Kamikazedrohnen noch 2025:Bundeswehr rüstet Drohnenabwehr auf
Welche Drohnen-Fähigkeiten hat die Bundeswehr künftig? Der Generalinspekteur will schnell neue Systeme, auch Kamikazedrohnen. Bis Jahresende soll die Armee damit schießen können.
Generalinspekteur Carsten Breuer erwartet bis Ende des Jahres Kamikazedrohnen für die Bundeswehr.
Quelle: dpaDer Generalinspekteur und damit ranghöchste Soldat der Bundeswehr, Carsten Breuer, will bei der Einführung neuer Waffensysteme zur Abwehr von Drohnen schnell vorankommen.
Am Ende wird es vermutlich darauf hinauslaufen müssen, dass wir Drohnen gegen Drohnen einsetzen.
Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr
In der Menge, wie Russland Drohnen gegen die Ukraine einsetze, sei eine effektive Abwehr "nur im Mix der verschiedenen Fähigkeiten möglich", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Drohnen sind im Krieg ein entscheidender Faktor. Ukrainische und europäische Hersteller arbeiten jetzt intensiver zusammen für eine Entwicklung neuer Modelle.
19.09.2025 | 1:35 minBreuer drängt auf schnelle Einführung von Kamikazedrohnen
Fortschritte erwartet er binnen Monaten. Dabei verweist Breuer auf den Zeitplan für die Einführung sogenannter Loitering Munition in der Bundeswehr. Dabei handelt es sich um Kamikazedrohnen, die mit Gefechtsköpfen versehen in großer Zahl auf Ziele gesteuert werden können oder diese auch KI-unterstützt selbst suchen.
Anfang des Jahres ist beschlossen worden, dass die Bundeswehr Loitering Munition beschafft. "Und Ende des Jahres wird die Truppe das erste Mal scharf damit schießen", sagt Breuer. "Parallel dazu wird der Kampf Drohne gegen Drohne mit Nachdruck vorangetrieben. Mit dem gleichen hohen Tempo wie bei der Einführung von Loitering Munitions."
Luftverteidigung braucht Mix aus Drohnenabwehr und Raketen
Ein "Fehler" wäre es aber nach seinen Worten, andere Bedrohungen aus dem Blick zu verlieren. "Wir dürfen jetzt nicht sagen, wir schauen nur auf Drohnen. So zentral die Entwicklung von Drohnen für unsere Verteidigungsfähigkeit ist, wir haben nach wie vor Marschflugkörper, Raketen und Luftfahrzeuge, die eine Bedrohung darstellen."
Bei den neuen Drohnen geht es im Fall der Fälle auch um die Verfügbarkeit großer Mengen - die Entwicklungszyklen sind aber sehr kurz, viel kürzer als bei Granaten oder Raketen. Es bringt den Militärplanern deswegen wenig, große Lagerbestände einer Waffe vorzuhalten, die ihre Wirksamkeit in Jahren oder auch Monaten verloren haben könnte.
"Wir brauchen Drohnenabwehr an der Nato-Ostflanke, und zwar an der gesamten Nato-Ostgrenze", sagte Norbert Röttgen bei "maybrit illner".
18.09.2025 | 1:36 minRussische Drohnen provozieren Nato-Mitglieder
Unter den Verbündeten der Nato sorgten in den vergangenen zwei Wochen verstärkte Luftraumverletzungen durch Russland für Unruhe. So war in der vergangenen Woche eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato eingedrungen.
Nach Polen meldet nun mit Rumänien das nächste Nato-Land, das eine Verletzung des eigenen Luftraums feststellt.
14.09.2025 | 1:44 minIn der Nacht zum 10. September hatten die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete erstmals einige russische Drohnen abgeschossen. "Egal, ob es beabsichtigt war oder ob es unabsichtlich passiert ist: Putin wird unsere Reaktion genau beobachten. Er hat uns als Allianz mit dieser Luftraumverletzung getestet", sagte Breuer. Dass Nato-Kampfjets hochwertige Lenkflugkörper auf im Vergleich billige Einwegdrohnen feuern müssen, hatte allerdings öffentlich Zweifel und Kritik am Stand der Vorbereitungen des Bündnisses ausgelöst.
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