Rentenpläne der Koalition:Spahn pocht auf Rentenkommission
Der CDU-Fraktionschef sieht Redebedarf bei der Rente - und setzt dabei auf Vorschläge aus einer Rentenkommission. Der Koalitionspartner SPD hält an der Haltelinie fest.
Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Jens Spahn, sieht noch Redebedarf beim Rentenpaket.
14.11.2025 | 7:27 minUnionsfraktionschef Jens Spahn sieht beim Thema Rente noch Verhandlungsbedarf mit dem Koalitionspartner SPD. "Wir werden in der Koalition natürlich auch über das Rentenpaket reden", sagte Spahn im ZDF-Morgenmagazin.
Dazu gehört ausdrücklich auch die Rentenkommission, die neu eingesetzt werden muss.
Jens Spahn (CDU), Fraktionsvorsitzender
Diese Rentenkommission müsse im nächsten Jahr zügig Vorschläge für die 2030er Jahre machen, so der CDU-Politiker weiter. Bis zu zwei Koalitionsausschüsse gebe es noch bis Weihnachten, aber nicht nur dort werde miteinander geredet.
SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Miersch ist sehr zufrieden mit der aktuellen Einigung im Koalitionsausschuss. Bei offenen Fragen zur Rente sieht er "keinen Grund, Änderungen vorzunehmen".
14.11.2025 | 4:57 minMiersch hält an Haltelinie fest
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hatte zuvor, ebenfalls im Morgenmagazin, betont, dass die Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031 wichtig für seine Partei sei. Die Verlängerung der sogenannten Haltelinie ist ein Teil des Rentenpakets, auf das sich das Kabinett geeinigt hat.
Die Haltelinie war für die SPD ein sehr wesentlicher Punkt - auch schon im Wahlkampf und vor allen Dingen auch, in diese Koalition einzutreten.
Matthias Miersch (SPD), Fraktionsvorsitzender
Laut Bundesregierung sieht die Haltelinie vor, dass die Renten grundsätzlich so stark erhöht werden, wie es die Lohnentwicklung vorgibt.
Das Rentenniveau soll laut Koalitionsvertrag bis 2031 bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens abgesichert werden. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will das Vorhaben mit Milliardensummen stützen.
Junge Unionsabgeordnete drohen mit Blockade
Die Junge Gruppe der Unionsfraktion will den Gesetzentwurf zur Haltelinie des Rentenniveaus von 48 Prozent nicht mittragen. Sie droht damit, die Verabschiedung des Rentenpakets im Parlament zu blockieren.
Ihre Kritik richtet sich gegen die avisierten milliardenschweren Folgekosten, die durch eine Stabilisierung des Rentenniveaus nach 2031 entstehen könnten.
Zu Gast: SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf, Johannes Winkel, Chef der Jungen Union, Katja Kipping vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Ökonom Clemens Fuest und die Journalistin Julia Friedrichs
06.11.2025 | 63:30 minEr finde, die Junge Gruppe in der Union habe einen Punkt, sagte Spahn im ZDF-Morgenmagazin. Wenn man an die 2030er Jahre denke - wenn die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente gehen werden.
Wir müssen über die Lebensarbeitszeit reden, über mehr Kapitaldeckung, wie finanzieren wir das im nächsten Jahrzehnt?
Jens Spahn (CDU), Fraktionsvorsitzender
Man müsse zeigen, wie es gehe, dass Renten über 2031 hinaus fair, stabil, bezahlbar für alle Generationen blieben.
Auch 32 Wirtschaftsverbände fordern die Union in einem gemeinsamen Papier auf, das Rentenpaket zu stoppen.
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