Trotz Verfolgung durch Maduro-Regierung:María Machado will Nobelpreis "nach Venezuela zurückbringen"
Ihre Flucht aus Venezuela gelang María Corina Machado unter extremer Gefahr. Trotzdem plant die Friedensnobelpreisträgerin ihre Rückkehr. Sie wolle die "Tyrannei" im Land beenden.
Die venezolanische Oppositionspolitikerin und Friedensnobelpreisträgerin Machado ist in Oslo eingetroffen. Es ist ihr erster öffentlicher Auftritt nach elf Monaten im Untergrund.
11.12.2025 | 0:26 minDie venezolanische Oppositionspolitikerin und Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado will nach ihrem Besuch in Norwegen in ihr Heimatland zurückkehren, in dem sie im Untergrund lebt. "Natürlich kehre ich zurück", sagte sie am Donnerstag der britischen BBC.
Sie sei sich der Risiken, die sie eingehe, vollkommen bewusst. Sie wolle aber an dem Ort sein, "wo ich unserer Sache am nützlichsten sein kann".
Machado war nach der umstrittenen Wiederwahl des linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro in Venezuela untergetaucht. Am frühen Donnerstagmorgen war sie in Oslo zum ersten Mal seit elf Monaten wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten.
In Oslo wurde der Friedensnobelpreis an Maria Corina Machado verliehen. Doch die Venezuelanerin war nicht dabei.
10.12.2025 | 2:33 minDetails der gefährlichen Flucht aus Venezuela unklar
Unklar ist bisher, wie sie nach Oslo reisen konnte. Für die venezolanische Regierung sei sie eine Terroristin, so Machado gegenüber der BBC. "Ich müsse für den Rest meines Lebens im Gefängnis bleiben, und sie suchen nach mir", sagte sie. Es sei "sehr, sehr gefährlich" gewesen, Venezuela zu verlassen.
Ich möchte nur sagen, dass ich hier bin, weil viele Männer und Frauen ihr Leben riskiert haben, damit ich nach Oslo kommen konnte.
María Corina Machado
"Sie geht ein immenses Risiko ein", so ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath über Friedensnobelpreisträgerin Maria Machado.
10.12.2025 | 1:20 minMachado will "Tyrannei sehr bald beenden"
Machado winkte in der norwegischen Hauptstadt Anhängern nach ihrer Ankunft vom Balkon ihres Hotels zu und begrüßte sie später auch vor dem Hotel. Später besuchte sie das norwegische Parlament und traf den norwegischen Regierungschef Jonas Gahr Störe. Vor Journalisten unterstrich sie im Anschluss ihr Vorhaben, in ihr Heimatland zurückzukehren.
Sie werde den Friedensnobelpreis "zum richtigen Zeitpunkt nach Venezuela zurückbringen", sagte sie. "Ich werde nicht sagen, wann das ist oder wie es sein wird." Sie wolle "diese Tyrannei sehr bald beenden", fügte sie hinzu. Für 12.30 Uhr ist eine gemeinsame Pressekonferenz Machados geplant.
Weltweit haben Anhänger der venezolanischen Oppositionsführerin María Corina Machado am Wochenende ihre Unterstützung auf die Straße getragen.
07.12.2025 | 0:53 minTochter Machados nahm Friedensnobelpreis entgegen
Machado war am Mittwoch mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden, hatte die Zeremonie aber verpasst. Stellvertretend für sie nahm ihre Tochter Ana Corina Sosa Machado die Auszeichnung entgegen.
Das norwegische Nobel-Institut hatte Machado als "eines der ungewöhnlichsten Beispiele für Zivilcourage in Lateinamerika in der jüngsten Zeit" gewürdigt.
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