Singles Day: In dieser Stadt gibt es die meisten Single-Haushalte

Regensburg ist die deutsche Single-Hochburg - zumindest gemessen an Einpersonenhaushalten. Laut einer GfK-Studie zur Bevölkerungsstruktur leben dort über 54 Prozent der Einwohner in Single-Haushalten. Ein Grund: Mit mehr als 30.000 Studierenden ist der Anteil junger Menschen in Regensburg überdurchschnittlich hoch.

Genau diese Gruppe zeigt sich heute zufriedener mit dem Singleleben als Gleichaltrige vor zehn Jahren. Die Psychologin Dr. Tita Gonzalez Avilés forscht im Bereich Persönlichkeitspsychologie, Entwicklungspsychologie und sozialen Beziehungen.

"Wir haben herausgefunden, dass jugendliche Singles zwischen 14 und 20 Jahren heutzutage zufriedener mit dem Single-Leben sind als früher. Sie sind auch häufiger Single und haben insgesamt einen geringeren Wunsch, eine Beziehung einzugehen", erklärt die Wissenschaftlerin der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Bei älteren Vergleichsgruppen wurde dieser Befund nicht entdeckt.

Grundsätzlich sei der Wunsch nach Partnerschaft aber nach wie vor groß. "Beziehungen zu haben und in einer Beziehung zu sein ist immer noch eines der wichtigsten Lebensziele im Leben von Menschen", erklärt die Psychologin.

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Gleichzeitig zeige die Forschung auch, dass Personen heutzutage mehr darauf achten, auch innerhalb einer Beziehung Raum für eigene Bedürfnisse zu haben. Früher hätte finanzielle Sicherheit und gesellschaftlicher Status eine deutlich größere Rolle als Selbstentfaltung gespielt.

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Die Expertin betont, dass das Bedürfnis nach Beziehung im Laufe des Lebens variiert. Junge Menschen, etwa 16-Jährige, seien sehr zufrieden mit dem Dasein als Single. "Mit Mitte 30 sinkt die Singlezufriedenheit ein bisschen ab, einfach weil da Eheschließungen, aber auch Kinder kriegen so ein großes Thema ist", sagt Avilés.

Laut dem Marktforschungsinstitut Innofact ist knapp jeder Dritte (30 Prozent) zwischen 18 und 69 Jahren Single. Bei Männern sind es 32 Prozent, bei Frauen 27 Prozent. Doch mahnt die Expertin zur Vorsicht, da es schwer zu bestimmen sei, ob Menschen tatsächlich Single seien. Oft bezögen sich Forschungsdaten auf den Zivilstand.

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So werde erfasst, ob jemand verheiratet, verlobt oder alleinlebend sei, was jedoch nicht unbedingt mit Beziehungslosigkeit gleichzusetzen sei. Allerdings sei klar, dass das Single-Leben gesellschaftlich akzeptierter ist als es früher einmal war. "Es gibt weniger Stigma oder Stereotype beispielsweise gegenüber Geschiedenen oder Alleinlebenden", so Avilés.

Ob Singles mit ihrem Beziehungsstatus zufrieden oder unzufrieden sind, hängt maßgeblich von ihrem sozialen Umfeld ab. Der Psychologin ist wichtig zu betonen, dass soziale Kontakte an sich entscheidend für das Wohlbefinden sind - und weniger, ob man in einer Beziehung lebt oder nicht.

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Simon Seitel ist Reporter im ZDF-Studio in München.