Der Familiennachzug für Geflüchtete, die subsidiären Schutz in Deutschland haben, soll beschränkt werden.
Quelle: dpa
Die Bundesregierung will den Familiennachzug für "subsidiär Schutzberechtigte", also
Geflüchtete ohne Asyl-Status, für zwei Jahre stoppen - am Mittwoch soll die Aussetzung vom Kabinett beschlossen werden.
Dafür wird Bundesinnenminister
Alexander Dobrindt (CSU) einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, wie eine Sprecherin des Ministeriums dem ZDF bestätigte.
Ausnahmen bei Familiennachzug nur in Härtefällen
Zuerst hatte darüber die "Bild am Sonntag" berichtet. "Bisher konnten 1.000 Personen pro Monat nach Deutschland nachgezogen werden. Damit ist jetzt Schluss", sagte Dobrindt der Zeitung. "Wir schreiben die
Begrenzung von Migration wieder ins Gesetz."
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Ausnahmen soll es dem Bericht zufolge nur noch in Härtefällen geben. Er wolle mit dem Gesetz Anreize für irreguläre Migration nach Deutschland reduzieren, hieß es. "Auch damit zeigen wir, die Migrationspolitik in Deutschland hat sich geändert", zitiert die "Bild am Sonntag" den CSU-Politiker. Das Gesetz muss allerdings noch von Bundestag und Bundesrat bestätigt werden.
Entscheidungen über Asylanträge
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Protest von NGOs
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