So erkennt man ein gutes und seriöses Tattoostudio

Der sichere Weg zum Wunschtattoo:Wie man das richtige Tattoostudio findet

von Anna Möllers

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Knapp jeder Vierte in Deutschland ist tätowiert oder kann sich vorstellen, zukünftig ein Tattoo zu tragen. Das Problem: Der Tattoobranche fehlen offizielle Regeln.

Eine Tätowierung in Form eines Schmetterlings wird während einer Tattoo-Messe auf einen Arm gestochen.

Hat man sich einmal für ein Tattoo entschieden, ist die richtige Auswahl des Tattoostudios für ein gutes Ergebnis entscheidend.

Quelle: dpa

Tätowieren ist bislang kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf - ein Tattoostudio eröffnen kann im Prinzip jede und jeder. Wie also ein seriöses und gutes Studio für das nächste Kunstprojekt auf der Haut finden?

Vorbereitung ist das A und O

Die Entscheidung steht - ein neues Tattoo soll her! Zu Beginn steht natürlich die Frage: Was genau darf es sein? Ein realistisches Bild der Katze, ein schlichtes Fineline-Tattoo oder doch etwas mit Farbe? Denn je nach Stilrichtung sollte auch der oder die Tätowier*in ausgewählt werden. Nicht jede*r Kunstschaffende ist auf dem gleichen Gebiet spezialisiert.

Beide blicken zur Kamera. Jacob sieht sorgenvoll aus. Auf seinem rechten Arm ist das Logo heureka im Stil eines Tattoos zu sehen.

Kultur, Mode oder jugendliches Abenteuer? Ein Tattoo ist selten nur ein Tattoo. Es hat für viele Menschen eine persönliche Bedeutung. Nun verbietet die EU viele Tattoofarben.

15.12.2022 | 11:42 min

Bereits hier lässt sich laut Maik Frey, Pressesprecher des Verbandes "Deutsche Organisierte Tätowierer e.V." (DOT) ein erstes Qualitätsmerkmal finden. Profis würden ihr Spezialgebiet kennen, im Zweifel andere Kolleg*innen empfehlen und nicht jede Anfrage blind annehmen.

Ein gutes Tattoostudio berät ausführlich, bevor es tatsächlich ans Stechen geht, schreibt auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seiner Website.

Tätowiererinnen und Tätowierer [ … ] tätowieren nicht bei Ihrem ersten Besuch, sondern erst nach eingehender Beratung zu Risiken und gesundheitlichen Aspekten.

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Einen persönlichen Eindruck verschaffen

Man sollte sich genügend Zeit nehmen, um vorab zu recherchieren und Werke von Tattoo-Artists anzuschauen. Ein Tipp des Vereins ProTattoo: auch nach Tätowierungen suchen, die schon verheilt und etwas älter sind.

Empfehlungen von Freund*innen können bei der Auswahl hilfreich sein und das Tattoostudio sollte offiziell als Gewerbe angemeldet sein. Hier prüfen Behörden, zum Beispiel das Gesundheitsamt, die Sauberkeit des Studios und die verwendeten Materialien.

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Hygiene und Sicherheit im Tattoostudio

Es empfiehlt sich, Studios vorab zu besuchen, um sich ein Bild zu machen. Der erste Eindruck kann bereits Aufschluss geben, ob das Studio professionell wirkt. Ein No-Go sind laut Frey zum Beispiel frei herumlaufende Hunde im Tätowierbereich oder unordentliche Räumlichkeiten. Auch lassen sich einige Hygiene-Standards selbst überprüfen.

  • Einmalbehälter für Farbe vorhanden
  • Tätowiermaschine und Kabel in Plastik beziehungsweise abwischbar
  • Verwenden von frischen Einmalhandschuhen
  • Sterile beziehungsweise noch verpackte Nadeln
  • Abwischbare Oberflächen
  • Einwegtuch auf der Liege


Maik Frey rät, Fragen bezüglich der Hygienemaßnahmen zu stellen, zum Beispiel, ob ausschließlich Einwegmaterial verwendet oder wie sterilisiert wird. Ein professionelles Tattoostudio verfügt über einen Hygieneplan und sollte Fragen zu hygienischen Standards erläutern können.

Mittlerweile gibt es eine Norm (DIN EN 17169), die die Anforderungen an die Hygiene vor und während des Tätowierens sowie für die Nachsorge klar definiert. Das ausgewählte Studio sollte bestenfalls nach dieser Sicherheits- und Hygienenorm arbeiten. Ein gutes Zeichen kann auch sein, wenn das Tattoostudio einem der großen Tattoo-Dachverbände angehört. So setzt etwa DOT für seine Mitglieder bestimmte Standards wie Hygiene-Seminare voraus.

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Aufklärung und "Wohlfühlfaktor"

Zur Aufklärung gehört ein oftmals mehrseitiger Aufklärungs- beziehungsweise Fragebogen, in dem über Risiken informiert wird. Im Gespräch sollten Kund*innen dann über das Stechen, die ungefähre Dauer und entsprechende Pflegemaßnahmen der Haut in Kenntnis gesetzt werden.

Der Bundesverband Tattoo (BVT) empfiehlt, auch auf das eigene Bauchgefühl zu achten und sich folgende Fragen zu stellen: "Werden die Fragen bezüglich des Ablaufs, der Art der Umsetzung des gewünschten Motivs (samt Stilistik) und des späteren Umgangs mit der abheilenden Tätowierung zufriedenstellend beantwortet? (…) Wie wohl fühle ich mich in dem Studio und mit der Aussicht, dort mehrere Stunden unter Schmerzen in enger körperlicher Nähe zu der tätowierenden Person zu verbringen? Habe ich (…) ein Maß an Privatsphäre, welches mir wichtig ist?", so Urban Slamal vom Bundesverband Tattoo (BVT).

  • Kund*innen sollten sich wohl und gut beraten fühlen.
  • Das Studio kann einen Gewerbeschein nachweisen.
  • Tattoofarben entsprechen den in Deutschland geltenden Regeln.
  • Es gibt ein Aufklärungsgespräch (Allergien, Nachsorge und Co.).
  • Es wurden (vorab) schriftliche Hinweise und ein Aufklärungsbogen ausgehändigt.
  • Der Arbeitsplatz zum Tätowieren ist sauber und desinfiziert.
  • Ein Hygieneplan ist vorhanden.
  • Preisinformationen sind transparent einzusehen oder werden im Vorfeld besprochen.
  • Alle Fragen konnten gestellt und geklärt werden.


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