UN: Klimawandel hat schon Millionen Menschen in Flucht getrieben

Vor Klimakonferenz in Brasilien:UN: Klimakrise hat bereits Millionen in die Flucht getrieben

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Vor Beginn der Klimakonferenz warnt das UN-Flüchtlingshilfswerk vor den Folgen der Klimakrise, die immer mehr Menschen in die Flucht treibt. Es brauche Geld für bedrohte Staaten.

Eine Frau und Kinder transportieren Wasser nahe eines Flüchtlingscamps in Somalia.

Bisher erreichen zu wenig der bereitgestellten Finanzmittel die vom Klimawandel bedrohten Staaten.

Quelle: epa

Die Folgen der Klimakrise treiben Millionen Menschen weltweit in die Flucht.

In den vergangenen zehn Jahren hätten rund 250 Millionen Menschen wegen Wetterkatastrophen aus ihren Dörfern und Städten fliehen müssen - rechnerisch seien das 70.000 Menschen pro Tag, berichtet das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) vor Beginn der Weltklimakonferenz in Brasilien.

Bundeskanzler Friedrich Merz auf der Weltklimakonferenz in Belém Brasilien, wie er am Podium seine Rede hält.

Um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, setzt die Bundesregierung auf neue Ansätze. Die Wirtschaft soll dabei nicht Problem, sondern Teil der Lösung sein, sagt Bundeskanzler Merz.

07.11.2025 | 5:48 min

Teufelskreis aus Konflikten und Krisen

Die Organisation spricht von einem Teufelskreis aus Konflikten und Krisen. Dreiviertel der durch Konflikte vertriebenen Menschen lebten in Ländern, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels bedroht seien.

Das UNHCR nennt unter anderem Überschwemmungen im Südsudan und Brasilien, Rekordhitze in Kenia und Pakistan, Wasserknappheit im Tschad und in Äthiopien.

Menschen, die vor Konflikten fliehen, seien besonders in Gefahr, weil sie kaum Mittel hätten, um sich in vor den Folgen von klimawandelbedingten Wetterkatastrophen zu schützen.

ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese

Friedrich Merz hat in Brasilien finanzielle Unterstützung für den Schutz von Tropenwäldern versprochen. Zur Rolle des Kanzlers beim Klimaschutz - Wulf Schmiese.

07.11.2025 | 1:15 min

Stabilität braucht Investitionen

Nur ein Viertel der bereitgestellten Finanzmittel für Anpassungen an die Folgen des Klimawandels erreichten von Konflikten bedrohte Staaten, die oft selbst viele Flüchtlinge aufgenommen hätten, so das UNHCR.

Auf der Weltklimakonferenz gibt es immer Druck auf reichere Staaten, mehr Geld zur Verfügung zu stellen.

Wenn wir Stabilität wollen, müssen wir dort investieren, wo die Menschen am stärksten gefährdet sind.

Filippo Grandi, UNHCR-Chef

"Um weitere Vertreibungen zu verhindern, muss die Klimafinanzierung die Gemeinden erreichen, die bereits am Rande des Abgrunds stehen", fordert UNHCR-Chef Filippo Grandi.

Er rief die Teilnehmer der Weltklimakonferenz auf, zu liefern. "Wir brauchen echte Maßnahmen, keine leeren Versprechungen", sagte er.

Quelle: dpa

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