Großmanöver nahe EU-Grenze:Russland und Belarus beginnen Militärübung
Moskau und Minsk wollen Stärke zeigen: Beim Militärmanöver "Sapad 2025" trainieren zehntausende Soldaten in beiden Länder. Auch eine atomwaffenfähige Rakete soll getestet werden.
Russland und Belarus haben eine gemeinsame großangelegte Militärübung begonnen. Die Nato ist besorgt, da Übungen auch nahe der Grenze zu Polen, Estland und Litauen stattfinden.
12.09.2025 | 0:21 minVor dem Hintergrund massiver Spannungen mit dem Westen hat am Morgen das gemeinsame Großmanöver von Belarus und Russland begonnen. Schauplätze der Übung namens Sapad 2025 ("Westen 2025") sind Truppenübungsplätze in Belarus und Russland sowie die Ostsee und die Barentssee, heißt es einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Moskau.
Trainiert werden solle das Zusammenwirken verschiedener Truppenteile, besonders zwischen Kommandeuren und Stäben bei der gemeinsamen Abwehr einer Bedrohung.
In Russland wisse man sehr genau, dass der Westen "sehr nervös" auf das Manöver mit Zehntausenden Soldaten blicke, so Moskau-Korrespondent Armin Coerper.
11.09.2025 | 10:18 minNach Angaben aus Moskau nehmen an der Übung bis zum 16. September auch Beobachter und Truppenkontingente anderer Partnerländer Russlands teil. Das betrifft speziell den von Russland dominierten Militärblock OVKS und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit. Die große Militärübung findet alle vier Jahre statt.
Keine offiziellen Angaben zur Truppenstärke
Zur Zahl der eingesetzten Soldaten und Truppenverbände hat Moskau keine offiziellen Angaben gemacht. Nach westlichen Schätzungen sind insgesamt etwa 30.000 Soldaten involviert, davon etwa 8.000 Soldaten auf belarussischem Boden.
Quelle: ZDF
Aus Minsk hieß es zuletzt, dass der Umfang des Manövers verringert und Teile der Übungen ins Landesinnere verlegt würden, um die Spannungen mit den westlichen Nachbarländern zu senken. Beim Manöver soll aber auch die Mittelstreckenrakete Oreschnik getestet werden, die potenziell Atomsprengköpfe tragen kann.
Im Vergleich zu früheren Übungen ist das Manöver relativ klein. 2021 nahmen rund 200.000 Soldaten an der Übung teil. Die anschließend in den westlichen Landesteilen Russlands und in Belarus verbliebenen Truppenteile starteten im Februar 2022 dann den Angriff auf die Ukraine. Wegen des weiterhin dort laufenden Konflikts sind die Reserven für Übungen begrenzt. Die Übung soll offiziell bis zum kommenden Dienstag andauern.
In London haben Unterstützer-Staaten der Ukraine über die Koordinierung der militärischen Zusammenarbeit beraten. Gleichzeitig begann eine Rüstungsmesse.
09.09.2025 | 1:40 minSpannungen sind groß
Die Beziehungen Russlands zur EU und Nato sind stark angespannt, weil erst in dieser Woche über Polen mehrere russische Drohnen aufgetaucht und dann abgeschossen wurden. Polen und Litauen haben daraufhin den Luftraum geschlossen.
Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine auf Kampdrohnen, zuletzt drangen sie auch in Polens Luftraum ein. Zugleich rüstet Moskau für das Manöver Sapad. Analyse bei ZDFheute live.
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