Trumps US-Zölle: Aktuelles zum Handelsstreit im Liveblog

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Eskalation zwischen USA und China:Trumps Zölle: Alle aktuellen Entwicklungen

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Der Zollstreit geht weiter: US-Präsident Trump setzte etliche Zölle aus - aber erhöhte die Zölle auf chinesische Waren. Alle aktuellen Entwicklungen zum Handelsstreit im Liveblog.

  • US-Präsident Donald Trump friert einen Großteil seiner angekündigten Sonderzölle wieder ein. Das Moratorium gelte für 90 Tage.
  • Die EU kündigt an, geplante Gegenmaßnahmen für ebenfalls 90 Tage vorerst auf Eis zu legen.
  • Zwischen den USA und China eskaliert der Zollstreit jedoch weiter - aktuell will Trump 145 Prozent Zölle auf chinesische Waren verhängen.

In eigener Sache

Wir beenden diesen Liveblog an dieser Stelle und bedanken uns für Ihr Interesse. Über weitere Entwicklungen informieren wir Sie in der ZDFheute-App und auf ZDFheute.de sowie auf den Themenseiten zu US-Präsident Donald Trump und zur US-Politik.


Erste Gespräche zwischen China und den USA geplant

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China sind die ersten hochrangigen Gespräche angekündigt worden. Finanzminister Scott Bessent werde am 8. Mai in die Schweiz reisen und dort auch mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen, teilt das US-Finanzministerium mit. Mit wem er sich treffen werde, ließ das Ministerium offen. 


Mattel plant nach Trump-Zöllen Preiserhöhungen in den USA

Der Spielzeug-Konzern Mattel stellt wegen der Importzölle von Präsident Donald Trump Preiserhöhungen in den USA in Aussicht. Man werde an den Stellen, wo es "notwendig" sei, die Preise im US-Markt anpassen, kündigt der Barbie-Hersteller an.

Mattel machte keine Angaben dazu, welches Spielzeug teurer werden könnte. Zugleich sagt Firmenchef Ynon Kreiz, dass der Preis für 40 bis 50 Prozent des Produktangebots 20 Dollar nicht überschreiten werde.


Trump: Zölle auf pharmazeutische Produkte in zwei Wochen

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle in den nächsten zwei Wochen US-Zölle auf pharmazeutische Produkte verkünden. Zudem unterzeichnet Trump eine Anordnung, die die Genehmigung von pharmazeutischen Anlagen in den USA verkürzen soll.

Der für die Gesundheitsbehörde FDA zuständige Kommissar Marty Makary sagt bei der Unterzeichnung, die FDA werde pharmazeutische Anlagen im Ausland unangekündigt inspizieren, um die Aufsicht stärker an die der USA anzugleichen.


Ford rechnet mit 1,5 Milliarden weniger Gewinn

Der US-Autoriese Ford rechnet mit einer Milliardenbelastung durch die Importzölle von Präsident Donald Trump. Die Abgaben auf in die USA eingeführte Fahrzeuge und Autoteile dürften den bereinigten operativen Gewinn in diesem Jahr um rund 1,5 Milliarden Dollar drücken, wie Ford mitteilte. Unter Verweis auf die Ungewissheit über die weitere Entwicklung wagt der Konzern keine Prognosen mehr.


Ifo-Institut: US-Zölle trüben Stimmung in der Autoindustrie

Die US-Zölle sorgen in der deutschen Autoindustrie für schlechte Stimmung - trotz einer verbesserten Auftragslage. Der Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo-Instituts für die Automobilbranche fiel im April leicht auf minus 30,7 Punkte (minus 0,2). Demnach schätzten die Unternehmen ihre Geschäftslage zwar als positiver ein, haben jedoch schlechtere Erwartungen als noch im März. 

Die von US-Präsident Donald Trump ausgesprochenen Zölle auf Autos und Automobilteile von 25 Prozent waren Anfang April in Kraft getreten. Dies habe "erste positive Geschäftsentwicklungen, insbesondere im europäischen Markt, quasi im Keim erstickt", sagt die Ifo-Automobilexpertin Anita Wölfl.


Trump kündigt Zölle auf ausländische Filme an

Trump kündigt Zölle auf ausländische Filme an

Donald Trump will Filme, die außerhalb der USA produziert werden, mit Zöllen belegen. Sein Grund: die angebliche, bewusste Bedrohung der US-Filmindustrie durch das Ausland.

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Außerhalb der USA produzierte Filme: Trump kündigt Zölle von hundert Prozent an

Trump hat Zölle in Höhe von hundert Prozent auf außerhalb der USA produzierte Filme angekündigt. Als Grund dafür nennt Trump am Sonntag auf seiner Onlineplattform Truth Social die schwächelnde heimische Filmindustrie. Er ermächtige daher das US-Handelsministerium, "sofort mit der Einführung eines hundertprozentigen Zolls auf alle Filme zu beginnen, die in unser Land kommen und im Ausland produziert werden". 

