Donald Trump mildert Zölle für US-Autobauer per Dekret

"Hilfestellung" per Dekret:Trump mildert Zölle für Autobauer in den USA

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100 Tage im Amt ist Donald Trump mehr als optimistisch - und prophezeit der Autoindustrie eine glänzende Zukunft. Autohersteller bekommen bei den US-Zöllen gewisse Erleichterungen.

Donald Trump
Dank seiner Zölle und der geplanten Steuererleichterungen kämen Unternehmen aus der ganzen Welt in die Vereinigten Staaten und eröffneten neue Werke, sagte Trump.
Quelle: AP

Am 100. Tag seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump ein Dekret mit Zollerleichterungen für Autobauer unterzeichnet. Trumps Anordnung sieht vor, dass die Hersteller nicht mehrfach durch Zölle für Autos sowie für Material wie Stahl belastet werden.
Zudem ist eine Übergangsfrist mit niedrigeren Zollsätzen für Hersteller vorgesehen, die ihre Fahrzeuge in den USA produzieren und dafür Teile aus dem Ausland brauchen. Wie ein Vertreter des US-Handelsministeriums mitteilte, sollen die Unternehmen in den USA nur einen Zolltarif zahlen:
  • Entweder den 25-prozentigen Aufschlag für im Ausland gebaute Autos.
  • Oder die 25 Prozent Zoll auf Stahl oder Aluminium.
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Trump: "Kurzfristige" Hilfe für Autohersteller

Für alle in den Vereinigten Staaten hergestellten und verkauften Fahrzeuge, die auf importierte Ersatzteile angewiesen sind, gilt laut dem Dekret zudem eine Übergangsfrist von zwei Jahren.
  • Im ersten Jahr (3. April 2025 bis 30. April 2026) können US- und ausländische Hersteller demnach eine Zollminderung von 3,75 Prozent in Anspruch nehmen.
  • Im zweiten Jahr (1. Mai 2026 bis 30. April 2027) gilt ein Abschlag von 2,5 Prozent.
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Dies soll den Unternehmen helfen, binnen zwei Jahren Lieferketten in den USA aufzubauen. Trump selbst sagte, es sei lediglich eine "kleine Hilfestellung" während einer "kurzen Übergangsphase". Damit werde den Autoherstellern "kurzfristig" geholfen.
Die Regelung solle auch für ausländische Autobauer in den USA gelten, sagte ein US-Regierungsvertreter. Als Beispiel nannte er BMW mit seiner Fabrik im Bundesstaat South Carolina oder Mercedes im Bundesstaat Alabama.
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Trump sieht glänzende Zukunft für US-Autobauer

Nahe Detroit, wo die führenden US-Autohersteller General Motors, Ford und Chrysler ihren Sitz haben, hielt Trump am Dienstagabend (Ortszeit) eine Rede anlässlich der 100 ersten Tagen seiner zweiten Amtszeit, in der er sich mächtig selbst feierte und der Autoindustrie eine glänzende Zukunft prophezeite.
Dank seiner Zölle und der geplanten Steuererleichterungen kämen Unternehmen aus der ganzen Welt in die Vereinigten Staaten und eröffneten neue Werke, sagte Trump weiter, was Experten bezweifeln. Dazu sollen auch die Zollerleichterungen beitragen.
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Die Autohersteller in den USA zählen zu den am stärksten betroffenen Branchen von Trumps Handelspolitik, weil ihre Lieferketten stark international ausgerichtet sind.
Ungefähr die Hälfte der in den USA verkauften Autos werden dort montiert, weitere 25 Prozent kommen aus Mexiko und Kanada, der Rest stammt aus Ländern wie Deutschland, Japan und Südkorea.
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Börsen reagieren auf Ankündigung

Experten warnen, dass die Zölle zu höheren Autopreisen führen und die Verkaufszahlen der US-Autobauer sinken könnten - und damit Arbeitsplätze in Gefahr gerieten.
Die Börsen reagierten demnach positiv auf die Zollerleichterung. Die New Yorker Wall Street schloss mit Kursgewinnen. Auch in Asien und Europa war es zu Kursgewinnen gekommen.
Im Liveblog finden Sie alle Entwicklungen zum Handelsstreit.

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FAQ
Quelle: AFP, dpa, Reuters

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