Sanddorn, Hagebutte & Co.:Diese Wildfrüchte sind reich an Vitamin C
Mit dem Herbst steht auch die Erkältungssaison in den Startlöchern. Doch die Natur bietet kostenlose Immun-Booster. Wie uns Wildfrüchte für die kalte Jahreszeit stärken können.
Sie leuchten knallrot an Wegesrändern oder im Garten und sind gute Vitamin-C-Quellen: Hagebutten, Sanddorn, Vogelbeeren und Co. Wie man sie ernten und richtig verarbeitet genießen kann.
11.09.2025 | 5:52 minDer September verabschiedet zwar den Sommer, bringt aber eine reiche Ernte mit sich. In der freien Natur finden sich wertvolle Herbstschätze: Hagebutten, Holunder- und Vogelbeeren färben Wald- und Wiesenwege bunt und enthalten reichlich Vitamin C. Doch wie werden diese Früchte zum gesunden Genuss? Wildkräuterexpertin Franzi Schweiger gibt Tipps zu Ernte und Verarbeitung.
Vitamin C gilt als Wundermittel bei Erkältungen. Zwar schützt es nicht nachweislich vor Erkrankungen, aber die antioxidative Wirkung kann Symptome lindern und die Dauer der Erkrankung leicht verkürzen. Zudem unterstützt Vitamin C die Bildung neuer Zellen, wirkt Müdigkeit entgegen, entwässert leicht, fördert die Verdauung und stärkt das Bindegewebe. Im Normalfall deckt eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse den Bedarf. Vitamin C kann nicht im Körper gespeichert werden. Ein Überschuss wird über den Urin ausgeschieden.
Sie ist reich an Antioxidantien und Vitaminen und gilt als Superfood: die Aronia. Ihr Anbau boomt, besonders in Sachsen, Bayern und Österreich. ZDF-Reporterin Steffi Moritz-Möller zeigt, warum die lilafarbene Beere so gefragt ist.
25.08.2025 | 8:55 minKönigin des Vitamin C: Hagebutte
Besonders viel Vitamin C bietet die Hagebutte: Mit bis zu 1.250 Milligramm pro 100 Gramm enthält sie etwa 25-mal so viel Vitamin C wie eine Zitrone und ist damit absolute Spitzenreiterin. Die Früchte entstehen an Wild- und Zierrosenarten, sobald die Blüte vorbei ist. Nach der Blüte bildet sich der becherförmige Blütenboden zu einer Scheinfrucht um, in der viele kleine Nüsse - die eigentlichen Samen - heranreifen. Ab September bis in den Dezember hinein können sie geerntet werden.
Reife Hagebutten erkennt man an ihrer leuchtenden, tiefroten Farbe. Je nach Sorte können sie eher länglich oder rund sein, genießbar sind sie alle. Zu finden sind die Früchte meist an Waldrändern, Wegen, in Gebüschen und Hecken. Beim Pflücken ist es wichtig, darauf zu achten, nur die festen Hagebutten zu pflücken. Überreife Hagebutten haben weder viel Aroma noch Vitamin C und sollten lieber Vögeln als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Franzi Schweigers Tipp: "Wer Angst vor Dornen hat, sollte sich vorsichtshalber Handschuhe anziehen."
Ernährungsumstellung ist keine Diät - eher eine Verhaltensumstellung. Für Chronisch Kranke, Allergiker - aber auch für die, die Krankheiten vorbeugen wollen. Mit welchen Tricks man sich gesund ernährt und dennoch den Genuss erhält.
26.02.2024 | 4:03 minSanddorn: Superfood des Nordens
Auf Platz zwei im Vitamin-C-Ranking steht der Sanddorn. 1.200 Milligramm pro 100 Gramm, das entspricht ungefähr dem 13-fachen einer Kiwi. Geerntet wird von Anfang September bis Ende Oktober, wenn die leuchtend orangefarbenen Früchte weich werden und eine glasige Oberfläche zeigen.
Sanddorn gedeiht bevorzugt in sonnigen, sandigen Dünenlandschaften und ist entlang der Küsten von Nord- und Ostsee weit verbreitet. Wegen der dichten Dornen ist die Ernte aufwendig. Spezielle Beerenkämme, wie man sie auch bei Heidelbeeren nutzt, erleichtern das Pflücken. Generell gilt: Das Sammeln wilder Früchte für den Eigenbedarf ist in Deutschland außerhalb von Naturschutzgebieten erlaubt, sofern nicht ganze Sträucher geleert werden.
Armin Roßmeier verrät das Rezept für einen herbstlichen Sanddorn-Powerdrink.
15.10.2024 | 13:11 minGesund statt giftig: Vogelbeeren
Vogelbeeren - die leuchtend roten Früchte der Eberesche - galten lange als giftig, was hauptsächlich auf die enthaltene Parasorbinsäure zurückzuführen ist. Diese kann in größeren Mengen Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Doch ist der Gehalt in der Vogelbeere in der Regel so niedrig, dass er für Menschen unbedenklich bleibt. Ein Tipp von Expertin Schweiger: "Wer auf Nummer sicher gehen will: Durch Erhitzen, Frost oder Einfrieren lässt sich die Säure vollständig abbauen. Auch der bittere Geschmack mildert sich dabei deutlich."
Zudem stecken die Beeren voller wertvoller Inhaltsstoffe: Sie liefern reichlich Vitamin C (zwischen 80 und 200 Milligramm pro 100 Gramm), Beta-Carotin, Vitamin E, Biotin, Pektin, Gerbstoffe sowie Sorbit. Ähnlich wie auch beim Sanddorn erfolgt die Ernte von Anfang September bis Ende Oktober. Wartet man den ersten Frost ab, erhält man ein weniger herbes Aroma. Anders als bei Hagebutten und Sanddorn entfernt man bei Vogelbeeren am besten ganze Rispen vom Zweig.
Beeren liegen im Trend. Doch unser Hunger auf Beeren hat ökologische und soziale Konsequenzen in den Anbauländern. "planet e." fragt: Wie geht nachhaltiger Beerenkonsum?
21.01.2024 | 28:05 minRezepte mit Wildfrüchten
250 g Hagebutten
250 ml Wasser
1 Vanilleschote
125 g Gelierzucker 2:1
1 Prise Meersalz
Die Hagebutten zuerst waschen, halbieren und entkernen, anschließend nochmals waschen, um auch die letzten Härchen zu entfernen. Dann zusammen mit 250 Millilitern Wasser sowie dem Mark einer Vanilleschote circa 15 Minuten weich köcheln. Die gegarten Hagebutten nun mit einem Mixstab fein pürieren, bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit hinzugeben, sodass eine dickflüssige Masse entsteht. Zum Schluss das Mus (400 Gramm) mit 125 Gramm Gelierzucker für drei Minuten aufkochen lassen und direkt abfüllen.
300 g Vogelbeeren
30 ml Orangensaft
100 ml Apfelsaft
60 g Zucker
70 g Gelierzucker 3:1
½ Zitrone
Vogelbeeren waschen und von den Stielen befreien. Dann zusammen mit Orangen- und Apfelsaft sowie Zucker im Topf für etwa fünf Minuten köcheln lassen. Nach Geschmack kann man Aromaten wie Orangenschale, Zimt oder Vanille hinzufügen. Im Anschluss Zitronensaft und Gelierzucker unterrühren, danach in luftdichte Gläser füllen.
Franzi Schweiger empfiehlt, mit offenem Blick durch den Herbst zu gehen. Das lohnt sich nicht nur für die leckere, regionale und saisonale Küche, sondern auch für die Abwehrkräfte.
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