"Die amerikanische Filmindustrie stirbt sehr schnell", führt der US-Präsident aus. Die Filmbranche in Hollywood und anderswo im Land werde durch den Trend von US-Filmemachern und -Studios, im Ausland zu arbeiten, "zerstört". 


Singapur-Wahlentscheid wichtig für Staat im Zollstreit

Im reichen Stadtstaat Singapur hat die konservative Volksaktionspartei PAP wie erwartet die Parlamentswahl klar gewonnen. Das Votum kam zu einem wichtigen Zeitpunkt, denn Singapur hängt stark vom Außenhandel ab. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle treffen die kleine Nation hart. Erst Mitte April senkte das Handelsministerium die Wachstumsprognose für 2025 von 1 bis 3 Prozent auf 0 bis 2 Prozent.


Trump lügt über seine Zollpolitik

Trump lügt über seine Zollpolitik

Donald Trump behauptet, er habe im Wahlkampf vor schwierigen Zeiten durch seine Zollpolitik gewarnt. Das Gegenteil stimmt: Er versprach den Amerikanern das Blaue vom Himmel.

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Starinvestor Buffett warnt vor überhöhten Zöllen

Die Investorenlegende Warren Buffett hat die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump kritisiert und vor den Gefahren überhöhter Abgaben gewarnt.
Zölle sollten nicht als Waffe eingesetzt werden, sagte Buffett am Samstag bei der jährlichen Aktionärsversammlung seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Je wohlhabender andere Länder seien, desto wohlhabender würden die USA. "Ein ausgewogener Handel ist gut für die Welt", sagte der 94-Jährige.


SAP-Chef: Mit Trump ist konstruktiver Austausch möglich

Der SAP-Vorstandsvorsitzende Christian Klein äußert sich positiv über Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Als Mitglied einer Gruppe von Unternehmenschefs habe er Trump in vertraulicher Runde erlebt, sagt der Chef des deutschen Softwareunternehmens im Magazin "Der Spiegel". "Es war ein konstruktiver Austausch." Es gebe "einen runden Tisch von ausgewählten, vor allem amerikanischen Konzernchefs", so Klein. "Da gibt es einen engen Austausch, den ich mir auch in Europa intensiver wünsche."

Der von Trump angezettelte Handelskonflikt mit dem Rest der Welt bereitet dem SAP-Chef dennoch Sorgen. "Wir sehen, wie unsere Kunden damit zu kämpfen haben und die Unsicherheit groß ist", sagt Klein. Sein Konzern dagegen profitiere von der Situation insofern, als die SAP-Software Unternehmenskunden helfe, "Zollkosten zu managen, Lieferketten widerstandsfähiger zu machen, in der Logistik, der Beschaffung". Er hoffe aber auf weniger Zölle für alle.


Zölle auf Autoteile in Kraft

In den USA sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf bestimmte Autoteile in Kraft getreten. Seit Mitternacht (Ortszeit) gelten 25 Prozent Aufschlag. Es gibt Erleichterungen für Hersteller, die ihre Fahrzeuge in den USA endmontieren. Sie können sich einen Teil der Zölle rückerstatten lassen.

Außerdem sollen für Autoteile nicht die zusätzlichen Zölle auf Aluminium und Stahl fällig werden. Diese Ausnahmen hatte Trump vor Kurzem angekündigt und damit auf Branchenbeschwerden reagiert.


Trump: US-Wirtschaft befindet sich in "Übergangsphase"

US-Präsident Donald Trump zufolge befindet sich die Wirtschaft der USA gerade in einer "Übergangsphase". Er sagte dies in einem Interview mit der TV-Sendung NBC News. Als er gefragt wurde, ob eine kurzfristige Rezession in Ordnung sei, sagte Trump: "Sehen Sie, ja, es ist alles in Ordnung. Wir sind - ich sagte, dies ist eine Übergangszeit. Ich denke, wir werden fantastisch vorankommen."

Trumps Bemerkung, dass sich die US-Wirtschaft in einer Übergangsphase befinde, knüpft an seine Äußerungen von gestern in den sozialen Medien an, in denen er ebenfalls auf die gute Beschäftigungslage verwies und seine Forderung nach einer Zinssenkung durch die US-Notenbank wiederholte.


