Konjunkturflaute: Viele Dax-Konzerne machen weniger Gewinn
Konjunkturflaute :Viele Dax-Konzerne machen weniger Gewinn
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An vielen großen Unternehmen geht die Wirtschafsflaute in Deutschland nicht spurlos vorüber. Sie machen weniger Gewinne, als zuvor. Dabei sind die US-Zölle noch nicht eingepreist.
Auch an der Börse macht sich die Wirtschaftsflaute bemerkbar - bei vielen DAX-Unternehmen kriselt es.
Quelle: dpa
Deutschlands größte Börsenkonzerne machen weniger Gewinn und streichen Tausende Stellen. Die 40 Unternehmen im Leitindex Dax spürten die Konjunkturflaute und den verschärften internationalen Wettbewerb, heißt es in einer neuen Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY.
Im ersten Quartal 2025 stieg der Gesamtumsatz der Dax-Konzerne zwar um 3,3 Prozent auf 458,9 Milliarden Euro. Doch zehn Unternehmen verzeichneten einen Umsatzrückgang, darunter BMW, Mercedes-Benz, BASF und Bayer.
Absatzprobleme, Stellenabbau, Gewinneinbruch – bei VW herrscht Krisenstimmung. ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann berichtet von der Hauptversammlung in Frankfurt.16.05.2025 | 1:27 min
Waldbrände erhöhen Kosten für Versicherer
16 der Dax-Konzerne erwirtschafteten einen niedrigeren operativen Gewinn als im Vorjahr, darunter alle Autokonzerne sowie die beiden Rückversicherer Hannover Rück und Munich Re, die hohe finanzielle Lasten wegen der Waldbrände rund um Los Angeles zu Jahresbeginn schultern mussten.
Die deutsche Wirtschaft bleibt laut der aktuellen Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft in der Rezession. Über die weiteren Aussichten berichtet Valerie Haller.13.05.2025 | 1:04 min
Insgesamt schrumpfte der operative Gewinn der Dax-Konzerne vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal um 8,1 Prozent auf 44,8 Milliarden Euro - nach 48,7 Milliarden ein Jahr zuvor.
Größerer Stellenabbau
Auch bei der Beschäftigung zeige der Trend nach unten, erklärte EY. Demnach schrumpfte die Zahl der Mitarbeiter bei den 27 Dax-Konzernen, die dazu Angaben machten, um 1 Prozent auf 3,17 Millionen. Damit wurden binnen Jahresfrist rund 32.000 Stellen abgebaut.
Europas größter Autobauer – Volkswagen - hat seine Aktionäre zur Hauptversammlung eingeladen. Zum zweiten Mal in Folge findet diese nur online statt.16.05.2025 | 1:34 min
US-Zölle unberechenbar
Angesichts von Konjunkturschwäche, geopolitischen Krisen und des Zollstreits mit den USA seien viele Dax-Konzerne bemerkenswert widerstandsfähig, sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY. So habe die deutliche Mehrheit dennoch ein Umsatzplus geschafft. Allerdings spiegelten sich die US-Zölle bislang kaum in den Bilanzzahlen wider.
Viele Unternehmen haben in Erwartung hoher Zölle ihre Bestände in den USA aufgestockt, zudem haben US-Kunden Käufe vorgezogen, um noch von niedrigeren Preisen zu profitieren.
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Henrik Ahlers, Geschäftsführung EY
Im Zoll- und Handelsstreit haben sich Vertreter aus den USA und China in Genf getroffen und sich wohl angenähert. Beide Seiten betonten, das Treffen sei konstruktiv gewesen.12.05.2025 | 0:22 min
Einbußen bei Autobranche - Aufwind bei Rüstung
Ein realistisches Bild der Lage werde erst im zweiten Halbjahr sichtbar werden. Die Unsicherheit um die US-Zölle sei eine riesige Herausforderung gerade für die exportstarke Industrie.
Während einige Dax-Konzerne kräftig zulegten - etwa Rheinmetall mit einem Umsatzplus von 46 Prozent und der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines mit einem Wachstum von 28 Prozent - mussten die Autokonzerne Einbußen hinnehmen: Insgesamt verbuchten die im Dax notierten Autobauer bei einem Umsatzrückgang von 2,5 Prozent einen Gewinneinbruch von 42 Prozent.
Die Zollpolitik von US-Präsident Trump gilt als unberechenbar. Immer mehr deutsche Exporteure orientieren sich deshalb nach Asien und anderen Teilen der Welt.29.04.2025 | 1:32 min
Den höchsten operativen Gewinn im ersten Quartal erzielte die Deutsche Telekom mit knapp 6,8 Milliarden Euro. Auf Platz zwei und drei landeten Allianz (4,2 Milliarden) und Siemens (3,1 Milliarden). Nur ein Dax-Unternehmen - die Porsche Holding - wies einen operativen Verlust aus.