Maja T.: In Ungarn inhaftierte Person beendet Hungerstreik

In Ungarn inhaftierte Person:Maja T. beendet Hungerstreik

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Zuletzt wuchsen die Sorgen um ihren Gesundheitszustand, jetzt beendet die in Ungarn inhaftierte Person Maja T. ihren Hungerstreik. Ihr Vater kritisiert erneut die Haftbedingungen.

Ungarn, Budapest: Maja T. kommt in den Gerichtssaal, wo über den Antrag auf Haftentlassung entschieden werden soll. Archivbild
Die in Ungarn inhaftierte Person Maja T. hat ihren Hungerstreik beendet. (Archivbild)
Quelle: dpa

Die in Ungarn inhaftierte Person Maja T. hat ihren Hungerstreik beendet. Das erfuhr das ZDF am Montag vom Vater der non-binären Person, die in Budapest in Haft sitzt. Der Vater Wolfram Jarosch hatte Maja T. am Samstag im Haftkrankenhaus besuchen können. T. sei abgemagert, habe eingefallene Wangen, sei insgesamt in einem stark geschwächten Zustand. "Es geht alles nur noch langsam", sagte Jarosch.
Er hofft, dass die Bundesregierung bei der ungarischen Regierung etwas in Sachen Haftbedingungen erreichen kann, insbesondere dass die Isolationshaft beendet wird. Jarosch glaubt, dass Ungarn an seinem Kind ein Exempel statuieren will.

Es scheint so, als wolle man das bewusst so durchziehen.

Wolfram Jarosch, Vater von Maja T.

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Der MDR zitiert Maja T. aus einer am Montagmittag verbreiteten schriftlichen Stellungnahme: "Ich möchte meine Gesundheit nicht weiter strapazieren, denn ich spüre, wenn ich jetzt nicht umkehre, ist es bald zu spät dafür."

Auswärtiges Amt: "Hochrangige" Gespräche mit Ungarn

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Mittag in Berlin, die Angaben des Vaters würden derzeit überprüft. Die deutsche Seite stehe mit der ungarischen Regierung zu dem Fall "hochrangig" im Gespräch.
Die non-binäre Deutsche Maja T. war im Dezember 2023 in Berlin festgenommen worden. Grund war der Vorwurf der ungarischen Behörden, T. habe im Februar 2023 gemeinsam mit weiteren mutmaßlich linken Aktivisten Angehörige der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen.
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Auslieferung 2024 trotz Eilverfahren vor Verfassungsgericht

Im Juni 2024 folgte die Auslieferung nach Ungarn - ungeachtet eines laufenden Eilverfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht, das dann auch unmittelbar nach erfolgter Überstellung in einer einstweiligen Verfügung die Auslieferung untersagte. T. trat im Juni dieses Jahres in einen Hungerstreik.
Der Europapolitiker Martin Schirdewan (Die Linke) forderte am Montag, die Bundesregierung müsse "umgehend für die Rücküberstellung von Maja T. nach Deutschland Sorge tragen".

X-Post von Martin Schirdewan

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Es sei "unerklärlich, dass das Auswärtige Amt und Außenminister Johann Wadephul (CDU) bislang kaum aktiv geworden sind, um das bestehende Unrecht zu korrigieren".
Quelle: ZDF, AFP

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