Selenskyj in Berlin: Scholz sagt Ukraine weitere Hilfe zu

Selenskyj besucht Berlin:Scholz sagt Ukraine weitere Militärhilfen zu

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Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj hat Bundeskanzler Scholz dem von Russland angegriffenen Land weitere Militärhilfen der westlichen Partner zugesagt.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten umfangreiche weitere Militärhilfe der westlichen Partner im Wert von 1,4 Milliarden Euro zugesagt. Dazu gehörten Luftverteidigungssysteme, Artillerie und Drohnen, sagte der SPD-Politiker bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin.

Deutschland stehe weiter fest an der Seite der Ukraine, betonte der Kanzler. "Unsere Herzen sind bei dir und deinem Volk, lieber Wolodymyr". Auch an Putin richtete der Kanzler eine klare Botschaft:

Ein Spiel auf Zeit wird nicht funktionieren, wir werden mit unserer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen.

Olaf Scholz, Bundeskanzler (SPD)

Einen Diktat-Frieden Russlands werde man nicht akzeptieren, unterstrich Scholz. Mit Blick auf die ausstehenden EU-Hilfen für die Ukraine erwarte er einen zügigen Beschluss durch das EU-Parlament, so der Kanzler.

Selenskyj: Luftverteidigung rettet Tausende Leben

Präsident Selenskyj bedankte sich für die wirtschaftliche und militärische Hilfe Deutschlands. Vor allem das deutsche Engagement für die ukrainische Luftverteidigung rette Tausende Leben, so der Staatschef. Zugleich betonte er bei seinem Besuch in Berlin:

Für uns ist es sehr wichtig, dass die Hilfe im nächsten Jahr auch fortbesteht.

Wolodymyr Selenbskyj, Präsident der Ukraine

Selenskyj befindet sich gerade auf einer Reise durch Europa, bei der er um weitere Unterstützung für den Kampf gegen Russland wirbt. Geplant ist heute ein Treffen mit Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier. Dabei soll wohl auch eine mögliche Friedenslösung besprochen werden. Zuvor war der ukrainische Präsident bereits in London, Paris und Rom, um für seinen sogenannten "Siegesplan" zu werben.

Ramstein-Treffen mit Biden verschoben

Ursprünglich wollte der ukrainische Präsident am Samstag an einem Gipfeltreffen zur Lage in der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz teilnehmen. Dieses wurde allerdings verschoben, nachdem US-Präsident Joe Biden einen geplanten Staatsbesuch in Deutschland wegen des Hurrikans "Milton" verschoben hatte.

Zuvor hatte Selenskyj am Donnerstag in London den britischen Regierungschef Keir Starmer und Nato-Generalsekretär Mark Rutte getroffen. Später kam er in Paris mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron zusammen, bevor er nach Rom zu einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni weiterreiste.

Quelle: ZDF, dpa, AFP

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