Vapes mit "Kinder-Geschmacksrichtungen": Streeck will Verbot

Schutz junger Menschen:Vapes mit Geschmack: Suchtbeauftragter will Verbot

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Sie sind bunt und schmecken nach Wassermelone oder Kaugummi: Vapes mit Geschmack sind beliebt. Doch weil sie Kinder ansprechen sollen, will der Drogenbeauftragte sie verbieten.

Vapes aufgereiht im Kiosk

"Vapes", also E-Zigaretten mit Aroma, werden immer beliebter und gelten als Einstiegsdroge für eine Nikotinsucht. Ein Aufklärungsprojekt in Hamburg will dem entgegenwirken.

31.05.2025 | 1:50 min

Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), will gegen sogenannte Vapes vorgehen, die mit ihren Geschmacksrichtungen gezielt Kinder ansprechen sollen. Der Düsseldorfer "Rheinischen Post" sagte er:

Es gibt Vapes, die explizit auf junge Menschen zugeschnitten sind, indem sie etwa mit Kaugummigeschmack angeboten werden.

Hendrik Streeck, Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung

Er halte "Kinder-Geschmacksrichtungen" für Zigaretten für skandalös. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass so etwas verboten wird", kündigte der Mediziner an.

A woman holds an e-cigarette as she vapes on a street in Manchester

China gehört zum größten Produzenten für E-Vapes, doch die elektronischen Zigaretten sind dort verboten. In Deutschland wird der Umgang mit dem süßen Süchtigmacher diskutiert.

28.05.2024 | 10:53 min

Streeck: Cannabis-Regeln müssen verändert werden

Auch die Teillegalisierung von Cannabis gehöre auf den Prüfstand, sagte Streeck. Denn Medizinal-Cannabis werde "zurzeit zu oft für den Freizeitkonsum missbraucht. Hier habe Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) bereits eine Gesetzesänderung vorgelegt, die er begrüße.

Hendrik Streeck, Bundesbeauftragter für Sucht- und Drogenfragen, stellt am 07.07.2025 im Berliner Vivantes Klinikum am Urban vor, wie viele Menschen im vergangenen Jahr an ihrem Konsum von illegalen Drogen verstorben sind.
Quelle: dpa

Der Virologe Hendrick Streeck saß während der Corona-Zeit als Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn im Expertenrat der Bundesregierung. Nun sitzt er für die CDU im Bundestag. Ende Mai wurde er zum Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung ernannt.


Seit dem 1. April vergangenen Jahres ist der Besitz von bis zu 25 Gramm getrocknetem Cannabis im öffentlichen, von 50 Gramm im privaten Raum straffrei. Der öffentliche Konsum von Cannabis ist darüber hinaus beschränkt. So gilt zum Beispiel ein Konsumverbot in Fußgängerzonen von 7 bis 20 Uhr. Für Minderjährige bleibt der Besitz von Cannabis verboten.

 Eine Frau hält auf der Hanfmesse «Mary Jane» ihren Joint in der Hand.

Am 1. April 2024 wurde Cannabis teilweise legalisiert. Bis heute wird über das Thema kontrovers diskutiert. Auch in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD.

01.04.2025 | 1:29 min

Kapseln und Tropfen statt Cannabisblüten verschreiben

Derzeit würden Menschen von Online-Apotheken "gezielt durch Krankheitsformulare geleitet", um Privatrezepte für medizinisches Cannabis zu bekommen, kritisierte Streeck. Zudem sei der Absatz von Cannabisblüten um 80 Prozent gestiegen: "ein deutlicher Hinweis, dass es hier weniger um die Linderung von Krankheitsleiden geht als um Konsum".

Blüten würden meist geraucht, schädigten die Lunge und erhöhten das Krebsrisiko, erklärte der Virologe. Für die Behandlung von Schmerzen oder Epilepsien seien indes Kapseln und Tropfen medizinisch sinnvoller.

Deshalb bin ich dafür, dass Cannabisblüten nicht mehr verschrieben werden.

Hendrik Streeck, Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung

Die Hände eines Obdachlosen mit langen schmutzigen Fingernägeln, der angebrannte eine Alufolie mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hält, zusammen mit einem Feuerzeug und einem Röhrchen zum Inhalieren der Droge.

Das synthetische Opioid Fentanyl hat in den USA längst eine Krise ausgelöst. Auch hierzulande schlagen Drogenschutzbeauftragte und Entzugskliniken Alarm.

14.10.2024 | 7:20 min

Drogenbeauftragter warnt vor synthetischen Drogen

Zudem warnte der Drogenbeauftragte vor einer zunehmenden Verbreitung sogenannter synthetischer Opioide in Deutschland, beispielsweise Fentanyl. "Besonders problematisch sind aus dieser Gruppe die sogenannten Nitazene. Sie haben eine rund 500-fache Potenz von Heroin." Die Menge einer Bleistiftspitze könne tödlich sein.

Die Verbreitung dieser Drogen nehme sowohl in Europa als auch weltweit zu, und "auch bei uns kommt davon immer mehr auf dem Schwarzmarkt an. Die Rezepturen werden mithilfe Künstlicher Intelligenz immer stärker, die Herstellung ist vergleichsweise einfach und stammt teils schon aus Heimlaboren", warnte Streeck. "Diese Opioide bergen enorme Gefahren für die Menschen, die mit ihnen in Kontakt kommen." Dies gelte schon beim ersten Konsum.

Quelle: epd, KNA, dpa

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