Unterwegs mit Daniel Schlager:Ein Tag mit einem Bundesliga-Schiedsrichter
Anspannung ja, Nervosität nein - so beschreibt Schiedsrichter Daniel Schlager seine Gefühle am Spieltag. Ein ZDF-Team begleitete ihn und sein Team rund um ein Spiel in Dortmund.
Wo spielt Florian Wirtz in der kommenden Saison? Bleibt Xabi Alonso Trainer bei Bayer Leverkusen? Im Frühjahr trifft die Crunch-Time der Bundesliga auf eine sich erhitzende Gerüchteküche. Dies betrifft nicht nur Spieler und Trainer.
Wenige freie Plätze für Schiedsrichter in der Bundesliga
"Im Schiedsrichterwesen wird auch unheimlich viel spekuliert", sagt Daniel Schlager in der ZDF-Dokumentation "Hinter den Kulissen mit Bundesliga-Schiedsrichter Daniel Schlager". Das gehe meistens im März richtig los.
Das Problem für den Schiri-Nachwuchs: Es gibt meist nur einen freien Platz für Aufsteiger, vielleicht auch mal zwei. Schlager erreichte der entscheidende Anruf im Frühjahr 2018 beim Saisonausklang auf Mallorca. "Ich glaube, ich stand sogar am Bierkönig", erinnert sich der 35-Jährige.
Schiedsrichter Daniel Schlager kommuniziert während eines Spiels häufig. Mit Spielern, Assistenten und dem VAR.
Quelle: SVEN SIMONSchlager erzählt dies ZDF-Reporterin Franziska Müllers bei einem entspannten Spaziergang wenige Stunden vor dem Anpfiff der späten Sonntagsbegegnung zwischen Borussia Dortmund und Mainz 05. Müllers hat Schlager einen Tag lang vom Frühstück bis zum Kabinenplausch nach dem Abpfiff bei seinem 87. Bundesliga-Einsatz begleitet.
Ende März endete eine Erfolgsserie für den FSV Mainz mit einer 1:3-Niederlage bei Borussia Dortmund.
30.03.2025 | 9:08 minFulltime-Job Schiedsrichter
Nachdem Schlager 2022 auch Fifa-Schiedsrichter wurde, gab er seinen Teilzeitjob als Baufinanzierungsberater auf. Er konzentriert sich seither ganz auf die Schiedsrichterei.
Ich habe pro Jahr circa 20 internationale Spiele, das heißt 20 Mal unter der Woche drei Tage weg von zu Hause.
Schiedsrichter Daniel Schlager
"Zusätzlich zum Bundesligaspielbetrieb, zusätzlich zu Trainingseinheiten und zu den Trainingslagern. Da ist dann wenig Platz für einen Job", so Schlager.
Mittlerweile lässt es sich von der Tätigkeit als Bundesliga-Schiedsrichter leben. Neben einem Grundgehalt von 80.000 Euro pro Jahr gibt es noch eine Einsatzprämie von 6.000 Euro pro Spiel.
Teamarbeit mit festen Assistenten
Beim Frühstück im Hotel sitzt Schlager am Spieltag mit seinen Assistenten Sven Waschitzki-Günther und Arno Blos zusammen. "Ich fühle mich einfach wohler mit zwei festen Assistenten, mit einem Team", sagt Schlager. Waschitzki-Günther ergänzt:
Ich denke, dass das Vertrauen und die Zusammenarbeit gestärkt sind, wenn man ständig zusammen unterwegs ist. Man spielt sich halt aufeinander ein und weiß, wie der andere tickt.
Sven Wachitzki-Günter, fester Assistent von Schiedsrichter Daniel Schlager
Wie der andere tickt, möchte Schlager später auch von Robert Schröder wissen, der für das Spiel als Videoassistent eingeteilt ist. Per Smartphone erklärt Schlager seinem Kollegen, der 2018 mit ihm zusammen in die Bundesliga aufstieg, wie er sich die spätere Kommunikation vorstellt.
Thorsten Kinhöfer ist der neue Schiedsrichter-Experte im ZDF. Im sportstudio spricht er unter anderem über die neuen Durchsagen in den Stadien zu VAR-Entscheidungen.
22.02.2025 | 1:47 min"Bitte lass es mich wissen, wenn du überlegst: Oh, eigentlich bin ich anderer Meinung als der Schiri - aber du bist nicht sicher, ob du eingreifen sollst. Dann gib mir zumindest ein Gefühl. Also sag nicht einfach: Check complete."
Reger Austausch mit dem VAR
Auf der Fahrt zum Stadion ist die Anspannung beim Schiedsrichter-Team dann doch spürbar. "Eine Grundanspannung gehört natürlich zu jedem Spiel dazu", sagt Schlager. "Nervosität klingt mir da ein bisschen zu schlecht, also eher konzentriert und fokussiert."
Auch für Schiedsrichter ist ein Spiel im Dortmunder Stadion ein besonderes Erlebnis. "Es macht schon einen Riesenunterschied - von der Kapazität her, von den Fans, vom Druck von außen -, ob du in einem Stadion mit 80.000 Leuten oder mit 15.000 Zuschauern bist", sagt Arno Blos. "Allerdings musst du genauso die Leistung abrufen und genauso performen."
"Check complete", hört man dann während des Funkverkehrs im Spiel ziemlich oft, meist verbunden mit einer kurzen Erklärung. Kaum ein Spielzug bleibt zwischen Schlager, seinen Assistenten und Schröder unkommentiert. Eingreifen muss der VAR lediglich beim 1:3-Anschlusstreffer der Mainzer, um zu klären, ob eine Abseitsstellung vorlag. Tat es nicht.
"Heute konnten wir das Spiel gut laufen lassen", sagt Schlager anschließend in der Kabine. "Das ist gut aufgegangen und hat vielleicht auch für einen guten Spielfluss gesorgt."
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