Übernahme von US-Filmstudio:Kampf um Warner Bros: Paramount überbietet Netflix
von Tim Weber
Im Kampf um Warner Bros. Discovery hat Paramount ein neues Angebot in Höhe von 108 Milliarden US-Dollar vorgelegt. Zuvor hatte Netflix bereits die Übernahme des Studios verkündet.
Paramount hat ein neues Angebot in Höhe von 108 Milliarden für Warner Bros. Dicorvery vorgelegt. Der Konzern hatte zuvor eine Übernahme-Einigung mit Netflix erzielt.
Quelle: ImagoParamount hat den Aktionären von Warner Bros. Discovery ein neues Angebot vorgelegt: 108 Milliarden US-Dollar bietet der Konzern für den Medienriesen. Mit der Übernahme könnte Paramount sein eigenes Portfolio erheblich erweitern.
Wir sind wirklich hier, um das zu Ende zu bringen, was wir begonnen haben.
Paramount-Chef David Ellison
Zu Warner Bros gehören Klassiker wie "Game of Thrones", "Harry Potter" oder "The Big Bang Theory", die aus der Film- und Serien-Welt wohl kaum wegzudenken sind.
Übernahme schien bereits besiegelt
Dabei waren sich Netflix und Warner Bros bereits einig - die Übernahme schien nach langem Bieterwechsel besiegelt. Am vergangen Freitag verkündeten beide Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung, dass Netflix den Medien- und Filmkonzern für fast 83 Milliarden US-Dollar (rund 71,3 Milliarden Euro) übernehmen würde.
Streaming-Riese Netflix übernimmt das Hollywood Urgestein Warner Brothers. Nach einem Bieterwettstreit zahlt Netflix dafür knapp 82,7 Milliarden Dollar.
05.12.2025 | 0:28 minDurch das neue Angebot von Paramount werden die Karten jetzt ein weiteres mal neu gemischt. Dabei herrscht ein klares wirtschaftliches Gefälle beider Bieter: Netflix ist derzeit rund 27-mal wertvoller an der Börse und schrieb 2024 in etwa 8,3 Milliarden US-Dollar Gewinn, während Paramount einen Fehlbetrag in Milliardenhöhe auswies. Wie kann Paramount da mithalten?
Ellison-Familie und Trump-Vertraute als Geldgeber
Nach eigenen Angaben soll ein Teil des Kaufpreises aus dem privaten Vermögen der Familie von Geschäftsführer David Ellison stammen. Sein Vater, Larry Ellison - Gründer und Anteilseigner des IT-Konzerns Oracle - gehört zu den reichsten Menschen der Welt und gilt als Vertrauter von Donald Trump.
US-Präsident Donald Trump setzt die Presse unter Druck, um sie auf Linie zu zwingen. Journalist Klaus Brinkbäumer im Gespräch.
17.09.2025 | 9:39 minUnter den Geldgebern finden sich zudem der Staatsfonds von Saudi-Arabien, Abu Dhabi und Katar sowie die Investmentfirma Affinity von Jared Kushner, dem Schwiegersohn von Trump. Experten befürchten, dass damit ein erheblicher Teil der amerikanischen Medien in die Hände von Trump-Verbündeten gelangen könnte. Larry Ellison war zuvor bereits an der Übernahme von TikTok beteiligt.
US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi haben offenbar einen Deal über Tiktoks US-Geschäft konkretisiert. Unterdessen geraten die klassischen Medien immer mehr unter Druck.
20.09.2025 | 1:59 minTrump äußerte Kritik an der Netflix-Übernahme
Zuvor hat sich Donald Trump offen erklärt, sich aktiv in die Übernahme einschalten zu wollen und damit den Deal zum Politikum erklärt. Am Sonntag sagte er vor Journalisten in Washington:
Ich werde an dieser Entscheidung beteiligt sein.
Donald Trump, US-Präsident
Die mögliche Konzentration von Marktmacht sei laut Trump bedenklich und erfordere weitere Prüfung. Experten vermuten jedoch, dass auch die Kontrolle über CNN eine Rolle spielt. Der Nachrichtensender ist dem Präsidenten aufgrund kritischer Berichterstattung ein Dorn im Auge.
Für die Übernahme benötigt es noch die Zustimmung der Aktionäre und der Wettbewerbsbehörden.
Mit Material von dpa
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