Tote bei russischem Angriff auf ukrainisches Gefängnis
Vorwurf: Kriegsverbrechen:Tote bei Angriff auf ukrainisches Gefängnis
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Bei einem russischen Luftangriff auf ein Gefängnis bei Saporischschja wurden 17 Häftlinge getötet. Die Ukraine wirft Moskau Kriegsverbrechen vor und fordert Sanktionen.
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Durch einen russischen Luftangriff sind nach ukrainischen Behördenangaben mindestens 17 Häftlinge in einem Gefängnis bei Saporischschja getötet worden. Mindestens 35 Häftlinge seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Iwan Fedorow im Onlinedienst Telegram mit.
Seinen Angaben nach wurde das Umland der frontnahen Großstadt in der Südukraine nachts achtmal aus der Luft angegriffen, vermutlich mit Gleitbomben.
Keine Fluchtversuche bekannt
Der Angriff am Montagabend habe den Speisesaal des Gefängnisses und das Verwaltungs- und Quarantänegebäude beschädigt, teilte die staatliche Gefängnisbehörde am Dienstag mit. Der Zaun um die Haftanstalt habe jedoch standgehalten. Fluchtversuche seien nicht gemeldet worden.
Russlands Armee rückt in der Ukraine weiter vor. Bilder sollen russische Soldaten im strategisch wichtigen Pokrowsk zeigen. ZDFheute live mit Militärexperte Gressel.24.07.2025 | 37:37 min
Ukraine: Russland begeht Kriegsverbrechen
Regierungsvertreter verurteilten die Attacke und sagten, Gefängnisse gehörten zur zivilen Infrastruktur. Angriffe auf solche Einrichtungen seien nach internationalen Konventionen ein Kriegsverbrechen.
Der Berater des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, forderte bei Telegram "wirtschaftliche und militärische Schläge, die Russland seiner Kriegsfähigkeit berauben". Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez schrieb in Onlinemedien, der Angriff in Saporischschja zeige einmal mehr, dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begehe:
Menschen, die im Gefängnis sitzen, haben nicht ihr Recht auf Leben und Schutz verloren.
„
Dmytro Lubinez, Menschenrechtsbeauftragter der Ukraine
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Wie groß ist die Wirkmacht von Gleitbomben?
Gleitbomben werden von russischen Kampfjets über russisch kontrolliertem Gebiet nahe der Front abgeworfen und schlagen dann in Orten auf ukrainischer Seite ein. Für die ukrainische Flugabwehr sind die angreifenden Jets außer Reichweite. Angesichts der kurzen Flugzeit der Bomben über wenige Dutzend Kilometer gibt es so gut wie keine Vorwarnzeit für die Bevölkerung.
Ein Raketenangriff in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk traf laut Regionalgouverneur Serhij Lysak die Stadt Kamjanske. Dort seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Ein Krankenhaus sei beschädigt worden.
Neue Einigkeit mit den europäischen Nato-Partnern: US-Präsident Trump kündigt neue Waffenlieferungen für die Ukraine an und droht mit Strafzöllen gegen Russlands Handelspartner.15.07.2025 | 2:18 min
Tote bei weiteren russischen Angriffen
Bei weiteren Angriffen im Bezirk Synelnykiwsky und Welykomychayliwska seien zwei Menschen getötet worden, darunter eine 75-Jährige. Private Wohnhäuser seien beschädigt worden.
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe das Land in der Nacht zum Dienstag mit 37 Drohnen und zwei Raketen angegriffen. 32 Drohnen sollen demnach abgefangen worden sein.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.