Poltawa: Dutzende Tote bei russischem Raketenangriff

Raketen auf Militärakademie:Viele Tote bei russischem Angriff auf Poltawa

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Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Poltawa sind mindestens 49 Menschen getötet worden. Mehr als 200 seien verletzt worden.

Ukraine: Schwerer Angriff auf Poltawa

Bei einem Angriff Russlands auf die ukrainische Stadt Poltawa ist ein Ausbildungszentrum des ukrainischen Militärs getroffen worden.

03.09.2024 | 1:40 min

Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa ist die Zahl der Toten auf 49 gestiegen. Mindestens 206 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Philip Pronin, bestätigte die Opferzahl. Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

"Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört", erklärte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Telegram.

Poltawa liegt rund 300 Kilometer östlich von Kiew und hatte vor dem Krieg etwa 300.000 Einwohner. Das getroffene militärische Institut für Kommunikation wurde in den 1960er Jahren gegründet, als die Ukraine noch zur Sowjetunion gehörte, und bildet Telekommunikationsspezialisten aus. 

Selenskyj ordnet "umfassende und schnelle Untersuchung" an

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums schlugen die beiden Raketen schon kurz nach dem Beginn des Luftalarms ein, als viele Menschen noch auf dem Weg in die Luftschutzbunker waren. Mehrere Menschen seien von Rettungskräften aus den Trümmern gezogen worden. Die Rettungsarbeiten dauerten demnach noch an.

Präsident Selenskyj erklärte, er habe "eine umfassende und schnelle Untersuchung" der Umstände des Angriffs in Poltawa angeordnet. Er kündigte an, Russland "zur Rechenschaft zu ziehen", und forderte die westlichen Verbündeten Kiews erneut auf, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und bereits gelieferte weitreichende Waffen für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu dürfen.

Westen verurteilt den Angriff scharf

Bundesaußenministerium Annalena Baerbock (Grüne) schrieb im Onlinedienst X, die zweite Rakete sei eingeschlagen "als Helfende bereits die Verletzten versorgten". Der russische Präsident Wladimir Putin kenne "keine Grenze der Brutalität". "Er gehört zur Rechenschaft gezogen", forderte Baerbock.

Der britische Außenminister David Lammy schrieb auf X, der Angriff in Poltawa sei ein weiterer "widerlicher Akt der Aggression in Putins abscheulichem und illegalem Krieg in der Ukraine". Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, erklärte, der Angriff sei "eine weitere schreckliche Erinnerung an Putins Brutalität gegenüber dem ukrainischen Volk".

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Quelle: AFP, Reuters, dpa

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