Kehrtwende in Washington: Trump stellt Putin Ultimatum

Kehrtwende in Washington:Trump stellt Putin Ultimatum

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Donald Trump und Waldimir Putin auf einer Fotomontage vor einer Karte der Ukraine.

Frieden in 50 Tagen oder 100% Strafzölle für Russlands Handelspartner, damit droht US-Präsident Trump und kündigt Waffenlieferungen für die Ukraine an. ZDFheute live analysiert.

US-Präsident Trump vollzieht eine Kehrtwende in seiner Russland-Politik. Er fordert eine Waffenruhe in der Ukraine innerhalb von 50 Tagen, ansonsten werden die USA Russlands Handelspartner mit 100 Prozent Strafzöllen belegen. Das kündigte der US-Präsident heute nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Rutte an.
Darüber hinaus werden die USA der Nato Waffen liefern für die Unterstützung der Ukraine. Das Geld für diese Waffen soll von den europäischen Verbündeten kommen. Rutte sprach von einem "wirklich großen" Deal. Für Trump stellt die Waffenlieferung eine klare Abkehr vom bisherigen Kurs dar. Bis vor kurzem hatte die US-Regierung zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine strikt abgelehnt.
Was steckt hinter der neuen Russland-Politik der US-Regierung? Hat sich Trump nun final von Putin abgewendet? Und welche Rolle spielt das für den Krieg in der Ukraine? Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent in Washington und Armin Coerper, ZDF-Korrespondent in Moskau.
Trump zunächst kritisch gegenüber Ukraine
Unter Donald Trumps Vorgänger Joe Biden herrschte lange Funkstille zwischen Washington und Moskau. Nach seinem Amtsantritt hatte Trump wieder stärkeren Kontakt zu Russland aufgenommen und versucht seit Monaten, Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen. Allein in diesem Jahr haben die beiden Staatschefs sechs Mal miteinander telefoniert - bisher ohne konkretes Ergebnis.
Für einen Eklat sorgte im Februar ein heftiger Streit im Weißen Haus, bei dem Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj verbal angriff. Der US-Präsident warf Selenskyj vor, er wolle keinen Frieden schließen. Im Anschluss lehnte Trump weitere Gespräche mit der Ukraine ab.
Nur wenige Tage später stoppten die USA ihre Ukraine-Hilfen. Danach sagte Trump, die Ukraine werde vielleicht ohnehin nicht überleben. Zudem schob Trump Selenskyj die Verantwortung für den russischen Angriffskrieg zu und nannte ihn einen "Diktator".
Nun die erneute Kehrtwende. Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an und kritisiert Putin öffentlich. Eine Entwicklung, die in Washington viele überrascht habe, sagt unter anderem US-Politologe Peter Sparding. Möglicherweise wolle Trump dadurch mehr Rückhalt in der amerikanischen Bevölkerung gewinnen. Viele sehen dort das Vorgehen des US-Präsidenten im Ukraine-Krieg kritisch.
Mit Material von: dpa, AFP, Reuters

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