Ukraine-Krieg: Russland nimmt Kämpfe nach Waffenruhe wieder auf

Kreml gegen längere Waffenruhe:Russlands Armee nimmt Kämpfe wieder auf

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Russlands Präsident Putin hat nach Kreml-Angaben die angekündigte einseitige Feuerpause über Ostern nicht verlängert. Moskaus Truppen haben die Kampfhandlungen wieder aufgenommen.

Wolodymyr Selenskyj
Die Ukraine berichtet von neuen russischen Angriffen. Zuletzt war eine Feuerpause ausgelaufen, die der russische Präsident Putin überraschend für Ostern angekündigt hatte.21.04.2025 | 0:22 min
Russland hat die Kampfhandlungen in der Ukraine nach Ende der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Feuerpause wieder aufgenommen. Nachdem der russische Präsident am Samstag für Ostern eine Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine ausgerufen hatte, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass, Putin habe keinen Befehl für eine Verlängerung gegeben.
Das US-Außenministerium erklärte derweil, es würde eine Verlängerung der Feuerpause begrüßen. Die USA seien bemüht, eine umfassende und dauerhafte Waffenruhe zu erreichen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlug Russland vor, Angriffe auf zivile Infrastruktur für mindestens 30 Tage auszusetzen. So lange sollten Drohnen und Raketen derartige Ziele nicht angreifen. Auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb er:

Wenn Russland einem solchen Schritt nicht zustimmt, wird dies beweisen, dass es nur jene Dinge fortsetzen will, die Menschenleben zerstören und den Krieg verlängern.

Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

Chaplain leads Easter service near frontline in Zaporizhzhia region
Bei der vom russischen Präsidenten Putin verkündeten Waffenruhe werfen sich beide Seiten vor, sie gebrochen zu haben. Eine Verlängerung über Ostern hinaus lehnt Moskau ab.20.04.2025 | 2:41 min
Putin hatte am Samstag eine 30-stündige Waffenruhe verkündet, die um Mitternacht Moskauer Zeit (23.00 Uhr MESZ am Sonntag) enden sollte. Beide Kriegsparteien beschuldigten sich allerdings gegenseitig, die Angriffe fortzusetzen, unter anderem mit Artillerie und Drohnen.

Selenskyj: Beschuss von Russland

Präsident Selenskyj beklagte am Sonntag, es gebe zunehmenden Beschuss von russischer Seite und Angriffe mit Drohnen. Am aktivsten sei die russische Armee im Gebiet Donezk nahe der Städte Pokrowsk und Siwersk. Dort und an anderen Frontabschnitten setze der Gegner schwere Waffen ein. Es sei aber eine gute Sache, dass es zumindest keinen Luftalarm gegeben habe, sagte Selenskyj.
Der Präsident meinte mit Blick auf die zahlreichen russischen Verstöße, dass Kremlchef Putin entweder seine Truppen nicht im Griff habe oder er den Krieg nicht beenden wolle.

Selenskyj auf X

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Auch Russland meldete ukrainische Angriffe unter anderem im Gebiet Donezk. Die Attacken seien abgewehrt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. In der Nacht habe es Dutzende Drohnenangriffe von ukrainischer Seite gegeben. Auch die russischen Grenzregionen Brjansk, Kursk und Belgorod seien beschossen worden. Es gebe Tote und Verletzte, Zahlen zu Opfern nannte die Behörde nicht. Insgesamt seien 4.900 Verletzungen der Waffenruhe registriert worden.
SGS Jung
Putin kündigte eine Waffenruhe über Ostern an – doch gehalten hat sich niemand daran. Gegenseitige Vorwürfe bestimmen das Bild – zählt auch das zur Kriegsführung?20.04.2025 | 1:04 min

Selenskyj fordert 30-tägige Waffenruhe

Der ukrainische Staatschef erklärte, dass alle russischen Verstöße dokumentiert würden und den westlichen Partnern zur Verfügung gestellt werden könnten.
Selenskyj forderte Moskau erneut zu einer 30-tägigen Waffenruhe auf, die nach Ostern beginnen solle, damit es eine Chance für eine diplomatische Lösung in dem Krieg gebe. Am Tag zuvor hatte der Staatschef dazu auf X geschrieben:

Das würde Russlands wahre Absichten zeigen - denn 30 Stunden reichen zwar für Schlagzeilen, nicht aber für echte vertrauensbildende Maßnahmen.

Wolodymyr Selenskyj

SGS Jung
Die von Russlands Präsident Putin verkündete Osterwaffenruhe im Krieg gegen die Ukraine ist nicht eingehalten worden.20.04.2025 | 1:03 min

Trump erhöht Druck auf Kriegsparteien

Zuletzt hatte Washington den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen. US-Präsident Donald Trump forderte schnelle Fortschritte, damit der Krieg in der Ukraine bald endet - andernfalls könnte seine Regierung ihre Bemühungen einstellen. Er schrieb am Sonntagabend in dem sozialen Netzwerk Truth Social:

Hoffentlich machen Russland und die Ukraine diese Woche einen Deal.

Donald Trump, US-Präsident

US Secretary of State Marco Rubio, France s Minister for Europe and Foreign Affairs Jean-Noel Barrot after a bilateral meeting with Britain s Foreign Secretary and US Secretary of State in Paris.
US-Außenminister Rubio droht damit, dass die USA ihre Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg einstellen könnten. Russland setzt die Angriffe auf die Ukraine fort.18.04.2025 | 1:49 min
Im Januar 2023 hatte Putin seinen Streitkräften in der Ukraine bereits einmal befohlen, zu den orthodoxen Weihnachtstagen eine einseitige, 36-stündige Feuerpause einzuhalten. Selenskyj stufte die Ankündigung damals als Spiel auf Zeit ein, damit Russland seine Invasionstruppen neu formieren und weitere Angriffe vorbereiten könne.
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Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
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Quelle: dpa, AFP, Reuters, AP, ZDF

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