Kiew: Russlands Vormarsch in Sumy ausgebremst

Nordosten der Ukraine:Kiew: Russlands Vormarsch in Sumy ausgebremst

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Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben des Armeechefs den Vormarsch Russlands in der umkämpften Region Sumy gestoppt. Jetzt sollen dort Verteidigungslinien ausgebaut werden.

Ukrainische Soldaten machen Pause in Sumy am 12.08.2024, Ukraine.
Fortschritt für die Ukraine: Kiew sieht russischen Vormarsch im Gebiet Sumy ausgebremst (Archivbild)
Quelle: AFP

Dem ukrainischen Militär ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Offensive im Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine zu stoppen. "Der Vormarsch russischer Truppen im Grenzgebiet der Region Sumy wurde - Stand diese Woche - gestoppt und die Kampfkontaktlinie stabilisiert", schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram.

Ukraine will Verteidigungslinien ausbauen

Er betonte, dass ukrainische Einheiten im Rahmen einer aktiven Verteidigung teilweise schon besetztes Gebiet wieder zurückeroberten. Syrskyj ordnete einen schnelleren Ausbau der Verteidigungslinien in der nordöstlichen Region Sumy an. "Die Arbeiten laufen, müssen aber angesichts der Anforderungen der modernen Kriegsführung beschleunigt werden", sagte er an diesem Donnerstag nach einem Besuch an der Front. 
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Syrskyj sagte weiter, dass "Anti-Drohnen-Korridore" - häufig bestehend aus physischen Barrieren wie Netzen - nötig seien, um ukrainische Truppen und Logistikrouten zu schützen. Die Geschwindigkeit, mit der diese Arbeiten vorgenommen würden, müsse "deutlich erhöht" werden
Laut Syrskyj sollen die Befestigungsanlagen im Gebiet weiter ausgebaut werden. Mit einer speziell dafür gebildeten Gruppe solle auch die Koordination mit den örtlichen Behörden verbessert werden, schrieb er.

Sumy liegt nahe Kursk

Sumy liegt an der Grenze zur russischen Region Kursk. Dort hatte die Ukraine im vergangenen Jahr eine Überraschungsoffensive gestartet, die die russischen Truppen erst nach Monaten mit Hilfe nordkoreanischer Soldaten zurückdrängen konnte.
Sumy im Nordosten der Ukraine
Stand der Belagerung von Sumy im Mai.
Quelle: ZDF

Aus Kiew hieß es im vergangenen Monat, Russland habe 50.000 Soldaten zusammengezogen, um tiefer in die Region vorzustoßen. Kreml-Chef Wladimir Putin forderte die Schaffung einer sogenannten Pufferzone im Nachbarland - und schloss jüngst beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg dabei auch die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy nicht aus. Von dieser sind die russischen Truppen noch rund 20 Kilometer entfernt.

Erfolgsmeldungen auch aus Moskau

Die russischen Truppen rücken an der Front in der Ukraine kontinuierlich vor, allerdings unter erheblichen Verlusten. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte an diesem Donnerstag, dass die russischen Streitkräfte zwei weitere Dörfer in der Region Donezk im Osten der Ukraine eingenommen hätten.
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Quelle: dpa, AFP, Reuters

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