Feigen selbst anbauen und ernten:So gedeiht der Feigenbaum im eigenen Garten
Köstliche Feigenfrüchte auf dem Balkon oder im Garten ernten, das ist auch hier möglich - wenn man weiß, wie. Welcher Feigenbaum sich eignet und was bei der Pflege zu beachten ist.
Durch mildere Winter, gezielte Sortenauswahl und etwas Pflege lassen sich inzwischen auch in Deutschland besondere Nutzpflanzen kultivieren. Von Aroniabeere bis Feige: Tipps von Garten-Expertin Anja Koenzen.
18.08.2025 | 8:40 minMan kennt sie vor allem aus mediterranen Gefilden, doch wenn die Winter nicht zu kalt sind, können Feigenbäume durchaus im eigenen Garten gedeihen und Früchte tragen. In rauen Lagen kann man sie mit entsprechendem Winterschutz im Kübel halten.
Feigen mögen es sonnig und warm
Feigen lieben warme, sonnige und geschützte Standorte - ideal ist eine windgeschützte Süd- oder Westwand. Der Boden sollte vor allem durchlässig und humos sein. Staunässe vertragen die Wurzeln nicht.
In milden Regionen und in Lagen unter 500 Meter Höhe können Feigen im Alter von mindestens drei Jahren ausgepflanzt werden. In kälteren Regionen empfiehlt sich ein großes Pflanzgefäß von mindestens 40 Liter, damit die Feige leichter in ein Überwinterungsquartier umziehen kann. Beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, wenn keine Fröste mehr drohen.
Welcher Dünger eignet sich am besten? Welche Pflanzen sind besonders pflegeleicht? Tipps von Garten-Expertin Anja Koenzen rund um die Pflege von Zitruspflanzen.
20.02.2025 | 8:10 minGeeignete Feigensorten für den Anbau
Für den Feigenanbau in Deutschland empfehlen sich ausschließlich selbstfruchtende, frosttolerante Sorten.
- Brown Turkey: robust, ertragreich, süße Früchte, gute Kübelpflanze
- Dalmatie: sehr aromatische Früchte, verträgt auch etwas kühlere Standorte
- Madeleine des Deux Saisons: liefert oft zwei Ernten pro Jahr
- Ronde de Bordeaux: kleinwüchsig, sehr aromatisch, frühreifend
- Violetta: auch Bayernfeige genannt
Das ist bei der Feigenbaum-Pflege zu beachten
Eine Mulchschicht schützt den Wurzelbereich der Feige vor Austrocknung und hält den Boden feucht. Gleichmäßige Feuchtigkeit ist wichtig, vor allem während der Fruchtbildung, aber keine Staunässe.
Im Frühling etwas Langzeitdünger verteilen - alternativ von April bis Juli alle zwei bis drei Wochen etwas Flüssigdünger oder Kompost geben. Ab August nicht mehr düngen, damit die Triebe ausreifen und frostfester werden.
Feigenbäume überwintern
Die Triebe von ausgepflanzten Feigen bei starken Frösten (minus zehn Grad) mit Vlies oder Kokosmatten umwickeln und mit Laub auffüllen. Bei älteren Feigen, die im Kübel gehalten werden, sollte schon zu Beginn des Winters der Kübel mit Noppenfolie isoliert und bei Frost zusätzlich die Triebe mit Vlies oder Kokosmatten und Laub geschützt werden.
Jungpflanzen bis zu einem Alter von drei Jahren sollten an einem frostfreien Standort überwintern, der dunkel sein darf.
Elmar Mai erklärt, wie Pflanzen mit unterschiedlichen Bedürfnissen am besten überwintern.
02.11.2023 | 9:11 minDer richtige Schnitt des Feigenbaums
Zu Beginn des Frühjahrs kann man den Feigenbaum schneiden. Dabei sollte man Handschuhe tragen. Beim Schneiden tritt milchiger Saft aus, der hautreizend sein kann. Man entfernt alte, schwache und nach innen wachsende Triebe und kürzt zu lange einjährige Triebe ein - allerdings nicht zu sehr, denn an ihnen wachsen die Früchte für die kommende Ernte.
Im Mittelmeerraum und in Asien werden Feigenblätter zum Aromatisieren genutzt. Um Fisch, Fleisch oder Reis gewickelt geben sie ein zart nussiges, leicht kokosartiges Aroma ab. In Milch oder Sahne ausgekocht verleihen sie Süßspeisen wie Pudding oder Eis ein feines Vanille-Kokos-Aroma. Junge Blätter können frisch oder getrocknet als Kräutertee verwendet werden. Sie eignen sich auch für Feigenblattöl oder Feigenblattzucker.
Frische Feigenblätter enthalten Furocumarine, die bei direktem Hautkontakt reizend wirken können. Beim Kochen, Trocknen oder Einlegen sind diese unproblematisch. Am besten nur junge, gesunde Blätter nutzen und stets vorher trocknen oder blanchieren.
Das Bundesnaturschutzgesetz regelt, wann man Hecken schneiden darf und wann starke Rückschnitte verboten sind. Es drohen Bußgelder, wenn bestimmte Regeln nicht beachtet werden.
12.03.2024 | 1:46 minWann Feigenfrüchte geerntet werden
Feigen reifen je nach Sorte meist ab Ende Juli/August bis Oktober. Reif sind die Früchte, wenn sie weich werden, sich leicht vom Ast lösen und die Schale leicht aufplatzt. Da Feigen nicht nachreifen, sollte man sie nur im reifen Zustand pflücken.
In sehr milden Jahren oder bei geschützten Standorten kann es zwei Ernten geben: eine im Frühsommer (Juni/Juli) und eine im Herbst.
Welche Sorten besonders ertragreich sind und wie man sich am besten mit Obst selbst versorgt, erklärt Pflanzen-Experte Elmar Mai.
13.09.2024 | 7:02 minFeigen vermehren ist einfach
Feigen lassen sich kinderleicht vermehren über Stecklinge und Absenker. Für Stecklinge schneidet man von verholzten Trieben, die bleistiftdick sind, rund 20 Zentimeter lange Triebe ab und steckt sie knapp zehn Zentimeter tief in ein lockeres Sand-Erde-Gemisch.
Ein warmer, heller, nicht zu sonniger Ort ist ideal ebenso wie gleichmäßige Feuchtigkeit. Schneidet man die Triebe im belaubten Zustand, muss die Blattmasse drastisch reduziert und eventuelle Früchte entfernt werden.
Die Vermehrung über Absenker ist ebenfalls einfach. Dafür im Frühjahr oder Sommer einen biegsamen Trieb mit Draht direkt auf dem Boden fixieren und mit Erde bedecken. Nach sechs bis zwölf Monaten hat der Absenker Wurzeln gebildet und kann vom Mutterstrauch getrennt werden.
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