oder Fachpersonal im Baumarkt sind die richtige Anlaufstelle", so Adler. Denn welches Mittel wirklich hilft, hängt von der Holzart und Oberflächenbehandlung ab. Lackiertes Parkett muss bei tiefen Kratzern sogar geschliffen werden. Da sollte nur ein Profi ran.
Staub und Schmutz sammeln sich häufig an schwer erreichbaren Stellen. Gerade dort kann eine gründliche Reinigung nicht nur für mehr Glanz, sondern auch für eine bessere Raumluft sorgen. Mit diesen Tipps lassen sich selbst die unzugänglichsten Stellen mühelos reinigen.26.03.2025
Parkett - geölt oder lackiert?
... verschließen nicht die Poren des Parketts. Daher behält es seine natürliche Haptik und Optik. Außerdem verstärken sie den Eigenton des Holzes und wirken schmutzabweisend. Einmal im Jahr muss jedoch nachgeölt werden. Da Naturöl das Holz nicht härtet, sind kleinere Macken und Kratzer schnell passiert.
... macht das Holz gegen Kratzer und Feuchtigkeit widerstandsfähiger, weil es eine Wachsschicht auf dem Parkett hinterlässt. Es ist besser für helle Böden geeignet. Auch hier wird die natürliche Farbe erhalten, aber nicht so sehr hervorgehoben. Wie beim Naturöl ist die richtige Parkettpflege mit wenig Wasser essenziell.
... verschließt den Parkettboden - er "atmet" dann nicht so wie nach einer Behandlung mit Öl. Das lässt ihn glänzen, macht ihn pflegeleichter, weil er resistent gegen Feuchtigkeit wird. Wird der Lack bei einer Beschädigung verletzt, dringt Wasser ein und lässt das Parkett aufquellen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Wer seinen Boden liebt, der pflegt ihn. Für Holzböden bedeutet das: Keine chemischen Reiniger oder Scheuermilch zum Reinigen verwenden.
Wichtig ist vor allem, wenig Wasser zum Putzen zu nehmen. Pfützen sollten auf jeden Fall vermieden werden. Wer möchte, kann zusätzlich die gute alte Holzbodenseife nutzen. Dabei sollten allerdings nur weiche Lappen aus Baumwolle verwendet werden - keine Bürsten oder Mikrofaser-Tücher, die den Boden zerkratzen könnten.
Klassisch mit Mopp, Mikrofasertuch, Sprühwischer oder gar Dampfreiniger - nass oder nebelfeucht - wie wird der Fußboden am besten gereinigt? Mehrere Faktoren spielen eine Rolle.
von Alexandra Tiete
mit Video
"Alle paar Jahre sollte man geölten Boden außerdem nachölen. Gewachstes Parkett braucht regelmäßige Behandlungen mit Hartwachs", so Adler.
Alle Möbel, die auf dem Boden stehen, sollten auf Filzgleitern stehen. Sie schützen effektiv vor Kratzern im Holz. Eine gute Kratzer-Vorsorge unter Rollmöbeln sind Rollmatten, im Eingangsbereich helfen ein Teppich oder ein Fußabtreter.
Regelmäßig trocken reinigen hält Dielen-, Parkett- und andere Holzböden sauber und frei von Kratzern. Eine Schutzschicht aus Öl, Lasur oder Lack macht das Holz widerstandsfähiger.
von Cornelia Petereit
mit Video
Quelle: dpa
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