Update am Morgen: Als Ost und West noch miteinander redeten 

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Update am Morgen:Als Ost und West noch miteinander redeten

von Anne Gellinek
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Anne Gellinek

Guten Morgen,

beamen wir uns zurück zum 1. August 1975: In Helsinki setzen kettenrauchende Herren in Anzügen ihre Unterschriften unter ein Dokument, das die "Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa", kurz KSZE, abschließt und das die Welt verändern wird.
Wir befinden uns mitten im Kalten Krieg. Die beiden hochgerüsteten Blöcke Sowjetunion und USA stehen einander feindselig gegenüber. Zwei Jahre hatten unter anderem die Außenminister verhandelt. Der sowjetische hieß Andrej Gromyko (Spitzname: Mr. Njet), der amerikanische Henry Kissinger.
Das waren die heißesten Momente des Kalten Krieges (Doku, 18 Minuten):
Flaggen Sowjetunion und USA
06.04.2025 | 17:44 min
Die Sowjetunion unter Leonid Breschnjew hatte auf die Konferenz mit Europäern und Amerikanern gedrungen, weil er einerseits mit dem Westen ins Geschäft kommen und andererseits Europas Teilung zementieren wollte. Der Westen war genau deswegen misstrauisch. Jetzt, 50 Jahre später, klingen die Vereinbarungen von Helsinki wie Science Fiction:
Die beiden Blöcke beschließen "vertrauensbildende Maßnahmen" und Abrüstungsverhandlungen, die Unverletzlichkeit von Grenzen wird festgehalten. Der Gewaltverzicht in Streitfällen steht ebenso in der Schlussakte wie das Prinzip, dass jedes Land frei wählen kann, welchem Bündnis es angehören möchte.
Lauter Dinge, die Wladimir Putin spätestens seit dem Überfall auf die Ukraine de facto in die Tonne getreten hat und heute sicher nicht unterschreiben würde.
Die Sowjetunion ließ damals als Folge der Konferenz die Gründung der russischen Menschenrechtsorganisation "Moskauer Helsinki-Gruppe" zu. In Putins Russland ist sie seit 2023 verboten.
Es ist ein trauriger 50. Geburtstag der Schlussakte von Helsinki.
Die Welt von heute ist weit hinter die Entspannungspolitik von damals zurückgefallen. Vielleicht aber ist das Jubiläum auch eins, das Hoffnung macht, weil die Verhandlungsstärke des damaligen Westens schließlich zum Erfolg führte.
Einen hoffnungsfrohen Tag wünscht Ihnen
Anne Gellinek, stellvertretende ZDF-Chefredakteurin
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was im Ukraine-Krieg passiert ist

Warum Russland seine Angriffe verstärken wird: Donald Trump verkürzt die Frist für einen Waffenstillstand, doch Moskau ignoriert das. Der Kreml geht von einem US-Bluff aus. Kiew aber muss nun mit intensiven Angriffen rechnen. Die Analyse von unseren Militärexperten Christian Mölling und András Rácz.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Lage im Nahost-Konflikt

Auch Kanada stellt Anerkennung Palästinas in Aussicht: Der Druck auf Israel wächst weiter: Auch Kanada will laut Ministerpräsident Carney im September unter gewissen Bedingungen einen palästinensischen Staat anerkennen.
Wie Gaza-Bilder instrumentalisiert werden: Zeigt ein Bild aus Gaza ein chronisch krankes Kind oder Opfer einer Hungersnot? Kritiker und Unterstützer Israels befeuern eine Mediendebatte. Dabei schließt sich beides nicht aus.

Was heute noch wichtig ist

Bundesaußenminister in Israel: Johann Wadephul (CDU) reist heute vor dem Hintergrund der Krise im Gazastreifen bis Freitag nach Israel und in die palästinensischen Gebiete. In Israel wird er mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar Gespräche führen.
Arbeitsmarktzahlen für Juli: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) legt die Arbeitsmarktbilanz für Juli vor. Mit Beginn der Sommerpause steigt regelmäßig die Arbeitslosenzahl. Im Juni hatte die BA insgesamt 2,914 Millionen Arbeitslose registriert.
Bahn legt Zahlen zum ersten Halbjahr vor: Wie bereits aus Konzernkreisen durchgesickert ist, fällt nach Ertragssteuern ein Verlust von rund 760 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte der Fehlbetrag noch bei 1,6 Milliarden Euro gelegen.

Der sportliche Tag

Startschuss für "Die Finals 2025": Vom heutigen Donnerstag bis zum Sonntag werden in Dresden die Deutschen Meisterinnen und Deutschen Meister in 20 Sportarten ermittelt. Von der Leichtathletik bis hin zu unbekannteren Wettbewerben wie Coastal Rowing und Flag Football - das ZDF ist an allen Tagen live dabei.
Infografik: Weltverband führt Gentest für Leichtathletinnen ein

Zahl des Tages

60.000
So viele Menschen werden ab heute beim Technofestivals Nature One auf der Raketenbasis Pydna in Kastellaun erwartet. Zum Vergleich: In Kastellaun leben etwa 5.200 Einwohner. Doch die sind das schon gewohnt. Das Festival wird in diesem Jahr 30 Jahre alt.
Nature One - Wie der Techno in den Hunsrück kam
Quelle: ard

Ein Lichtblick - ganz in Dunkeln

Forscher haben im Marianengraben im Pazifik in fast 10.000 Metern Tiefe zahlreiche Würmer und Muscheln entdeckt. Es handle sich um die in der größten Tiefe gelegenen Kolonien von Lebewesen auf der Erde, die jemals in solcher Zahl beobachtet worden seien, schreiben die Forscher in einer im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie. Das meiste Leben auf der Erde ist abhängig von Sonnenlicht. Im bis zu 11.000 Meter tiefen und 2.400 Kilometer langen Marianengraben herrscht allerdings permanente Dunkelheit.
Die Grafik zeigt das Leben in der Tiefsee: Ab 1.000 Metern ist es stockdunkel, in 8.000 Metern lebt der Scheibenbauch, der am tiefsten lebende Fisch, der bisher bekannt ist. Der Marianengraben gilt mit fast 11.000 Metern als tiefster Punkt der Erde.

Gesagt

Es sind die täglichen Demütigungen - vor allem nicht in der Lage zu sein, seinem Kind die Dinge zu geben, die man gerne geben würde.

Joanne K. Rowling

Heute wird die britische Harry-Potter-Autorin Joanne K. Rowling 60 Jahre alt. Sie gilt als reichste Schriftstellerin der Welt. Doch während sie an ihrem ersten Harry-Potter-Band schrieb, musste sie als alleinerziehende Mutter eines kleinen Kindes Sozialhilfe in Anspruch nehmen.

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

heute Xpress
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden31.07.2025 | 1:50 min
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So wird das Wetter heute

ZDFheute Wetter - Donnerstag - 31.07.2025
Quelle: ZDF

An diesem Donnerstag bleibt es sehr durchwachsen mit vielen, teils kräftigen Schauern und Gewittern und nur wenig Sonne. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 24 Grad.
Zusammengestellt von Nicola Frowein.
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