Dürre in England: Wasserknappheit erreicht nationale Bedeutung
Anhaltende Dürre:"Wachsende Besorgnis": Wasserknappheit in England
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England ächzt unter anhaltender Dürre. Die Hitze hat vielerorts zu Wasserknappheit geführt. Die britische Umweltbehörde ruft die Bürger nun zum Wassersparen auf.
Wegen anhaltender Dürre klagt England über Wasserknappheit. Auch im Stausee Broomhead Reservoir im Ewden Valley ist der Wasserstand niedrig.
Quelle: dpa
Nach dem trockensten ersten Halbjahr seit 1976 hat Großbritannien die derzeit herrschende Wasserknappheit in England als "von nationaler Bedeutung" eingestuft. Die britische Umweltbehörde (EA) erklärte, fünf von 14 ihrer Einsatzregionen in England litten unter Dürre und sechs weitere seien von anhaltender Trockenheit betroffen. Die Wasservorräte seien erschöpft und die Lage würde die Ernte beeinträchtigen, hieß es.
Die Pegelstände der Wasserreservoirs in ganz England erreichten in den vergangenen Tagen nur 67,7 Prozent ihrer Kapazitäten. Der Durchschnittswert in der ersten Augustwoche liegt bei einer Füllmenge von 80,5 Prozent.
Nach dem Regen und dem aktuellen Sommerwetter steht zur Wochenmitte erneut eine Hitzewelle bevor.11.08.2025 | 1:45 min
Dürre in England: Bewässerung von Gärten teils schon verboten
Nach Angaben der EA haben zudem 49 Prozent der Flüsse einen niedrigeren Wasserstand als normalerweise. In Yorkshire im Norden Englands wurde bereits die Bewässerung von Gärten verboten. Helen Wakeham von der EA sagte:
Wir rufen alle dazu auf, ihren Beitrag zu leisten und dazu beizutragen, den Druck auf unsere Wasserumwelt zu reduzieren.
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Helen Wakeham von der britischen Umweltbehörde (EA)
Der Klimawandel lässt nicht nur den Meeresspiegel steigen, sondern birgt auch Gefahren für unsere Gesundheit. Beispielsweise kann Hitze bestehende Erkrankungen verstärken.11.08.2025 | 5:15 min
Nach Ansicht des Meteorologen Akshays Deoras von der britischen Universität Reading ist die gegenwärtige Hitzewelle "nicht verwunderlich": Sie werde durch eine Hitzeglocke verursacht, die über Europa liege, sagte der Meteorologe der Nachrichtenagentur AFP.
Aufgrund des Klimawandels leben wir heute in einer deutlich wärmeren Welt, und diese Tatsache erhöht sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Hitzewellen.
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Akshays Deoras, Meteorologe von der britischen Universität Reading
Wasserministerin: Planen Bau neuer Stauseen
Die Vizepräsidentin der Nationalen Landwirtschaftsvereinigung, Rachel Hallos, erklärte, es gebe "wachsende Besorgnis angesichts der kommenden Monate", weil die Landwirte mit "extrem trockenen Bedingungen" zu kämpfen hätten. Einige landwirtschaftliche Betriebe hätten bereits erhebliche Ernteeinbuße gemeldet, welche für die Betriebe finanziell verheerend seien und Auswirkungen auf die gesamte Ernte in Großbritannien haben könnten.
Über zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Johannesburg, einer der größten Städte Südafrikas, kämpfen viele mit Wassermangel.22.03.2025 | 1:39 min
"Wir werden im nächsten Jahrzehnt mit einer zunehmenden Wasserknappheit konfrontiert sein", sagte Wasserministerin Emma Hardy. Die Regierung plane den Bau neuer Stauseen, um die Versorgung sicherzustellen, fügte sie hinzu.
Wissenschaftler warnen, dass durch den menschengemachten Klimawandel die Häufigkeit und die Intensität von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen weiter zunehmen wird.