USA: Trump droht EU mit Zöllen in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni

"Gespräche führen zu nichts":Trump droht EU mit Zöllen von 50 Prozent

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US-Präsident Donald Trump droht der EU mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent, die Anfang Juni in Kraft treten sollen. Er begründet dies mit schwierigen Verhandlungen mit Brüssel.

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Donald Trump hat erneut der EU mit Zöllen gedroht. Zölle in Höhe von 50 Prozent könnten in Kraft treten. Dazu eine Einschätzung von ZDF-Wirtschaftexpertin Sina Mainitz. 23.05.2025 | 1:39 min
US-Präsident Donald Trump hat der EU mit Einfuhrzöllen in Höhe von 50 Prozent ab dem 1. Juni gedroht. Die Verhandlungen mit Brüssel hätten sich bislang schwierig gestaltet, erklärte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. "Daher empfehle ich einen direkten Zollsatz von 50 Prozent für die Europäische Union, ab dem 1. Juni 2025."
Es werde keine Zölle geben, wenn das jeweilige Produkt in den USA hergestellt werde.

Die Europäische Union, die in erster Linie gegründet wurde, um die USA im Handel auszunutzen, ist sehr schwierig zu handhaben. Unsere Gespräche mit ihnen führen zu nichts.

Donald Trump, US-Präsident

Brüssel und die EU-Staaten, so Trump weiter, hätten mit Handelsbarrieren einen großen Exportüberschuss gegenüber den USA herbeigeführt. Zu diesen Barrieren zählte der Präsident etwa Mehrwertsteuern, "lächerlichen" Strafen für Konzerne, Währungsmanipulation und "ungerechtfertigte Klagen gegen amerikanische Unternehmen".
Kanadas Finanzminister Francois-Philippe Champagne (Zweiter von rechts), der deutsche Finanzminister Lars Klingbeil (Dritter von rechts), die Gouverneurin der Bank of Canada Tiff Macklem (Zweite von links) und der deutsche Bundesbankpräsident Dr. Joachim Nagel posieren mit RCMP-Beamten vor dem Treffen der G7-Finanzminister in Banff (Alta), Mittwoch, 21. Mai 2025.
In Kanada treffen sich die Finanzminister der sieben führenden Wirtschaftsnationen – zum ersten mal dabei: Lars Klingbeil. Thema sind unter anderem die US-Zölle.22.05.2025 | 1:45 min

EU-Kommission lehnt Stellungnahme ab

Brüssel will vor einem Kommentar zu Trumps Drohung erst ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Vertretern abwarten. Die Ankündigungen des US-Präsidenten sorgten umgehend für Reaktionen an den Finanzmärkten.
Nach Trumps Äußerung brachen an den europäischen Börsen die Aktienkurse ein. An der Frankfurter Börse sackte der deutsche Leitindex Dax um 2,03 Prozent ab. Der französische CAC 40 verzeichnete gegen 14.00 Uhr Verluste von 2,43 Prozent. 

US-Präsident überzieht Partner mit hohen Sonderzöllen

Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit am 20. Januar einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten erschüttert hat. Anfang April verhänge er hohe zusätzliche Zölle gegen zahlreiche Staaten, darunter die EU - und senkte sie kurz darauf für 90 Tage wieder auf einen Basiszoll von zehn Prozent ab. Unabhängig davon erheben die USA Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumwaren sowie Autos.
Donald Trump sitzt in der Achterbahn
Das Zoll-Chaos schürt Unsicherheit. Gift für die Weltwirtschaft. Amerika droht die Rezession. Was steckt hinter Trumps wilder Wirtschaftspolitik? Und wer könnte davon profitieren? 16.05.2025 | 14:02 min
Die EU bemühte sich um Verhandlungen mit Washington. Für den Fall eines Scheiterns hat sie bereits Gegenzölle vorbereitet. Sie sollen US-Produkte im Wert von fast 100 Milliarden Euro treffen. Brüssel müsse auf Gespräche setzen, sagte jüngst die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche: "Wir müssen verhandeln, wir müssen zu einer Lösung kommen, weil eine Eskalation keine Gewinner kennt."
Quelle: dpa, AFP

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