Paris beschleunigt Aufrüstung:Macron: "Freiheit seit 1945 nie so bedroht"
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Frankreich beschleunigt seine Aufrüstung und erhöht den Wehretat schneller als geplant. Die Freiheit sei seit 1945 nie so bedroht gewesen wie heute, sagte Präsident Macron.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron: "Internationale Ordnung seit 1945 zerfällt mehr und mehr."
Quelle: AFP
Frankreich erhöht sein Verteidigungsbudget angesichts der russischen Bedrohung schneller als geplant. Wie Präsident Emmanuel Macron am Sonntagabend ankündigte, sind für 2026 Zusatzausgaben von 3,5 Milliarden Euro und für 2027 von drei Milliarden Euro geplant.
Frankreich: Verdopplung des Wehretats früher als geplant
"Wir werden also im Jahr 2027 64 Milliarden Euro für unsere Verteidigung ausgeben. Das ist das Doppelte des Budgets, das den Streitkräften 2017 zur Verfügung stand", sagte Macron in seiner traditionellen Ansprache vor den Streitkräften. Ursprünglich war die Verdoppelung des Budgets bis 2030 geplant.
Wie viel die Nato-Länder 2024 für Verteidigung ausgaben
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Zum Vergleich: Der deutsche Verteidigungsetat soll laut Angaben des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber 2024 in diesem Jahr um mehr als 10 Milliarden Euro auf rund 62,43 Milliarden Euro steigen.
Macron sagte mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, dass "die Freiheit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 noch nie so bedroht" gewesen sei und "der Frieden auf unserem Kontinent noch nie so sehr von unseren gegenwärtigen Entscheidungen abgehangen" habe.
Macron: Internationale Ordnung zerfällt immer mehr
Macron prangerte an, dass die internationale Ordnung mehr und mehr zerfalle, und "da es keine Regeln mehr gibt, ist es das Gesetz des Stärkeren, das sich durchsetzt". Frankreich müsse sich vielen Herausforderungen stellen, "um frei zu bleiben".
Um der Bedrohung gewachsen zu sein, müsse Frankreich in mehr Munition, Drohnen, Luftverteidigung sowie die elektronische Kriegsführung und Waffensysteme im Weltall investieren.
Paris will Wirtschaftsleistung steigern
Macron wiederholte seine zuvor schon mehrmals geäußerten Forderungen, dass Europa seine Verteidigung selbst in die Hand nehmen und gemeinsam in eigene Waffensysteme investieren müsse. "Lasst uns gemeinsam in großer Masse beschaffen", sagte der Präsident.
Finanziert werden sollen die Mehrausgaben durch eine höhere Wirtschaftsleistung. "Unsere militärische Unabhängigkeit ist untrennbar mit unserer finanziellen Unabhängigkeit verbunden", sagte Macron. Ministerpräsident François Bayrou werde am Dienstag Details vorstellen. Die Regierung in Paris strebt eigentlich für den Haushalt 2026 Einsparungen von 40 Milliarden Euro an.
Quelle: dpa, AFP. Reuters
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