Restaurant, Friseur, Taxi:Wie viel Trinkgeld sollte man geben?
Zehn Prozent oder aufrunden? Bar oder mit Karte? Nur im Restaurant oder auch beim Lieferdienst? Ob und wie viel Trinkgeld man gibt, hängt nicht zuletzt von der Dienstleistung ab.
Besonders für Mitarbeiter in der Gastronomie sind Zusatzeinnahmen über das Trinkgeld eine wichtige Einkommensquelle. Doch wie viel Trinkgeld ist angemessen?
Quelle: Imago / PanthermediaIn Deutschland besteht zwar keine Trinkgeldpflicht, trotzdem herrscht eine gewisse Trinkgeldkultur. Doch wann ist welcher Betrag angemessen? Jonathan Lösel vom Deutschen Knigge-Rat beschreibt Trinkgeld als Zeichen der Zufriedenheit.
Trinkgeld ist immer ein Ausdruck, dass ich die Atmosphäre mag, mich wertgeschätzt fühle und mit dem Service zufrieden war.
Jonathan Lösel, Vorsitzender Deutscher Knigge-Rat
Generell gebe es in Deutschland für Trinkgeld eine Bemessungsgrenze von fünf bis zehn Prozent, so Jonathan Lösel. Das gelte vor allem im Gastronomiebereich. Bei einem dreistelligen Betrag gibt man eher fünf Prozent. Wenn man mit dem Service sehr zufrieden ist, können es aber auch mal mehr als zehn Prozent sein.
Trinkgeld ist für viele Servicekräfte eine wichtige Einkommensquelle. Weil immer mehr Menschen kontaklos bezahlen, wird Trinkgeld immer weniger gegeben. Nun fragen Lesegeräte aktiv nach Trinkgeld.
09.01.2025 | 4:14 minUnterschied zwischen Restaurant und Lieferdienst
Im Restaurant kann man, anders als beim Lieferdienst, beim Trinkgeld das Ambiente, die Bedienung und den Geschmack berücksichtigen. Allerdings ist die Servicekraft im Restaurant für mehrere Tische gleichzeitig zuständig und der Lieferdienst kann nur einen Haushalt gleichzeitig beliefern. Das kann man bei der Trinkgeldgabe beachten.
Beim Lieferdienst gibt man in der Regel zwei bis drei Euro. Grundsätzlich empfiehlt Jonathan Lösel, das Trinkgeld der Servicekraft direkt in die Hand zu geben, um sicherzustellen, dass es auch bei ihr ankommt.
Urlaub: Wie viel Trinkgeld wann angemessen ist
Auch in Hotels ist es üblich, dem Personal ein Trinkgeld zu hinterlassen. Das sind laut Knigge etwa ein bis zwei Euro pro Übernachtung. Das Trinkgeld kann man am Ende des Urlaubs im Zimmer lassen oder dem Personal übergeben. Für die direkte Übergabe kann man das Geld zur Diskretion in einen Umschlag legen, sofern man einen zur Hand hat.
Auf Kreuzfahrtschiffen wird oft bei der Buchung die empfohlene Trinkgeldhöhe angegeben. Die Abbuchung von Trinkgeld ohne Zustimmung der Gäste ist nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz aber unzulässig.
Beim Touristenführer hänge es laut Jonathan Lösel davon ab, wie viele Personen bei der Tour teilnehmen. Bei einer privaten Tour seien zehn bis 15 Euro angemessen. In einer größeren Gruppe könne man, abhängig von der Zahl der Teilnehmenden, überlegen, wie viel Trinkgeld man geben möchte. In anderen Ländern kann die Trinkgeldkultur grundsätzlich anders aussehen als in Deutschland.
Trinkgeld: Friseur, Taxi und Handwerk
Bei kurzen Taxifahrten wird klassischerweise auf den nächsten oder die nächsten zwei Euro aufgerundet. Bei längeren Fahrten kann man fünf bis zehn Prozent des Fahrpreises als Referenz ansehen. Auch im Friseursalon ist ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent üblich. Hier kann man bei der Höhe einbeziehen, ob man sich wohlgefühlt hat, ob sich die Mitarbeitenden Zeit genommen haben und ob man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Für Personal in Kneipen oder Bars ist Aufrunden üblich.
Auch Handwerker freuen sich über ein kleines Trinkgeld. Alternativ zu Bargeld kann man ihnen während der Arbeitszeit als Wertschätzung Getränke oder etwas zu Essen anbieten. Im Tattoostudio kann man dem Tätowierer als Dankeschön mit fünf bis zehn Prozent des Preises seine Wertschätzung ausdrücken.
Der sichere Weg zum Wunschtattoo:Wie man das richtige Tattoostudio findet
Einmaliges Trinkgeld als Dankeschön
Einige Dienstleister bekommen standardmäßig kein Trinkgeld. Hier empfiehlt Jonathan Lösel:
Ende des Jahres kann man als Dankeschön ein einmaliges Trinkgeld geben, zum Beispiel an Mitarbeiter der kommunalen Müllabfuhr und Postboten.
Jonathan Lösel, Vorsitzender Deutscher Knigge-Rat
Dazu zählen beispielsweise auch Entsorgungsdienstleister für Weihnachtsbäume Anfang des Jahres und Reinigungskräfte.
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