Indoor-Spielplatz: Wie Kinder bedenkenlos spielen können

Tipps für Eltern und ihre Kinder:Indoor-Spielplatz: So wird Spielen sicherer

von Helena Schwar
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Indoor-Spielplätze sind bei Kindern beliebt. Doch anders als bei öffentlichen Spielplätzen wird ihre Sicherheit nicht immer regelmäßig geprüft. Worauf Eltern achten können.

Kinder spielen mit weichen Würfeln.

Um Kindern ein sicheres Spielen zu ermöglichen, ist es ratsam, dass Eltern den Indoor-Spielplatz vorher begutachten.

Quelle: imago/ingimage

Wenn es draußen kalt, nass oder dunkel ist, werden Indoor-Spielplätze zur beliebten Zuflucht für Familien. Trampoline, Klettergerüste und Bällebäder bieten Kindern unter Dach Bewegung und Abenteuer.

Doch nicht jede Halle ist gleich sicher und sauber. Eltern sollten daher genau hinschauen, bevor sie ihr Kind losstürmen lassen.

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Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit

Während öffentliche Spielplätze regelmäßig kontrolliert werden, sieht das bei Indoor-Spielplätzen oft anders aus. "Derzeit ist nur die Erstabnahme nach Montage und Aufbau verpflichtend", erklärt André Siegl, Referent für Gebäudetechnik beim TÜV-Verband.

Regelmäßige Prüfungen sind zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, die Betreiber tragen aber dennoch die Verantwortung: Sie müssen nachweisen, dass ihre Anlage sicher ist. Manche verpflichten sich freiwillig zu jährlichen Prüfungen durch unabhängige Sachverständige. Ein sichtbares TÜV-Zertifikat oder das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit seien daher ein starkes Signal.

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Woran Eltern Mängel am Indoor-Spielplatz erkennen

Der erste Eindruck zählt! Unsaubere Eingangsbereiche, abgenutzte Geräte oder lockere Netze können Warnsignale sein, so der Experte. Besonders riskant seien beschädigte Sprungtücher, scharfe Kanten oder hervorstehende Metallteile.

Auch die Beleuchtung spielt eine Rolle: Dunkle Krabbeltunnel oder schlecht einsehbare Ecken erschweren die Aufsicht.

Darüber hinaus sind regelmäßige Kontrollgänge des Personals und kindgerechte Einweisungen wichtige Hinweise für einen verantwortungsvollen Betrieb, sagt Siegl. Zudem sollten freie Rettungswege und ein Sanitätsraum vorhanden sein.

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Aufsichtspflicht bleibt bei den Eltern

Eltern dürfen sich nicht allein auf Betreiber oder Versicherungen verlassen. Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) betont: Kinder seien auf Indoor-Spielplätzen in erster Linie durch die Betriebshaftpflichtversicherung des Betreibers abgesichert, etwa bei mangelhaften Geräten. Doch für die allgemeine Aufsicht seien Eltern selbst verantwortlich.

Unfälle, die durch das eigene Kind verursacht werden, fallen in die elterliche Haftung. Eine private Haftpflichtversicherung ist deshalb unverzichtbar. Sie springt ein, wenn das Kind Dritten Schaden zufügt, vorausgesetzt, die Eltern haben ihre Aufsichtspflicht erfüllt.

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  • Achten Sie auf sichtbare Prüfsiegel wie ein TÜV- oder GS-Zeichen.
  • Prüfen Sie den Zustand der Spielgeräte: Polsterungen, Netze und Sprungtücher sollten intakt sein.
  • Geschultes Personal, das Einweisungen gibt und regelmäßig Kontrollgänge macht, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal.
  • Wichtig sind zudem freie Rettungswege und ein Sanitätsraum.
  • Beachten Sie Altersfreigaben und Größenbeschränkungen.
  • Planen Sie gegebenenfalls Zusatzkosten für Garderobenschränke oder bestimmte Geräte ein.
  • Eine private Haftpflichtversicherung schützt, wenn Ihr Kind einen Schaden verursacht.


Verantwortung hängt vom Alter ab

Rechtlich gilt: Kinder unter sieben Jahren sind schuldunfähig, heißt es laut Gesamtverband der Versicherer (GDV). Sie können also nicht für Schäden verantwortlich gemacht werden. Bei älteren Kindern hängt die Haftung von deren Einsichtsfähigkeit ab. Im Zweifel entscheiden Gerichte im Einzelfall. Besteht kein Versicherungsschutz, haften Eltern oder Kinder ab einem bestimmten Alter mit ihrem Vermögen - ein Risiko, das Familien vermeiden sollten.

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Weitere Vorgaben und versteckte Kosten

Neben der Sicherheit sollten Eltern auch auf die Rahmenbedingungen achten. Viele Hallen arbeiten mit Altersfreigaben oder Größenbeschränkungen, die nicht immer klar ausgewiesen sind.

Auch Zusatzkosten, zum Beispiel für bestimmte Geräte oder Garderobenschränke, können den Familienausflug verteuern. Ein Blick ins Kleingedruckte und in die Hausordnung beugt bösen Überraschungen vor.

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