Der US-Konzern Amazon hat die ersten 27 von über 3.000 Internet-Satelliten ins All gebracht. Das Projekt soll dem Starlink-System von Tech-Milliardär Elon Musk Konkurrenz machen.29.04.2025 | 0:22 min
Der US-Konzern Amazon hat eine weitere Hürde genommen, um schnelles Internet per Satellit anzubieten. Vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida hob am Montag um 19.00 Uhr (Ortszeit, 01.00 Uhr MESZ) eine Atlas-V-Trägerrakete mit 27 ersten Satelliten an Bord ab. Nach dem Start werden die Satelliten dort eine Höhe von fast 630 Kilometern erreichen.
Mit dem sogenannten Kuiper-Projekt will Amazon dem Satellitennetzwerk Starlink von US-Milliardär
Elon Musk Konkurrenz machen. Musk ist mit den Starlink-Satelliten seiner Raumfahrtfirma SpaceX ein Vorreiter bei schnellem Internet aus dem All. Solche Dienste sind nicht nur für Verbraucher, sondern zum Beispiel auch für Airlines interessant - oder für Telekommunikationsfirmen, die in entlegenen oder dünn besiedelten Gebieten keine teure Infrastruktur aufbauen wollen.
Erschwingliche Breitbanddienste rund um den Globus
Kuiper soll Internetverbindungen in bisher schlecht abgedeckten Regionen ermöglichen. Das Projekt von Tech-Milliardär und Amazon-Gründer
Jeff Bezos hatte sich allerdings verzögert. Er hat mehrere Jahre Rückstand auf Starlink, das unter anderem in vielen Ländern Amerikas sowie in Deutschland und anderen Teilen Europas im Einsatz ist.
3D-Animation über Elon Musks Internet-Satelliten:04.03.2025 | 1:06 min
Amazon will insgesamt rund 3.200 Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Das satellitengestützte Internet soll im Laufe dieses Jahres verfügbar sein. Der Konzern beziffert die Projektkosten für Kuiper auf zehn Milliarden US-Dollar (rund 8,8 Milliarden Euro).
Kritiker lehnen wachsende Zahl der Satelliten ab
Seit 2019 sind rund 7.000 Starlink-Satelliten ins
All gestartet. Musk hat sich damit in den vergangenen Jahren bedeutenden Einfluss weltweit verschafft. Unter anderem die
Ukraine nutzt im Verteidigungskrieg gegen
Russland Starlink.
Popsängerin Katy Perry ist mit einer Frauen-Crew ins All geflogen. Der zehnminütige Weltraum-Kurztrip war Teil des Raumfahrtprogramms Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos.14.04.2025 | 0:18 min
Kritiker lehnen die schnell wachsende Zahl der Satelliten, die die Erde in niedriger Höhe umkreisen, ab. Die Satelliten störten Beobachtungen. Manche befürchten eine Zunahme an Kollisionen.
Raum am Markt für Rivalen
Andere Unternehmen und Regierungen sehen den Bereich mit Interesse.
China hat ein eigenes Projekt. In
Europa hofft der französische Satellitenbetreiber Eutelsat, Starlink Konkurrenz machen zu können. Branchenbeobachter sehen durchaus Raum am Markt für Rivalen, viele Kunden würden mehr Konkurrenz in dem Markt begrüßen.
Quelle: AFP, AP, dpa