Immobilienmogul als US-Sondergesandter:Witkoff: Im Dienste der USA mit Verbindungen nach Moskau
von Beatrice Steineke, Washington, D.C.
Er ist einer von Trumps engsten Businesspartnern und sein "Sondergesandter für Friedensmissionen". Doch Steve Witkoffs Verbindungen zu Russland sind nicht unumstritten.
Steve Witkoff und Jared Kushner bei Verhandlungen in Moskau
Quelle: imago imagesNach einem Treffen mit russischen Vertretern und Wladimir Putin zu Beginn der Woche will sich der US-Sondergesandte Steve Witkoff nach übereinstimmenden Medienberichten am Donnerstag im Bundesstaat Florida mit dem ukrainischen Chefunterhändler Rustem Umerow treffen. Wer ist der Unterhändler, der für Trump bei heiklen Verhandlungen die Fäden zieht?
Der Anwalt und Immobilienunternehmer bezeichnet sich selbst als "Amateur-Diplomat". Durch seine Freundschaft mit US-Präsident Donald Trump führt er jedoch Gespräche mit den wichtigsten politischen Akteuren der Welt. Das ist nicht unumstritten.
Russland und die USA haben bei einem Treffen keine Einigung über eine Friedenslösung für die Ukraine erzielt. Die Gespräche seien konstruktiv gewesen, so Putins Berater Uschakow.
03.12.2025 | 0:26 minJahrzehntelange Beziehung zu Donald Trump
Der 68-jährige Witkoff hat osteuropäische, jüdische Wurzeln und ist in der Bronx, New York, geboren. Nach einem Politik- und Jura-Studium trifft er in seiner ersten Kanzlei: Donald Trump. 1997 gründet Witkoff sein eigenes Immobilienunternehmen.
Er baut weltweite Verbindungen auf - auch in die arabische Welt und nach Russland. In Interviews stellt er seine Geschichte oft als ein Weg von ganz unten nach ganz oben dar. Später gehören ihm bekannte New Yorker Wahrzeichen wie das Woolworth-Gebäude. Das US-Magazin Forbes schätzt Witkoffs Vermögen heute auf zwei Milliarden US-Dollar (ca. 1,7 Mrd. Euro).
Gegenüber ZDFheute betont Politik-Stratege Clayton Allen, die Basis des Vertrauens zwischen Trump und Witkoff sei ein ähnlicher Werdegang: Der US-Präsident schätze Personen aus der Wirtschaft, weil sie Deals genauso verhandeln würden - wie Trump selbst.
Gespräche in Moskau: Verhandelt die USA einen neuen Trump-Putin-Deal – wieder ohne Europa? Was bedeutet das für die Ukraine?
03.12.2025 | 40:48 minUkraine-Krieg: Witkoff sieht Putin nicht als Aggressor
Die erste Fassung des 28-Punkte-Plans zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine soll von Kreml-Berater Kirill Dmitrijew und Steve Witkoff stammen. Experten stuften ihn gleichbedeutend mit einer Kapitulation Kiews ein. Was nicht überrascht, da der US-Sondergesandte seit Monaten lobende Worte für Kreml-Chef Putin findet.
Nach Jahren war Witkoff als erstes Mitglied einer US-Regierung im Februar von Putin empfangen worden. Später erzählte er dem rechtsgerichteten, ehemaligen Fox News Moderator Tucker Carlson, dass Putin ein sehr kluger Mann sei.
US-Außenminister Rubio strebt eine Lösung im Krieg an, die die Zukunft der Ukraine schützt. Die Entscheidungen aus Russland hängen von Putin ab. Rubio zeigt sich zuversichtlich.
03.12.2025 | 0:42 minFür Witkoff war damals schon der Kernpunkt des Konflikts die Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson, die Russland 2022 nach einem Scheinreferendum annektiert hatte. Der US-Sondergesandte argumentiert wiederholt, dass die Mehrheit der Bevölkerung für die Annexion gestimmt habe und die Gebiete russischsprachig seien. Außerdem werde Putin Europa niemals angreifen, so Witkoff.
Vor seinem sechsten Besuch in Moskau drohte der Kreml-Chef aber genau damit: Russland habe nicht vor, in den Krieg zu ziehen. "Aber wenn Europa das will und damit anfängt, sind wir sofort bereit."
Die Ukraine-Gespräche zwischen Russlands Präsidenten Putin und US-Vertretern haben offenbar keinen Durchbruch gebracht. Beide Seiten vereinbarten, die Details nicht offenzulegen.
03.12.2025 | 3:37 minKritik an Witkoffs Verbindungen zu Russland
Das US-Medienportal "Bloomberg" veröffentlichte Mitschriften abgehörter Telefonate, die nahelegen: Witkoff hat die russische Seite auf Gespräche mit Trump vorbereitet. Auch aus republikanischen Reihen kamen danach Zweifel auf, für welche Seite Witkoff verhandle.
US-Präsident Trump zeigte sich jedoch nicht überrascht. Das sei Witkoffs Job als Dealmaker. Doch gibt es Verbindungen nach Moskau, die erklären könnten, warum er russischen Verhandlern wohl Tipps gibt?
X-Post von Mike Turner
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Erst Putins Wirtschaftsexperte Dmitrijew hat die Türen für Witkoff und nun auch für Jared Kushner in Moskau geöffnet. Nach Berichten von "Byline Times" gab es zuvor geschäftliche Verbindungen.
Über die US-Investmentgesellschaft Blackstone hätten Witkoffs und Kushners Firmen in den 2010er Jahren Darlehen erhalten - genehmigt von CEO Stephen Schwarzman. Von 2011 bis 2014 saß Schwarzman im internationalen Beirat des "Russian Direct Investment Fonds" (RDIF). Dieser russische Staatsfonds wurde geleitet von: Kirill Dmitrijew.
Um die Ukraine-Friedensverhandlungen soll ein Machtkampf in der US-Regierung toben. Wer dabei um Einfluss auf Donald Trump kämpft, erklärt USA-Experte Rathke bei ZDFheute live.
25.11.2025 | 12:42 minWaffenruhe in der Ukraine?
So zeichnen mehrere geleakte Informationen das Bild von einem US-Sondergesandten, der viel Verständnis für Putins Positionen übrig hat.
Für Politik-Stratege Clayton Allen bleibt letztlich fraglich, ob Witkoff für alle Seiten an einer langfristigen Lösung arbeite. Er denke an Trump, der ein Abkommen auf dem schnellsten Weg wolle.
Ohne viel darüber nachzudenken, ob dieses Abkommen den Zielen der Ukraine, der Nato oder sogar den langfristigen Zielen der USA entspricht.
Clayton Allen, Stratege bei der Eurasia Group
Ganze fünf Stunden saßen Kushner und Witkoff zuletzt im Kreml Putin gegenüber - ohne ein bislang bekannt gewordenes konkretes Ergebnis. Nun spricht er mit Verantwortlichen aus Kiew. Währenddessen laufen die Kämpfe in der Ukraine weiter.
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