Der US-Chipkonzern Nvidia erwartet wegen der US-Exporthürden ein gedrosseltes Wachstum.
Quelle: Reuters
Der Chipkonzern Nvidia warnt, dass US-Exporthürden für KI-Technik die Führung chinesischer Anbieter in dem Zukunftsmarkt zur Folge haben könnten. "Die Plattform, die in
China gewinnt, kommt in die Position, global führend zu sein", sagte Nvidia-Chef Jensen Huang. Heute sei der chinesische Markt durch die Ausfuhrbeschränkungen aber faktisch verschlossen für die US-Industrie, kritisierte er.
"Die Frage ist nicht mehr, ob China
KI haben wird", sagte Huang. Das sei bereits der Fall. "Die Frage ist, ob einer der größten KI-Märkte auf amerikanischen Plattformen laufen wird." Wenn chinesische Anbieter keine US-Konkurrenz im eigenen Land hätten, mache sie das stärker und schwäche die amerikanische Position. Die US-Regierung sei davon ausgegangen, dass China keine Chips für Künstliche Intelligenz machen könne. "Diese Annahme war schon immer fragwürdig - und jetzt ist sie klar falsch", sagte der Nvidia-Chef.
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US-Beschränkungen bremsen Nvidias China-Geschäft
Nvidia entgeht durch die Exporthürden bereits viel Geld. Allein im laufenden Vierteljahr dürften sie acht Milliarden Dollar Umsatz kosten, schätzte der Konzern bei der Vorlage von Quartalszahlen. Im vergangenen Quartal musste Nvidia deswegen 4,5 Milliarden Dollar abschreiben. Es sei eine Milliarde weniger gewesen als zunächst erwartet, da ein Teil der Technik anderweitig verwendet worden sei, hieß es.
Schon unter dem vorherigen Präsidenten
Joe Biden schufen die
USA Hürden für den Verkauf der modernsten Hochleistungschips nach China. Mit ihrem Embargo wollen die USA den wirtschaftlichen und technologischen Aufstieg Chinas bremsen. Nvidia-Chef Huang hatte diese Strategie zuletzt als Fehlschlag bezeichnet. Die Exportbeschränkungen hätten chinesische Konkurrenten wie Huawei nur dazu getrieben, eigene Chips zu entwickeln.
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Nur langsamere Chips für chinesischen Markt
Nvidia selbst konnte an chinesische Unternehmen wegen der Beschränkungen nur eine langsamere Version liefern. Doch selbst diese Chipsysteme fallen wegen der Handelspolitik von Bidens Nachfolger
Donald Trump mittlerweile unter die Exportbeschränkung. Nvidia betont, es sei technisch unmöglich, die aktuellen Chips noch weiter abzuspecken, um die Exportvorgaben zu erfüllen.
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Allerdings ergeben sich für Nvidia durch die Politik der US-Regierung auch Chancen in anderen Regionen: Im Rahmen eines Handelsabkommens von Trump hat Nvidia angekündigt, Hunderttausende von KI-Chips an Saudi-Arabien zu verkaufen, darunter 18.000 seiner "Blackwell"-Chips an ein Start-up, das dem Staatsfonds des Landes gehört. Huang hatte Trump auf dessen Nahost-Reise begleitet.
Der weltgrößte Anbieter von KI-Spezialprozessoren hat für das erste Quartal einen überraschend kräftigen Umsatzsprung verkündet, rechnet wegen der härteren US-Restriktionen künftig aber mit einem geringeren Wachstumstempo.
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Quelle: dpa, Reuters