Bericht über Witkoff-Telefonat:Brisanter Anruf: Gab Trump-Unterhändler dem Kreml Tipps?
Ein Medienbericht enthüllt ein Telefonat zwischen Trump-Berater Witkoff und dem Kreml. Dabei hat Witkoff offenbar Putin gelobt und Tipps gegeben, wie er Trump schmeicheln kann.
"Man muss Zweifel haben, für wen Witkoff eigentlich verhandelt", berichtet ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen über das geleakte Telefonat zwischen US-Unterhändler Witkoff und Putins Vertrautem Uschakow.
26.11.2025 | 3:06 minDer Sondergesandte der USA, Steve Witkoff, hat einem Medienbericht zufolge einem Kreml-Berater Ratschläge gegeben, wie der russische Staatschef Wladimir Putin US-Präsident Donald Trump ein Ukraine-Abkommen vorschlagen sollte. Dies geht laut einem Bloomberg-Bericht vom Dienstag aus einem Transkript eines Telefonats zwischen Witkoff und dem Kreml-Berater Juri Uschakow vom 14. Oktober hervor.
Das Telefonat scheint auf den Ursprung eines von US-Präsident Trump unterstützten 28-Punkte-Plans hinzudeuten, der weithin als für Moskau vorteilhaft eingestuft wurde. Der Plan forderte von der Ukraine bedeutende territoriale Zugeständnisse und die Zusage, nicht der Nato beizutreten.
US-Präsident Trump drängt weiter auf ein schnelles Ende des Krieges in der Ukraine. Sondergesandter Witkoff soll mit Kreml-Chef Putin in Moskau über die strittigen Punkte beraten.
26.11.2025 | 0:25 minWitkoff gab offenbar regelrechtes Coaching
Laut dem Transkript, über das Bloomberg berichtet, sagte Witkoff während des Gesprächs, er glaube, dass Russland - das im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte - "immer einen Friedensdeal gewollt" habe. Witkoff äußerte demnach zudem "den tiefsten Respekt für Präsident Putin".
Danach folgt ein regelrechtes Coaching: Der US-Gesandte riet Uschakow, Putin solle Trump in einem Telefonat für die erzielte Waffenruhe im Gazastreifen loben. Mit Blick auf die Ukraine gab Witkoff den Rat für Putin: "Er könnte Präsident Trump sagen: Wissen Sie, Steve und Juri haben einen sehr ähnlichen 20-Punkte-Plan für Frieden besprochen, und das könnte etwas sein, von dem wir glauben, dass es ein bisschen Bewegung reinbringen könnte."
Jede Nacht heftige Angriffe, zugleich aber auch neue Pläne, die Russland zum Stoppen seiner Attacken bringen sollen. In der Ukraine zweifeln viele, ob das zum Frieden führen wird.
26.11.2025 | 2:16 minDieses Telefonat sollte vor einem für den 17. Oktober vorgesehenen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus stattfinden, habe Witkoff demnach empfohlen.
Trump: Telefonat mit Putin war "sehr produktiv"
Er wisse, was nötig sei, um einen Friedensplan abzuschließen, fuhr er fort: "Donezk und ein Gebietsaustausch irgendwo", sagte er mit Blick auf die von Russland beanspruchte Region im Osten der Ukraine. Das darauffolgende Telefonat zwischen Trump und Putin fand am 16. Oktober statt. Der US-Präsident bezeichnete es als "sehr produktiv" und stellte die ukrainischen Forderungen nach Tomahawk-Raketen in Frage - einen Tag bevor er Selenskyj im Weißen Haus empfing.
Der am 21. November vorgestellte 28-Punkte-Plan zur Beendigung des Krieges wurde mittlerweile durch einen Vorschlag ersetzt, der die Interessen der Ukraine stärker berücksichtigt. Trump erklärte am Dienstag, er habe Witkoff gebeten, nach Moskau zu reisen, um mit Putin "einige strittige Punkte" zu besprechen.
Nach neuen russischen Drohnen- und Raketenangriffen äußern sich Ukrainer skeptisch: sie glauben nicht, dass Russland einen Friedensplan unterzeichnen wird, solange der internationale Druck nicht steige.
26.11.2025 | 2:11 minWeißes Haus: Witkoff tut, wofür Trump ihn ernannt hat
Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zu dem Bericht, dieser beweise, dass Witkoff "fast jeden Tag mit Vertretern Russlands und der Ukraine spricht, um Frieden zu erreichen, was genau das ist, wofür Präsident Trump ihn ernannt hat".
Trump selbst sagte am Dienstag zu Reportern, er habe die Aufzeichnung des Gesprächs nicht gehört. Er sprach aber von einer "ganz normalen Verhandlungsform". Auf die Frage, ob er besorgt sei, dass Witkoff zu russlandfreundlich sei, ging Trump stattdessen auf die Opfer des Krieges ein. "Sehen Sie, dieser Krieg könnte noch Jahre andauern und Russland hat deutlich mehr Menschen, deutlich mehr Soldaten. Daher denke ich, wenn die Ukraine einen Deal machen kann, ist das eine gute Sache", fuhr Trump fort. "Ich denke, es ist großartig für beide Seiten."
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