Menschen mit Aufnahmezusagen:Nach Klage: 28 Afghanen in Hannover angekommen
Die Bundesregierung hat 28 weitere Afghaninnen und Afghanen mit Aufnahmezusage einreisen lassen. Da das Programm gestoppt worden war, hatten sie geklagt.
Die nun eingereisten Menschen aus Afghanistan hatten von der Vorgängerregierung eine Aufnahmezusage erhalten.
Quelle: dpaIn Hannover ist am Mittwoch ein weiterer Flug mit Afghaninnen und Afghanen eingetroffen, die von der vorherigen Bundesregierung Aufnahmezusagen erhalten hatten. Es handele sich um 28 Personen, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit. Die Betroffenen hatten nach der Verschärfung der Migrationspolitik durch die neue Bundesregierung ihre Einreise nach Deutschland einklagen müssen.
Ministerium: Alle Verfahren "vollständig durchlaufen"
Zu den nach Deutschland gekommenen Menschen gebe es "rechtskräftige Gerichtsbeschlüsse (...), die die Bundesrepublik Deutschland verpflichten, die Einreise zu ermöglichen", teilte der Sprecher weiter mit. Sie seien Teil des Bundesaufnahmeprogramms Afghanistan und hätten "die Sicherheitsüberprüfung sowie das Aufnahmeverfahren vollständig durchlaufen".
Laut der Hilfsorganisation Luftbrücke Kabul handelt es sich um fünf Männer, zehn Frauen und 13 Kinder. Sie sollten in das Aufnahmelager Friedland gebracht und dann über den sogenannten Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt werden.
Innenminister Dobrindt hatte angekündigt, alle Afghanen vor der Einreise überprüfen zu lassen. Wer keinen Anspruch habe, erhalte kein Visum.
29.08.2025 | 0:56 minAnfang September bereits 47 Afghanen eingereist
Anfang des Monats waren auf diesem Weg bereits 47 Menschen aus verschiedenen deutschen Aufnahmeprogrammen für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan nach Hannover gebracht und später auf die Bundesländer verteilt worden.
Anfang September war bereits ein Flug mit besonders schutzbedürftigen Afghanen in Hannover gelandet. Nach der Übernahme der Taliban erhielten sie eine Aufnahmezusage - saßen aber lange in Pakistan fest.
01.09.2025 | 1:49 minViele afghanische Familien harren bereits seit Monaten oder Jahren in Islamabad aus. Die schwarz-rote Bundesregierung hatte das Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen im Mai gestoppt.
Angst vor Verfolgung durch die Taliban
Neben früheren Ortskräften deutscher Institutionen und ihren Angehörigen sollten über das Programm auch Afghanen aufgenommen werden, die Verfolgung durch die islamistischen Taliban fürchten müssen, etwa weil sie sich in der Vergangenheit als Anwälte oder Journalistinnen für Menschenrechte eingesetzt haben.
Die Bundesregierung will die Rückführungen nach Afghanistan deutlich ausweiten. Gespräche laufen schon auf technischer Ebene mit afghanischen Vertretern.
14.09.2025 | 1:35 minDass trotz des Stopps einige der Betroffenen und ihre Angehörigen nun trotzdem Visa erhalten haben, liegt daran, dass sie in Deutschland geklagt hatten, um ihre Einreise durchzusetzen. Unterstützt werden die Betroffenen dabei teils von der Organisation "Kabul Luftbrücke".
Aktuell warten mehr als 2.000 Afghanen aus dem deutschen Aufnahmeprogramm in Pakistan auf eine Ausreise nach Deutschland. Manche von ihnen wurden zuletzt in Pakistan festgenommen, einige auch nach Afghanistan abgeschoben.
In der Debatte um Abschiebungen nach Afghanistan sagt der Außenminister im ZDF: "Wir führen Gespräche in Doha, also in Katar", so Wadephul, "und anderswo zum jetzigen Zeitpunkt nicht".
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von K. Eigendorf, N. Fayzi3:05 minAufnahmeflüge nach Deutschland:Dobrindt kündigt Überprüfung von Afghanen an
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