Friedensnobelpreis für Machado: Wieso ihre Ehrung besonders ist

Grafiken

Vergabe nach Kontinenten und Geschlecht:Wer die Karte der Friedensnobelpreise dominiert

von Sophia Diesler

|

Unsere Grafiken zeigen, wie ungleich der Friedensnobelpreis lange über Kontinente und Geschlechter verteilt war – und warum María Corina Machado in mehrfacher Hinsicht herausragt.

María Corina Machado, die Friedensnobelpreisträgerin 2025

Den Friedensnobelpreis 2025 erhält die Oppositionspolitikerin Machado aus Venezuela. Das Komitee würdigte ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes.

10.10.2025 | 3:05 min

Seit mehr als 120 Jahren wird der Friedensnobelpreis an Menschen und Organisationen verliehen, die sich für "die Brüderlichkeit zwischen den Nationen, für die Abschaffung oder Reduzierung stehender Heere und für die Abhaltung und Förderung von Friedenskongressen" eingesetzt haben. So hat es der Schwede Alfred Nobel in seinem Testament festgelegt.

Welche Kontinente beim Friedensnobelpreis dominieren

Der Großteil der Friedensnobelpreise ging seit 1901 nach Europa. Nordamerika folgt mit deutlichem Abstand, während die restlichen Kontinente zusammengenommen kaum ein Drittel der Ehrungen ausmachen. Internationale Organisationen wie der Weltklimarat, Ärzte ohne Grenzen oder Amnesty International wurden bisher mit insgesamt 23 Preisen ausgezeichnet.

Eine Weltkarte zeigt die Zahl der verliehenen Friedensnobelpreise nach Kontinent. Europa führt mit 54 Friedensnobelpreisen, dann folgt Nordamerika mit 26, Asien mit 23, Afrika mit 13 und Südamerika mit 4. Darüber hinaus gingen seit 1901 23 Friedensnobelpreise an internationale Organisationen.

Asien und Afrika holen seit den 1990er-Jahren langsam auf, doch Südamerika bleibt zahlenmäßig weit abgeschlagen auf der Nobelkarte: Mit der diesjährigen Preisverleihung geht die Auszeichnung erst zum vierten Mal in die Region – an die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado.

Kaum Frauen unter den Friedensnobelpreisträgern

Nicht nur aufgrund ihrer Herkunft, auch in Bezug auf ihr Geschlecht gehört Machado zu einer Minderheit unter den Friedensnobelpreisträgern. Betrachtet man auch hier den Zeitraum von 1901 bis heute, ist der Gender-Gap noch auffälliger als das geografische Ungleichgewicht.

Seit der ersten Verleihung im Jahr 1901 ging der Friedensnobelpreis an 92 Männer, 31 Organisationen und 20 Frauen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Dynamik leicht verschoben: Das Ungleichgewicht in Bezug auf Geschlecht und geografische Herkunft hat sich verringert. Mehr Frauen und mehr Stimmen aus dem globalen Süden erhalten Anerkennung – von Malala Yousafzai über Nadia Murad bis hin zu Machado.

Redaktion: Kathrin Wolff

Mehr zu den Nobelpreisen

  1.  Die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado spricht zu Anhängern bei einer Demonstration gegen Präsident Maduro.

    Friedensnobelpreis 2025:María Corina Machado: Jahrzehntelanger Freiheitskampf

    von Eva Riedmann und Anne-Kirstin Berger

  2. Demonstranten mit Fackeln und venezolanischen Flaggen marschieren am 06.12.2025 in Panama-Stadt zur Unterstützung der venezolanischen Oppositionsführerin María Corina Machado.

    Vor Verleihung des Friedensnobelpreises:Weltweit Solidaritätsproteste für María Corina Machado

    mit Video0:53

  3. Ein Blick auf ein Schild mit der Aufschrift „das norwegische Nobelkomitee“ im norwegischen Nobelinstitut, wo der Träger des Friedensnobelpreises bekannt gegeben wird, in Oslo, Norwegen, 6. 10. 2023.

    Weitere Nominierung für Trump:Wie bekommt man einen Friedensnobelpreis?

    von Jan Schneider
    mit Video1:59

  4. Ansicht auf die Nobelpreismedaille mit Auschrift und Profil Alfred Nobels

    Nachrichten | Thema:Der Nobelpreis