Klingbeil: "Alles steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Interview

SPD-Chef zu schwarz-roten Plänen:Klingbeil: "Alles unter Finanzierungsvorbehalt"

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Wie sollen die schwarz-roten Regierungspläne finanziert werden? SPD-Chef Lars Klingbeil und der CSU-Vorsitzende Markus Söder erklären im ZDF, was der Koalitionsvertrag vorsieht.

Lars Klingbeil im Gespräch mit Shakuntala Banerjee
Nach den Erfahrungen mit der Ampel und dem ständigen Streit um Geld, stehen jetzt alle Vorhaben der Koalition unter Finanzierungsvorbehalt.09.04.2025 | 5:18 min
Nach der Einigung von Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag hat SPD-Chef Lars Klingbeil hervorgehoben, dass alle Vorhaben "vernünftig" finanziert sein müssten. "Alles steht unter Finanzierungsvorbehalt", sagte Klingbeil im ZDF.
Die Vorhaben sollten wirtschaftliches Wachstum ankurbeln, aber CDU, CSU und SPD hätten in den Koalitionsverhandlungen auch um die Frage gerungen: "Wo kann eigentlich gespart werden?"
Die gemeinsam mit den Grünen beschlossenen Grundgesetzänderungen für Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung nannte Klingbeil "wichtige Entscheidungen". Es handele sich aber um "zusätzliche Dinge" und nicht um Geld für Rente, Pflege oder Gesundheit.
Markus Söder im Gespräch mit Shakuntala Banerjee.
Vor dem Hintergrund des drohenden Handelskrieges kündigt Markus Söder Investitionen und gleichzeitig auch Steuerentlastungen an. Die deutsche Wirtschaft müsse gestärkt werden. 09.04.2025 | 5:40 min

Söder: Optimistisch für eine wirtschaftliche "Aufholjagd"

CSU-Chef Markus Söder hob ebenfalls im ZDF hervor, es werde Investitionen, aber auch steuerliche Entlastungen geben. Dazu kämen eine massive Senkung der Energiekosten und ein "Befreiungsschlag" bei der Bürokratie. Er sei "optimistisch", dass zumindest eine "Aufholjagd" starte, um die deutsche Wirtschaft zu stärken.
Ähnlich wie Klingbeil betonte auch Söder:

Es wird kräftig gespart werden.

Markus Söder, CSU-Chef

So würden etwa das Bürgergeld und das Heizungsgesetz abgeschafft und auf eine neue Grundlage gestellt.

SPD-Chef: Wohnraum ist "große, soziale Frage unserer Zeit"

Klingbeil verteidigte die Änderungen beim Bürgergeld, das zu einer "Grundsicherung" werden soll. Wenn Menschen etwa unverschuldet in Arbeitslosigkeit gerieten, müsse ihnen ein starker Sozialstaat helfen. "Das bleibt gewährleistet", sagte der SPD-Chef. Wenn sich aber jemand verweigere, dann werde der Druck erhöht. "Das kann die Gesellschaft auch erwarten."
Ein zentrales Vorhaben von Union und SPD ist der Ausbau von bezahlbarem Wohnraum. "Das muss gelingen, das ist eine der großen sozialen Frage unserer Zeit", sagte Klingbeil. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen könnten dazu führen, "dass der Turbo jetzt scharf geschaltet wird."

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Quelle: dpa

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