Schuhmarken wie Nike und Adidas bitten Trump um Zollbefreiung

Die Handelsgruppe Footwear Distributors & Retailers of America (FDRA) fordert von US-Präsident Donald Trump in einem Schreiben eine Zollbefreiung für Schuhmarken wie Nike, Adidas America und Skechers. Das FDRA-Schreiben vom 29. April wurde insgesamt von 76 Schuhfirmen wie Deckers Brands, Capri Holdings, Under Armour und VF Corp unterzeichnet.

"In Anbetracht der Natur der US-Schuhindustrie sehen sich amerikanische Schuhunternehmen und Familien durch solche erheblichen Kostensteigerungen einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt. Hunderte von Unternehmen sind von der Schließung bedroht", heißt es in dem Schreiben. Die Handelsgruppe weist darauf hin, dass die Branche bereits mit erheblichen Abgaben konfrontiert ist, einschließlich Kinderschuhen, die oft bereits mit Zöllen von 20 Prozent, 37,5 Prozent oder mehr belegt sind, bevor die neuen Zölle berücksichtigt werden.


USA und Japan wollen Handelsgespräche vorantreiben

Dem US-Finanzministerium zufolge wollen die Vertreter der USA und Japans nach ihrem Treffen in Washington die Handelsgespräche weiter vorantreiben. "Während ihrer konstruktiven Gespräche über fairen und gegenseitigen Handel hob Minister Bessent gegenüber Minister Akazawa sowohl Zölle als auch nichttarifäre Maßnahmen, die Bedeutung der wirtschaftlichen Sicherheit als nationale Sicherheit und andere wichtige Themen hervor", erklärt das Finanzministerium.

An dem Treffen nahmen US-Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick, der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer und der japanische Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa teil.


Mitten im Zollstreit: Kanadas Premier will Trump treffen

Nach dem Sieg seiner liberalen Partei bei der Parlamentswahl und mitten im Zollstreit mit den USA will Kanadas Premierminister Mark Carney US-Präsident Donald Trump am Dienstag besuchen. Das Treffen sei im Weißen Haus in Washington geplant und werde sich auf Zölle und die bilateralen Beziehungen fokussieren, so Carney bei seiner Antrittspressekonferenz in Ottawa.

Er erwarte "schwierige, aber konstruktive Diskussionen", so Carney. "Ich werde für den besten Deal für Kanada kämpfen und werde nur den besten Deal akzeptieren." 

Trump hatte hohe Zölle gegen das Nachbarland in Kraft gesetzt, dessen Volkswirtschaft aufs Engste mit der der USA verflochten ist. Carney hatte nach dem Sieg seiner Partei bei der Parlamentswahl Anfang der Woche versprochen, sich der aggressiven Politik der Regierung im Nachbarland USA entschlossen entgegenzustellen.


Börsenexperte: "Die Zeichen stehen wieder auf Annäherung"

ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann berichtet, wie die Entspannungssignale aus Brüssel und Peking nach Trumps Zoll-Zick-Zack-Kurs ankommen – und was das für die Börsen bedeutet.

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USA: Hohe Hürden für Temu und Co. in Kraft

Amerikanische Verbraucher müssen ab sofort mit weiteren Folgen der Sonderzölle von US-Präsident Donald Trump zurechtkommen. Um Mitternacht fiel die Ausnahme für geringwertige Waren mit einem Wert unter 800 Dollar (knapp 704 Euro) aus China weg.

Dank dieser Regel lieferten chinesische Online-Händler wie Temu und Shein in großem Stil ihre Produkte in die USA. Die USA erheben nun auch auf diese Waren Zölle. Trump hatte insgesamt Sonderzölle von 145 Prozent auf die meisten Waren aus China festgelegt.


IW lobt EU-Vorstoß zu Beilegung von Zollstreit mit USA

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) lobt den Vorstoß der EU, US-Präsident Donald Trump im Zollstreit einen Deal in Milliardenhöhe vorzulegen. Die EU lege ein "kluges Angebot" vor und gehe damit in die Offensive, so das Institut. "Ein starkes und richtiges Signal", erklärte IW-Handelsexpertin Samina Sultan.

Der Vorschlag sieht laut EU-Handelskommissar Maros Sefcovic vor, gegenwärtige Handelsdefizite der USA gegenüber der EU beispielsweise durch den Kauf von Flüssigerdgas (LNG)oder von landwirtschaftlichen Produkten wie Sojabohnen auszugleichen.

Vor allem der Kauf von Sojabohnen aus den USA sei in Trumps Interesse, "denn mit China fällt einer der größten Abnehmer wohl weitgehend weg, was zu starken Einbußen bei der wichtigen Klientel der Landwirte führen dürfte", erklärte Handelsexpertin Sultan. "Eine Einigung auf den EU-Vorschlag wäre für beide Seiten also eine gesichtswahrende Lösung."


Quelle: ZDF, dpa, AFP, AP, Reuters, epd, KNA