es war ein leiser Abschied als der letzte Wartburg heute vor 34 Jahren in Eisenach vom Band lief. Ich sehe das rote Modell noch vor mir und den Trauerflor, den die Werksarbeiter ihm umgeschlungen hatten. Die Belegschaft gab ihm das letzte Geleit. Melancholie lag in der Luft. Denn mit dem letzten Wartburg wurde auch eine veraltete Technik zu Grabe getragen.
Benannt nach dem berühmten Wahrzeichen der Stadt, galt der Wartburg über Jahrzehnte als Glanzstück der Autobauer im heutigen Thüringen. Er war das Lieblingsauto der Prominenten. Sportlich, schnittig und Symbol der individuellen Unabhängigkeit. Bis zu 15 Jahre betrug die Wartezeit für eines der begehrten Modelle. Für die meisten DDR-Bürger blieb das Luxusobjekt ein unerschwinglicher Traumwagen. Heute ist der Wartburg nur noch bei Oldtimerfans gefragt. Als robustes Nostalgiemodell.
Den Anschluss an den Weltmarkt aber konnte der Wartburg nicht halten. Mit dem Fall der Mauer brach die Nachfrage ein. Ost-Autos waren nicht mehr konkurrenzfähig. Die Ingenieure und Autobauer hatten zu lange keinen freien Zugang zu den technischen Entwicklungen im Westen gehabt, zu Informationen und Kapital. Ihre Produkte konnten im freien Wettbewerb nicht bestehen.
Heute erleben wir wieder den Aufbruch in eine neue Zeit. Und obwohl wir seit Jahren über notwendige Veränderungen sprechen, haben wir viele Veränderungen auf der Welt nicht wahrgenommen oder auch nicht wahrnehmen wollen. Wir begreifen gerade, dass wir in vielen Punkten zu unkritisch waren - und auch zu bequem.
Das gilt auch gerade für die so wichtige Automobilindustrie. Plötzlich gilt die Technik der neuesten chinesischen Elektroautos als innovativer als die ihrer deutschen Konkurrenz. Und das nicht nur hinsichtlich Batterie und Software, sondern auch bei der Technik des Fahrwerkes. Anders als die sozialistische DDR haben wir im vereinten Deutschland alles, was notwendig ist, um im Wettbewerb auch in Zukunft zu bestehen. Wir müssen nur wollen.
Ich wünsche Ihnen einen nostalgiefreien Tag.
Susanne Biedenkopf, Leiterin des ZDF-Landesstudios Hessen
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US-Präsident Trump legt bei seinen Zöllen auf chinesische Waren noch eine Schippe drauf: von 104 auf 125 Prozent. China hatte zuvor für diesen Donnerstag Vergeltungszölle auf US-Produkte von 84 Prozent angekündigt.
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Ich hoffe nur, dass Sie uns verzeihen, wenn wir gelegentlich Ihre wunderbare Küche verhunzen.
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag ist es im Südwesten und an der Ostsee länger sonnig. Sonst ist es vor allem am Vormittag teils stark bewölkt, im Tagesverlauf lockert es aber mehr und mehr auf. Die Temperaturen steigen auf 11 bis 19 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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