Putins Angriffskrieg: Kiew schickt Reserven an östliche Front

Kiew organisiert Heer um:Ukraine schickt Reserven an östliche Front

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Putins Truppen rücken im Osten der Ukraine weiter vor. Nun versucht Kiew besonders bedrohte Frontabschnitte zu stärken und organisiert sein Heer um.

Archiv: Soldaten der 24. mechanisierten Brigade, benannt nach König Danylo, wie sie ihre taktischen Fähigkeiten auf einem Hindernisparcours auf dem Übungsplatz in der Region Donezk in der Ukraine verbessern , 15. Oktober 2024 (veröffentlicht am 16. Oktober 2024)

Ukrainische Soldaten in der Region Donezk

Quelle: epa

Mit frischen Truppen und neuen Kommandeuren hofft die Ukraine die bedrohliche Lage an der Front im Osten zu stabilisieren. Präsident Wolodymyr Selenskyj entließ nach neun Monaten den Heereschef Olexander Pawljuk und setzte Generalmajor Mychajlo Drapatyj auf seinen Posten.

Kiew: Bedrohliche Lage an der Front

Die Landstreitkräfte seien das Rückgrat der Armee, erklärte Selenskyj in einer Videoansprache. "Es sind Änderungen erforderlich - Änderungen in der Personalführung, die für mehr Ergebnisse auf dem Schlachtfeld sorgen werden."

Der neue Heereschef Drapatyj habe die russische Offensive im östlichen Gebiet Charkiw erfolgreich zum Stillstand gebracht, sagte der Präsident.

Die Neuernannten sollten die Kampffähigkeit der Armee erhöhen, sagte Selenskyj bei einer Sitzung mit seiner Militärführung in Kiew. Einen weiteren Brigadekommandeur, Oberst Pawel Palissa, habe er zum stellvertretenden Leiter seines Präsidialamtes ernannt, damit er besser über die Lage an der Front informiert werde.

Selenskyj: Frische Truppen für den Donbass

Im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine rücken russische Truppen seit Monaten langsam, aber stetig vor. Den ukrainischen Verteidigern fehlt es an Waffen und Soldaten. Deshalb beorderte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj Reserven an die besonders bedrohten Frontabschnitte Pokrowsk und Kurachowe im Donbass im Osten.

Es gehe darum, Pläne des Gegners zu vereiteln, "die weit über diese Frontabschnitte hinausgehen", hieß es aus dem Militär.

Heftige Gefechte im Donbass

Die heftigsten Gefechte gab es dem Lagebericht des Generalstabs zufolge auch am Freitag wieder bei Pokrowsk und Kurachowe. Die Städte liegen am westlichen Rand des Bergbau- und Industriereviers Donbass. Daran schließt sich eine offene Steppenlandschaft bis zum Fluss Dnipro an.

Ein Durchbruch würde der russischen Armee den Weg zu den wichtigen Großstädten Dnipro und Saporischschja eröffnen. Im östlichen Teil der Ukraine herrschte in der Nacht auf Samstag wieder Luftalarm, weil die Luftwaffe russische Kampfdrohnen am Himmel ortete.

Für den Tag wurden in mehreren Regionen Stromabschaltungen erwartet, um das Energiesystem nach Schäden durch russische Raketenangriffe in dieser Woche zu stabilisieren.

Selenskyj bringt Nato-Schutz für Teil der Ukraine ins Gespräch

Die Ukraine könnte nach Äußerungen Selenskyjs einem Waffenstillstand mit Russland zustimmen, wenn die Nato ihren Schutz auf die von Kiew beherrschten Teile des Landes ausdehnt. Bei einem Waffenstillstand brauche sein Land Garantien, "dass Putin nicht wiederkommt", sagte er in einem Interview des britischen TV-Senders Sky News.

"Wenn wir die heiße Phase des Krieges beenden wollen, sollten wir das Territorium unter den Schutzschirm nehmen, das wir unter Kontrolle haben", sagte Selenskyj laut englischer Übersetzung. "Das müssen wir schnell tun. Und dann kann die Ukraine die anderen Gebiete auf diplomatischem Wege zurückerlangen."

Kiew habe diesen Weg bislang nicht in Betracht gezogen, weil niemand in der Nato ihn offiziell vorgeschlagen habe, sagte Selenskyj.

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Quelle: dpa

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