Update am Morgen:Eine Frage des Geldes oder des Willens?
von Meike Srowig
Guten Morgen,
eigentlich ist die Situation ganz schnell erklärt: Der Ukraine geht langsam das Geld aus, die USA haben deutlich gemacht, dass sie als Geldgeber nicht mehr in Frage kommen. Nun sitzen die Europäer da mit ihren Portemonnaies und bei den meisten ist gähnende Leere - oder im schlimmsten Fall sogar noch ein Loch.
Woher also das Geld nehmen - und ja, der Spruch geht weiter - "wenn nicht stehlen". Im überspitzten Sinne ist das genau das Problem der Europäer. Denn de facto hat man eine Geldquelle schon seit geraumer Zeit ausfindig gemacht: russisches Staatsvermögen, das in der EU lagert und dort seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 eingefroren wurde.
Über das Thema berichtete heute in europa am 17.12.2025 um 16:22 Uhr.
17.12.2025 | 1:39 minVor knapp zwei Jahren hat man sich bereits darauf geeinigt, dass zumindest ein Teil der Zinsen davon an die Ukraine als finanzielle Unterstützung gehen soll. Doch das reicht nicht mehr. Jetzt möchten einige - allen voran Bundeskanzler Friedrich Merz - an das Vermögen selbst ran.
Die Rechnung ergibt auch Sinn: Zwischen 200 und 250 Milliarden Euro aus Russland liegen in der EU; der größte Teil, wohl etwa 185 Milliarden Euro, in Belgien beim Finanzdienstleister Euroclear. Pro Kriegsjahr braucht die Ukraine nach Schätzungen rund 70 Milliarden Euro. Würde man also allein das Geld von Euroclear nehmen, hätte man für die nächsten zwei bis drei Jahre die Finanzierung erst einmal gesichert.
Doch die Lösung ist nur rechnerisch einfach. Juristisch, wirtschaftlich, finanziell und vor allem politisch gibt es etliche Gründe, die dagegen vorgebracht werden, allen voran aus Belgien. Man hat Angst vor Russlands Rache, vor einem Vertrauensverlust als Finanzplatz und vieles mehr. Und so wird seit Wochen gestritten.
In der ZDF-Sendung "Was nun?" sagte Bundeskanzler Friedrich Merz am Dienstag, die Chancen stünden "fifty-fifty", dass man sich einigen würde.
Das Interview sendete "Was nun, ..." am 16.12.2025 um 19:20 Uhr.
16.12.2025 | 24:37 minIn seiner Regierungserklärung gestern bekräftigte er, dass "es auch um ein klares Signal an Russland" ginge. Signale sind schön und gut, nur brauchen sie auch Substanz. Allerdings sind sich alle Akteure der Lage mehr als bewusst, sagt unser Brüssel-Korrespondent Ulf Röller zur Ausgangslage vor dem Gipfel: "Die Lösung ist noch nicht da, aber es ist allen klar, dass man sich ein Scheitern nicht leisten kann."
Das Gespräch mit Ulf Röller sendeten die ZDF-heute-Nachrichten um 19 Uhr am 17.12.2025.
17.12.2025 | 1:15 minUnd so wird es heute in Brüssel spannend werden, wir halten Sie auf dem Laufenden!
Kommen Sie gut in diesen Tag!
Meike Srowig, stellvertretende Leiterin des ZDF heute journals
Was heute noch wichtig ist
17.12.2025 | 0:53 min
Reiche und Klingbeil stellen Deutschlandfonds vor: Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wollen heute Details zum neuen Deutschlandfonds vorstellen. Mit diesem wird ein Rahmen geschaffen, der es Unternehmen erleichtert, in großem Umfang in Deutschland zu investieren.
Kein Besichtigungstermin mit fremd klingendem Namen? Der Bundesgerichtshof (BGH) befasst sich heute mit dem Thema Gleichbehandlung bei der Wohnungssuche.
Wie lange darf die Schufa Daten speichern? Dazu will der BGH heute Morgen seine Entscheidung verkünden. Bisher gibt es dazu keine gesetzliche Regelung.
Sportlich in den Tag
Wintersport satt! Biathlon Weltcup in Le Grand-Bornard. Und: Die Abfahrt der Männer in Gröden. Los geht's mit Ski alpin, hier live ab 11:35 Uhr.
18.12.2025 | 108:18 min
Champions League
Der FC Bayern ist im Viertelfinale, der VfL Wolfsburg hat seine erste Chance verpasst: Mit einem Sieg über den FC Chelsea wären die Wölfinnen direkt fürs Viertelfinale qualifiziert gewesen. Doch nach dem 1:2 geht es ins Playoff.
Unter dem Link finden Sie alle Spiele und alle Tore der UEFA Champions League sowie ausführliche Zusammenfassungen der Spiele mit deutscher Beteiligung.
Zahl des Tages
50
Hach. Vor 50 Jahren wurde der Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" erstmals in Westdeutschland gezeigt. Seitdem ist er als Weihnachtsklassiker nicht mehr wegzudenken. Sie sind nicht so der konservative Typ? Dann probieren Sie es doch mal mit einer Neuverfilmung:
31.12.2024 | 85:19 min
Ein Lichtblick
Lachen steckt an: Wissen Sie längst? Jetzt ist diese Erkenntnis aber auch wissenschaftlich bewiesen worden. Ein Forschungsteam der Uni Göttingen hat untersucht, wie Menschen ihr Lachen regulieren können. "Soziale Signale wie das Lachen anderer machen es viel schwieriger, das eigene Lachen zu kontrollieren", sagte Anne Schacht vom Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie. Übrigens: Gesund ist das Lachen auch. Darüber diskutieren Harald Lesch und Thomas Schwartz:
01.11.2025 | 13:33 min
Gesagt
Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen.
Max Frisch, Schriftsteller
Die UN-Generalversammlung hat im Dezember 2000 den 18. Dezember offiziell zum Internationalen Tag der Migranten erklärt. Erst vor wenigen Tagen haben sich die EU-Innenminister auf strengere Maßnahmen in der Migrationspolitik verständigt. Was der Migrationsforscher Gerald Knaus dazu sagte:
Das Interview sendete das heute journal update am 09.12.2025 um 00:06 Uhr.
09.12.2025 | 5:08 minWeitere Schlagzeilen
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18.12.2025 | 2:08 minWenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
So wird das Wetter heute
An diesem Donnerstag kann es im Nordwesten etwas regnen. Sonst gibt es eine Mischung aus Sonne, Wolken und einigen zähen Nebel- und Hochnebelfeldern. Die Höchstwerte liegen zwischen vier und 14 Grad.
Den aktuellen Wetterbericht der ZDF-Meteorologen finden Sie hier im Video.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Nicola Frowein.
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