Neues Sanktionspaket:EU-Plan: Kein russisches Flüssigerdgas mehr ab 2027
Die EU-Kommission will den Druck auf Russland zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine erhöhen. Der Plan: ein neues Sanktionspaket und ein Importstopp von russischem Flüssigerdgas.
EU-Kommissionspräsidentin Ursuela von der Leyen hat neue Saktionen vorgestellt - inklusive eines LNG-Importverbots. (Archivbild)
Quelle: ddpNach dem vorläufigen Scheitern der US-Friedensinitiative für die Ukraine schlägt die EU-Kommission eine weitreichende Verschärfung der Sanktionen gegen Russland vor. Zudem will die Behörde nach Druck aus Washington den Termin für ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland in die EU vorziehen. Das sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Verbot soll schon Anfang 2027 kommen, ein Jahr früher als geplant.
Russland finanziere den Krieg in der Ukraine durch die Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe, sagte von der Leyen. Um dem ein Ende zu setzen, sei es Zeit, den Hahn zuzudrehen.
In Kopenhagen kamen Ende August die EU-Außenminister zu einem informellen Treffen zusammen. Dabei ging es um die Unterstützung der Ukraine und neue Sanktionen gegen den Aggressor Russland.
30.08.2025 | 2:50 minBislang keine Gas-Sanktionen der EU
Nach dem Angriff Russlands 2022 auf die Ukraine hatte die EU Einfuhrverbote für russische Energieträger wie Kohle und Öl erlassen. Gas-Sanktionen gibt es wegen Abhängigkeiten bislang aber nicht. Gas aus Russland kommt vor allem als LNG in der EU sowie über die Pipeline Turkstream an.
Im ersten Halbjahr 2025 importierte die EU laut EU-Statistikbehörde Eurostat Flüssigerdgas aus Russland im Wert von fast 4,5 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr machten Moskaus Gaslieferungen noch rund ein Fünftel aller Einfuhren aus. Mittlerweile kommt mehr als die Hälfte davon als Flüssigerdgas an.
Russland greift die Ukraine zunehmend mit Drohnen an – gebaut mit westlicher Technik und Mikrochips. An der Front sichergestellte Drohnenteile zeigen: Trotz Sanktionen floriert der Schattenmarkt.
20.08.2025 | 13:02 minHandelsbeschränkungen auch für China und Indien
Die Vorschläge für das neue Sanktionspaket sehen nach Angaben von der Leyens unter anderem vor, weiteren Banken aus Russland und befreundeten Ländern den Zugang zu den EU-Kapitalmärkten zu verwehren. Zudem soll verstärkt gegen die Nutzung von Kryptowährungen vorgegangen werden.
Es soll neue Exportverbote für Güter und Dienstleistungen geben, die von der russischen Rüstungsindustrie genutzt werden können oder die russischen Industriekapazitäten stärken. Zudem sind Handelsbeschränkungen gegen weitere Unternehmen aus Ländern wie China und Indien vorgesehen.
Vorgeschlagen wird zudem die Listung von mehr als 100 Schiffen, die Teil der russischen "Schattenflotte" zur Umgehung von Energiesanktionen sind. Sie sollen künftig nicht mehr in Häfen von EU-Staaten einlaufen dürfen.
Marode Öltanker in der Ostsee: Wie reagiert die Nato auf die Gefahr, die von Russlands Schattenflotte ausgeht? ZDFheute live analysiert.
13.01.2025 | 24:50 minFriedensinitiative gilt als gescheitert
Die jüngsten schweren Luftangriffe Russlands auf die Ukraine zeigen aus Brüsseler Perspektive, dass Kremlchef Wladimir Putin nicht bereit ist, auf die Friedensinitiative von US-Präsident Donald Trump einzugehen.
Russland hat seine Verachtung für Diplomatie und Völkerrecht in vollem Umfang gezeigt.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
US-Präsident Trump hat neue Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt. Er fordert dafür jedoch ein härteres Vorgehen Europas, da ihm Europas Strafmaßnahmen zu schwach seien.
15.09.2025 | 0:22 minTrump und Kallas für mehr Druck auf Moskau
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas bekräftigte, Europa wolle Frieden für die Ukraine. "Doch trotz wochenlanger diplomatischer Bemühungen verstärkt Russland seine Aggression nur noch und verletzt nun die Grenzen der Europäischen Union", so Kallas. Um den Konflikt zu beenden, müssten Moskau die Mittel zur Kriegsführung entzogen werden.
Trump hatte sich zuletzt frustriert vom Kurs Putins gezeigt und Europa angekündigt, sich an neuen Sanktionsmaßnahmen gegen Russland zu beteiligen, wenn diese Energiekäufe aus Russland vollständig stoppen.
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