Kritik an Bundestagspräsidentin:Lang: "Polarisierungsunternehmerin" Klöckner
Robert Habeck kritisierte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner in ihrer Amtsführung scharf, jetzt zieht Grünen-Politikerin Ricarda Lang nach: Klöckner polarisiere, statt zu einen.
Grünen-Politikerin Ricarda Lang erneuert die Kritik von Robert Habeck an der Bundestagspräsidentin (Symbolbild).
Quelle: dpaDie Grünen setzen ihre Attacken gegen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) fort. Nach dem früheren Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) wirft auch die ehemalige Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang der CDU-Politikerin vor, zu polarisieren, statt zusammenzuführen.
Habeck habe sich mit den harten Attacken gegen Klöckner und Söder "nicht unbedingt einen Gefallen getan", meint Florian Gathmann vom Spiegel.
26.08.2025 | 6:03 minLang: Klöckner kümmert sich nicht um "reale Probleme"
"Julia Klöckner ist insoweit für mich eine Polarisierungsunternehmerin, als dass sie sich ja gar nicht um die realen Probleme vieler Menschen kümmert, sondern, ganz im Gegenteil, vor allem Empörungsdebatten und Symboldebatten daneben stellt", sagte Lang im "Stern"-Podcast "Die Boss - Macht ist weiblich". "Und diese Symboldebatten spalten uns nicht nur innerhalb des demokratischen Spektrums, sondern durchaus auch als Gesellschaft."
Eine Bundestagspräsidentin habe die Demokratie als Ganzes zu repräsentieren und über der parteipolitischen Auseinandersetzung zu stehen. Das unterscheide Klöckner von Vorgängern, die ebenfalls konservative Haltungen vertreten hätten.
Politische Positionen einbringen - aber richtig
"Wolfgang Schäuble und Norbert Lammert hatten Positionen. Keinem von beiden würde man die eigene Position absprechen. Aber sie haben sie auf eine Weise eingebracht, die uns gesellschaftlich weitergebracht hat", sagte die Grünen-Bundestagsabgeordnete.
Der frühere Vizekanzler Robert Habeck gibt zum 1. September sein Mandat im Bundestag ab. Der Grünen-Politiker will im kommenden Jahr ins Ausland gehen, sagte er der "taz".
25.08.2025 | 0:18 minKlöckner weist Kritik der Grünen zurück
Habeck hatte Klöckner bei seinem Abschied aus dem Bundestag vorgeworfen, sie habe "immer nur polarisiert, polemisiert und gespalten". Der Bundestagspräsidentin warf er in einem Interview der "taz" vor, ihr Amt nicht überparteilich auszuüben. Julia Klöckner falle es schwer, die "Achtung vor dem Parlament in der Öffentlichkeit zu verteidigen", sagte Habeck bei "Markus Lanz".
Die Bundestagspräsidentin selbst wies den Vorwurf einer parteilichen Amtsführung zurück und rief dazu auf, mit mehr Respekt zu debattieren. Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte Klöckner gegen Kritik verteidigt und betont, dass sie "eine neue frische ins Amt gebracht" habe und eine klare Haltung vertrete.
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