Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

Drohnen über Polen:Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

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Deutschland reagiert mit diplomatischem Protest auf die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen. Das Auswärtige Amt hat den russischen Botschafter einbestellt.

27.05.2025, Berlin: Der Bundesadler und der Schriftzug «Auswärtiges Amt» sind an einer Glasscheibe an einem Eingang zum Auswärtigen Amt zu sehen.

Auswärtiges Amt bestellt russischen Botschafter ein

Quelle: dpa

Als Reaktion auf die Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat das Auswärtige Amt den russischen Botschafter einbestellt. Das Agieren des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "gefährlich" und "inakzeptabel", teilte das Ministerium auf der Plattform X zur Begründung mit.

X-Post des Auswärtigen Amtes

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Merz hält Luftraum-Verletzung nicht für ein Versehen

Die Einbestellung eines Botschafters gilt als deutliche Form des diplomatischen Protests. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Mittwoch erklärt, dass er die Verletzung des polnischen Luftraums nicht für ein Versehen halte. Er sehe darin "eine ganz ernsthafte Gefährdung des Friedens in ganz Europa". Merz sprach auch von einer "neuen Qualität von Angriffen, die wir aus Russland sehen".

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Polen und seine Verbündeten suchen nach einer politischen und militärischen Antwort auf das Eindringen russischer Drohnen auf Nato-Gebiet. "Das was in Polen passiert ist, ist in der Dimension neu", so Militärexperte Carlo Masala.

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Als Reaktion hat die Bundesregierung die Beteiligung der Bundeswehr am Schutz der Nato-Ostflanke verstärkt. Für die Überwachung des Luftraums über Polen stehen in Rostock-Laage zunächst bis Ende des Jahres vier statt bisher zwei Eurofighter-Kampfjets zur Verfügung.

Auch Frankreich bestellt Botschafter ein

Auch Frankreich bestellt nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum den russischen Botschafter in Paris ein. Man werde ihm sagen, dass man sich nicht einschüchtern lasse, sagte der geschäftsführende Außenminister Jean-Noël Barrot im Sender France Inter. Außerdem müsse Russland aufhören, die Nato und seine Verbündeten zu testen.

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Als Reaktion auf den Vorfall wird auch Frankreich drei Rafale-Kampfjets zum Schutz des polnischen Luftraums und der Nato-Ostflanke entsenden. Auch Personal und Munition soll zur Verstärkung geschickt werden, hieß es vom Verteidigungsministerium.

Nato-Verbündete schießen erstmals russische Drohnen ab

Während eines russischen Luftangriffs auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch war eine große Zahl Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geraten. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete in Polen schossen erstmals einige russische Drohnen ab.

Quelle: dpa

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