Rentenreform in 2026:Bas will für Rente "ein ganz neues System"
Arbeitsministerin Bärbel Bas will das Rentensystem im nächsten Jahr grundlegend reformieren und dabei nun auch auf die Jungen hören. Ihre Partei markiert derweil schon rote Linien.
Nach der Verabschiedung des Rentenpakets spricht sich Arbeitsministerin Bas für eine grundlegende Rentenreform aus. Deutschland brauche ein ganz neues System, so Bas in der ARD.
06.12.2025 | 0:22 minNach der Verabschiedung des Rentenpakets im Bundestag spricht sich Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) für ein rundum erneuertes Rentensystem aus. In den ARD-"Tagesthemen" sagte Bas am Abend:
Es wird nicht reichen, nur an zwei Schräubchen zu drehen, sondern wir brauchen ein ganz neues System.
Bärbel Bas, Bundesarbeitsministerin
Deutschland müsse sich bei der Rente an anderen europäischen Ländern orientieren, die solche Reformen vorgemacht hätten. Als Beispiele nannte sie Schweden, die Niederlande, Dänemark und Österreich.
"Das muss eine mutige Reform sein. Und ich glaube, das können auch nur die Volksparteien schaffen", sagte Bas. Es sei nun wichtig, ein System zu schaffen, das für viele Jahre und für alle Generationen halte.
Mit 318 Stimmen hat der Bundestag das umstrittene Rentenpaket beschlossen. Damit erreichte die Regierung die Kanzlermehrheit. Zuvor war der Entwurf kontrovers distutiert worden.
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Nach monatelangen Diskussionen hatte der Bundestag am Freitag für das Rentenpaket gestimmt, es muss noch den Bundesrat passieren. Streit gab es in der Frage nach der Stabilisierung des Rentenniveaus und der Ausweitung der Mütterrente.
Noch vor Weihnachten soll eine Rentenkommission eingesetzt werden. Die Wissenschaft soll ebenso vertreten sein wie Politikerinnen und Politiker - auch explizit die junge Generation. Bis Mitte 2026 sollen Vorschläge vorliegen - die dann rasch in ein Gesetzgebungsverfahren münden sollen.
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Bas sagte, es sei wichtig, dass "die junge Generation jetzt auch ihre Stimme in der Rentenkommission hat". Sie gehe auch davon aus, dass die Jungen Gruppe der Unionsfraktion, die gegen das Rentenpaket war, in der Kommission vertreten sein werde.
"Der Kommissionsvorschlag wird so sein, dass da alle Themen auf den Tisch kommen", sagte Bas. "Da geht es um das Renteneintrittsalter. Da geht es um die Verbreiterung - wer soll einzahlen. Da geht es um Einkünfte. Und insofern wollen wir da keine Denkverbote vorgeben. In der Tat soll alles besprochen werden." Bas betonte: "Wir müssen uns alle aufeinander zubewegen."
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Die SPD-Chefin sagte weiter, bei künftigen Vorhaben müsse die schwarz-rote Regierung anders agieren als zuletzt in der Diskussion über das Rentenpaket. Die Koalitionsparteien müssten nun lernen, "dass wir viel früher solche Entscheidungen natürlich abklären miteinander und es nicht mehr zu solchen Konflikten kommt, die über Wochen in der Gesellschaft diskutiert werden".
In der Kommission sollen auch Punkte besprochen werden, die für Union oder SPD Stand heute jeweils Tabus sind: eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit über 67 hinaus für gesetzlich Versicherte und die Einbeziehung weiterer Gruppen in die gesetzliche Rente, also eventuell von Beamtinnen und Beamten. Ansonsten soll die Kommissionsarbeit auf kosten- und rentendämpfende Faktoren in der Rentenformel abzielen.
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