Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko: "Keiner kann uns besiegen"

Sicherheitsexpertin bei "illner":Major: USA sehen Europa im Sinne Russlands

von Torben Schröder

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Die neue US-Sicherheitsstrategie stößt in Europa auf heftige Kritik. Sicherheitsexpertin Major sieht darin russische Positionen.

von links: Claudia Major,  Norbert Röttgen, Maybrit Illner, Wolfgang Ischinger, Katrin EigendorfSchalte: Ben HodgesSchalte: Vitali Klitschko

Sehen Sie hier die Sendung "maybrit illner" vom 11. Dezember 2025 in voller Länge.

11.12.2025 | 61:01 min

Mit Blick auf die neue Sicherheitsstrategie der USA hatte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen von einer "zweiten Zeitenwende" gesprochen. In der ZDF-Sendung "maybrit illner" erläutert er:

Die Ukraine wird zum Business Case und nicht zum Thema gemeinsamer Sicherheit.

Norbert Röttgen, CDU-Politiker

Letztere habe die USA mit dem Papier einstweilen aufgegeben. Es greife die normative Basis der westlichen Welt an, so Röttgen. Allerdings müsse bedacht werden, dass der aktuelle Kurs der USA maximal das halbe Land repräsentiere.

Norbert Röttgen bei Maybrit Illner

CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen bei "maybrit illner" zu dem möglichen EU-Beschluss, das eingefrorene russische Staatsvermögen in der nächsten Woche zur Verwendung für die Ukraine freigegeben

11.12.2025 | 0:56 min

Ischinger: US-Papier ist noch keine Scheidungsurkunde

Das Papier, sagt Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, stehe sogar in deutlichem Gegensatz zur Mehrheitsmeinung in den USA. Es seien inakzeptable Sätze enthalten, "aber ich sehe darin noch nicht die Scheidungsurkunde". Das Papier solle auch nicht wie die Heilige Schrift behandelt werden. Gleichwohl: Die Liste der europäischen Defizite sei lang.

Jenseits der rhetorischen Antwort ist Handeln angesagt.

Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz

Es brauche beispielsweise eine Initiative für einen konsolidierten europäischen Verteidigungsmarkt.

Wolfgang Ischinger bei Maybrit Illner

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, bei "maybrit illner"

11.12.2025 | 1:57 min

Hodges: Trump meidet multinationale Organisationen

Ben Hodges, ehemaliger Oberkommandeur der US-Armee in Europa, sagt:

Als ich das Dokument gelesen habe, hatte ich das Gefühl, als wäre mir in den Magen geschlagen worden.

Ben Hodges, Ex-Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa

Das Dokument spiegele wider, wie Donald Trump denkt und spricht, obgleich der US-Präsident es vermutlich gar nicht gelesen habe. Vielfach höre Hodges in den USA die Bitte, die Partnerschaft nicht aufzugeben.

Trump hasse es einfach, sich mit multinationalen Organisationen auseinanderzusetzen. Lieber spreche er mit einzelnen Handlungsträgern. Kanzler Friedrich Merz (CDU) verfolge gleichwohl den richtigen Ansatz, Europa zusammenzuhalten.

Gerissene Fahnen von den USA und EU

Die US-Regierung hat in ihrem neuen Strategiepapier harte Vorwürfe gegen Europa erhoben. Wie reagiert Europa? Brüssel zwischen Empörung, Hilflosigkeit und Hoffnung.

10.12.2025 | 2:00 min

Major: Internationale der Populisten

Europa werde in dem Papier nicht mehr nur als strategisch irrelevant dargestellt, sondern als moralisches, ideologisches Problem, sagt die Politikwissenschaftlerin Claudia Major. Die Beschreibung Europas entspreche ziemlich genau der russischen Perspektive. Man könne von einer Internationale der Populisten und Illiberalen sprechen, von Moskau über die AfD bis zu den aktuellen USA.

Wir befinden uns bereits im Krieg mit Russland, darüber muss man sich nicht hinwegtäuschen. Es ist ein hybrider Krieg.

Katrin Eigendorf, ZDF-Journalistin

Und die AfD agiere im Sinne Russlands, so Eigendorf.

Mark Rutte beim Empfang des NATO-Generalsekretärs zu einem gemeinsamen Gespräch mit dem Bundeskanzler mit anschließendem Pressestatement im Bundeskanzleramt.

Nato-Generalsekretär Rutte befürchtet, dass Russland es nicht bei einem Krieg gegen die Ukraine belässt. In Berlin warnt er: "Der Konflikt steht vor unserer Tür."

11.12.2025 | 3:06 min

Klitschko warnt vor Wahlen im Krieg

Dem Kriegsaggressor will die Ukraine sich nicht beugen. "Wir kämpfen weiter. Keiner kann uns besiegen", sagt Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew.

Unser Traum: Die Ukraine wird ein Teil der europäischen Familie.

Vitali Klitschko, Kiews Bürgermeister

Russland versuche derzeit, die ukrainischen Kraftwerke zu zerstören und damit eine depressive Laune zu verbreiten. Zur Diskussion um eine Präsidentschaftswahl in der Ukraine hat Klitschko eine klare Meinung:

Wie kann eine Wahl stattfinden, wenn ein Land sich im Krieg befindet?

Vitali Klitschko, Kiews Bürgermeister

Man denke an mögliche russische Attacken auf Wahlbüros, die im Einsatz befindlichen Soldaten und Flüchtlinge. Es sei im Übrigen nicht die Zeit, über eine mögliche, eigene Kandidatur nachzudenken.

Vitali Klitschko zugeschaltet aus Kiew bei Schalte Maybrit Illner

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, zu Gast bei "maybrit illner"

11.12.2025 | 3:55 min

Experten zweifeln an Pufferzone

Wäre, wie jüngst seitens der USA angedacht, eine entmilitarisierte Pufferzone eine Lösung? Röttgen sieht keine Grundlage, Wladimir Putin zu vertrauen, sodass unklar sei, wie ein solcher Kompromiss abgesichert werden solle. Ischinger kann sich kaum vorstellen, dass Russland verbrieft bekommt, Teile des ukrainischen Territoriums mit seinen Soldaten zu besetzen.

"Nicht eine Sekunde sollten wir glauben, dass die Russen eine solche Vereinbarung akzeptieren würden", sagt Hodges. Die einzige Art und Weise, wie das funktionieren würde, wäre durch eine starke Macht, die diese Zone sichert. Aber stünden die USA nach der "zweiten Zeitenwende" überhaupt bereit?

„Wir als Westen müssen immer sehr klar sein, auch in dieser Phase, wo es vielleicht ein Momentum gibt“, so Außenminister Wadephul zu Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine.

"Wir als Westen müssen immer sehr klar sein, auch in dieser Phase, wo es vielleicht ein Momentum gibt", so Außenminister Wadephul zu Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine.

11.12.2025 | 5:40 min

Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Rettungskräfte räumen am 21.11.2025 die Trümmer eines Wohnhauses in Ternopil weg, das bei einem russischen Angriff schwer beschädigt wurde.
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Über dieses Thema berichtete "maybrit illner" am 11.12.2025 ab 22:15 Uhr.

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