Nach Entlassung von Schoigu: Russischer General festgenommen

Nach Entlassung von Schoigu:Russischer General festgenommen

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Der Personalchef des russischen Verteidigungsministeriums ist verhaftet worden. Die Festnahme folgt auf die Entlassung des langjährigen Verteidigungsministers Sergej Schoigu.

Russland, Moskau: Generalleutnant Juri Kusnetzow
Generalleutnant Juri Kusnetzow wurde festgenommen.
Quelle: Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Kurz nach der Entlassung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu und dem Korruptionsskandal um seinen damaligen Stellvertreter Timur Iwanow Ende April ist in Russland ein weiterer hochrangiger General festgenommen worden. Dem Chef der Kaderverwaltung beim Ministerium, Generalleutnant Juri Kusnetzow, werde Bestechlichkeit vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Dienstag.
Die Vorwürfe betreffen demnach seine vorherige Tätigkeit als Chef des Dienstes für den Schutz von Staatsgeheimnissen. Er habe von einer Firma Geld für Gefälligkeiten bekommen, heißt es.

Polizei beschlagnahmt Geld und Luxusgüter

Die Polizei durchsuchte Büroräume und das Haus des Beamten. Es seien Gelder in Höhe von 100 Millionen Rubel (etwa einer Million Euro), darunter auch in ausländischer Währung, beschlagnahmt worden, sagte eine Sprecherin des Ermittlungskomitees. Gefunden worden seien zudem Goldmünzen, Luxusuhren und anderer Schmuck.
Erst Ende April war mit Timur Iwanow ein ranghoher General ins Visier der Ermittler geraten. Der für Bauprojekte verantwortliche Vize-Verteidigungsminister wurde wegen eines Bestechungsskandals verhaftet. Iwanow galt als enger Vertrauter von Minister Schoigu.

Festnahme folgt auf Skandale im Verteidigungsministerium

Präsident Wladimir Putin löste nun im Zuge einer Regierungsumbildung Schoigu als Verteidigungsminister ab. Allerdings bekam der 68-Jährige mit der Ernennung zum Sekretär des nationalen Sicherheitsrats einen ehrenvollen Abgang.
Experten sehen die Aufdeckung der Skandale beim Ministerium auch vor dem Hintergrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach mehr als zwei Jahren sind die Ergebnisse der russischen Invasion aus Kremlsicht immer noch dürftig.
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