EKD-Synode in Dresden: Über was die Evangelische Kirche streitet

Treffen in Dresden:Drei strittige Punkte bei der EKD-Synode

von Kira Stütz

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Die Evangelische Kirche in Deutschland will sich in der Frage nach Macht und Frieden neu positionieren. Dazu trifft sich die EKD-Synode in Dresden. Es wird auch Streit erwartet.

Schild mit Logo und Schriftzug Evangelische Kirche in Deutschland

Die Evangelische Kirche trifft sich dieses Jahr zur Synode in Dresden.

Quelle: dpa

Es geht um die eigene Ausrichtung: Unter dem Thema "Kirche und Macht" kommt die 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom 9. bis zum 12. November in Dresden zusammen. Einmal im Jahr tagt das oberste Leitungsgremium der EKD, in dem Synodale der 20 verschiedenen Landeskirchen ihre jeweilige Kirche vertreten und kirchenpolitische Entscheidungen treffen sowie über Haushalt und Kirchengesetze entscheiden. Auch in diesem Jahr liegen dabei strittige Themen auf dem Tisch.

Live um 9:30 Uhr
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Video44:32
"Evangelischer Gottesdienst - Die Zeit ist jetzt": Außenansicht der Dreikönigskirche mit ihrem weithin sichtbaren Turm.

Kritische Auseinandersetzung mit eigener Machtposition

Das Schwerpunktthema der diesjährigen Synodentagung ist ein Resultat der Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt und Missbrauch innerhalb der Evangelischen Kirche. Die im Januar 2024 veröffentlichte ForuM-Studie der Evangelischen Kirche verdeutlichte in aller Schärfe, dass die Evangelische Kirche ein eigenes Missbrauchsproblem habe.

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Rund ein Jahr nach Veröffentlichung der "ForuM-Studie" zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche gestaltet sich die Aufarbeitung schleppend, beklagen Betroffene.

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Ein Ergebnis dabei: Die Machtstrukturen innerhalb der Institution Kirche begünstigen ein Klima, in dem Missbrauch möglich werde. Während im Kern viel Einigkeit darüber herrscht, dass Machtstrukturen Missbrauch begünstigen, wird die Auseinandersetzung mit konkreten Strukturen mit Spannung erwartet. So stellt beispielsweise die Frage nach der Verbeamtung und Besoldung von Pfarrpersonen ein Streitthema dar.

Pfarrer Christian Grän in Nahaufnahme.

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Verkleinerung der EKD-Synode als Antwort auf Mitgliederverlust?

Zur Debatte steht auch die Verkleinerung der Synode. Momentan ist die Anzahl der Synodalen im Kirchengesetz auf 128 festgelegt. Der Synode liegt nun aber eine Gesetzesänderung vor, die die Anzahl der Synodalen von der Mitgliederzahl der jeweiligen Landeskirchen abhängig machen soll.

Zum jetzigen Zeitpunkt hieße dies eine Reduktion auf 98 Delegierte. Eine weitere Reduzierung würde durch einen fortschreitenden Rückgang der Kirchenmitgliedschaften folgen. Da die delegierten Ehrenamtlichen über ihre eigene Verkleinerung entscheiden müssen, werden kontroverse Debatten erwartet. Unklar bleibt bisher, ob der Gesetzesentwurf eine Mehrheit finden wird.

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Die Frage nach Frieden: Abkehr vom Konsens einer pazifistischen Haltung

Mit besonderer Spannung wird die Debatte zur eigenen Positionierung in Bezug auf Aufrüstung und Frieden erwartet. Im Rahmen der 6. Synodentagung wird am Montag die Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche veröffentlicht.

Im Vorfeld wurde bereits deutlich, dass die Evangelische Kirche damit eine Kursänderung einschlägt. Während die vorangegangene Friedensdenkschrift von 2007 auf knapp 130 Seiten eine dezidiert pazifistische Haltung darlegte und für Abrüstung plädierte, lassen bisherige Stimmen vermuten, dass die Evangelische Kirche durch die Auseinandersetzung mit dem Angriffskrieg Russlands unter bestimmten Voraussetzungen für das Recht auf Selbstverteidigung und damit einhergehende Waffenlieferungen plädiert.

Mit dieser Neuausrichtung bricht die Evangelische Kirche mit der Friedensbewegung, deren wichtigste Stimmen der Gegenwart unter anderem die Theologin Margot Käßmann oder der EKD-Friedensbeauftragte Friedrich Kramer sind. In der Frage um die eigene Positionierung angesichts der politischen Weltlage wird eine intensive und hitzige Debatte erwartet.

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Worüber die EKD-Synode auch debattieren wird

Neben den großen Themen rund um Macht und Friedenspositionierung wird es auch in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Israel und dem Nahen Osten kontroverse Debatten geben. Ebenfalls werden Themen wie KI und sinkende Mitgliederzahlen die Debatte bestimmen.

Festzuhalten bleibt: Der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland stehen intensive Tage bevor.

Kira Stütz ist stellvertretende Redaktionsleiterin der ZDF-Redaktion "Religion und Leben".

Mehrere Menschen stehen und sprechen in der zur Bücherei umgestalteten Kirche miteinander. Im Vordergrund stehen Regale und Kisten voller Kinderbücher, daneben stehen Stefanie Hayen und Stefanie Eilers vom Team von "Gemeinsam statt einsam".

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