Jobbörse oder Netzwerk? So finden Sie passende Stellenangebote

Jobbörse oder Suchmaschine:Jobsuche: Wie Sie die passende Stelle finden

von Thilo Hopert
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Jobportal, Netzwerk oder Meta-Suche - wer auf Jobsuche ist, sollte wissen, welches Portal welche Vorteile bietet. Eine Karriereberaterin gibt Tipps für eine gezielte Suche.

Eine Frau sitzt vor einem Laptop und hat gleichzeitig ein Smaprtphone in der Hand, auf das sie blickt.
Netzwerke wie LinkedIn oder Xing, Jobportale und spezielle Online-Jobbörsen: Es gibt viele Möglichkeiten, im Internet einen Job zu finden. Wie man gezielt auf Jobsuche geht.
Quelle: imago/Zoonar

Wer einen Job sucht, findet im Internet eine große Auswahl an Stellenangeboten für nahezu jede Branche. Neben großen Jobportalen wie der Arbeitsagentur gibt es private Anbieter wie Monster, Stepstone oder Jobware. Hinzu kommen kleinere regionale oder fachspezifische Portale, Meta-Jobbörsen wie Google Career oder Indeed sowie soziale Netzwerke wie LinkedIn und Xing.
Da stellt sich oft die Frage: Wo schaue ich zuerst? Und auf welchem Portal habe ich die größte Chance, etwas Passendes zu finden?
Flyer werden auf einer Tafel mit der Überschrift ·Aktuelle Stellenangebote· im Jobcenter Berlin Mitte am Tag der Möglichkeiten angeboten.
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Jobbörsen - das leisten die großen Portale

"Große Jobportale wie Stepstone oder Monster wirken auf den ersten Blick wie die erste Adresse für die Jobsuche", sagt Heidi Steinberger, Expertin für Karriere und Profilanalyse der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung. Für viele Berufsfelder seien sie auch ein guter Start. Besonders Menschen, die im kaufmännischen Bereich, in der IT, im Vertrieb oder Marketing unterwegs sind, würden eine breite Auswahl finden, so Steinberger.
Die Karriereberaterin erlebe jedoch immer wieder, dass gerade spannende Stellen übersehen werden, weil sie in anderen, regional oder fachlich angelegten Portalen auftauchen. "Es lohnt sich deshalb, auch auf spezialisierte Plattformen zu schauen", sagt die Beraterin. Diese gebe es für viele Branchen, Funktionen oder auch Zielgruppen wie Studierende oder Berufseinsteiger.

Ein guter Mix macht’s - groß denken, aber gezielt suchen.

Heidi Steinberger, Expertin für Karriere und Profilanalyse, Deutsche Gesellschaft für Karriereberatung e. V.

Auch regionale Jobportale sollte man bei der Suche auf dem Schirm haben, "weil viele Unternehmen sich die hohen Kosten für die Anzeigenschaltung schlicht sparen", so die Expertin.

Mit diesen Tipps von Karriereberaterin Heidi Steinberger fallen Sie positiv auf:

  • Individuelles Anschreiben - selbst wenn es optional ist. Es zeigt Persönlichkeit und echtes Interesse.
  • Sprache der Anzeige aufgreifen
  • Lückenloses fachliches Profil mit Persönlichkeit
  • Tempo zählt: Viele Jobs sind schnell vom Markt. Wer früh dran ist, hat oft einen Vorteil.

Übrigens: Die meisten neuen Stellen werden montags und dienstags veröffentlicht - diese Tage sollte man besonders im Blick haben.

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Meta-Suchmaschinen: Was taugen sie?

Meta-Jobbörsen wie Indeed oder Google Career bündeln Stellenanzeigen von Firmenwebseiten, Jobportalen und sozialen Netzwerken. "Klingt erstmal praktisch - und spart Zeit", sagt Steinberger. Doch für eine gezielte und effiziente Suche sind individuell ausgewählte Portale meist besser.

Als Ergänzung für den Überblick sind Meta-Jobbörsen okay.

Heidi Steinberger, Karriereberaterin, Deutsche Gesellschaft für Karriereberatung e. V.

Bei Meta-Jobbörsen sei die große Auswahl unübersichtlich und die Qualität der Treffer sehr durchwachsen. "Manchmal findet man veraltete Anzeigen oder wird mehrfach auf dieselbe Stelle geführt. Gerade in einer gezielten Suche kann das Zeit kosten - und manchmal auch Nerven", ergänzt die Karriereberaterin.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt vor falschen Jobangeboten, die oft über soziale Netzwerke oder Kurznachrichtendienste verbreitet werden. Dies sind meist Mini-Jobs, die man remote ausüben kann. Ziel der Betrüger ist es, persönliche Daten abzugreifen - etwa Personalausweis oder Sozialversicherungsnummer.

Wer Angebote sieht, die zu schön klingen, um wahr zu sein, sollte besonders vorsichtig sein.

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LinkedIn und Xing: Jobsuche über soziale Netzwerke

Plattformen wie LinkedIn und Xing bieten ebenfalls viele Stellenangebote. "Xing ist im DACH-Raum stark und positioniert sich als die Plattform für die Jobsuche", so Steinberger. Vor allem im Bereich Sachbearbeitung, Projektmanagement aber auch für Einsteiger und Positionen im mittleren Management bietet das Portal sehr viele Stellen.
"LinkedIn ist ein Business-Netzwerk und internationaler angelegt. Ein Profil auf dieser Plattform gehört für Fach- und Führungskräfte einfach dazu", so Steinberger. Auch für Projektpositionen oder Spezialisten sei LinkedIn eine gute Wahl.
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Ein Tipp der Expertin: "Nicht einfach 'nur suchen', sondern das Netzwerk aktiv für sich arbeiten lassen - durch ein starkes Profil, gezielte Interaktion und eine klare Botschaft."

So machen Sie auf sich aufmerksam

Wer in seinem Profil angibt, dass er "offen für neue Herausforderungen" ist, öffnet sich für Anfragen von Recruitern oder Headhuntern. Dabei betont Karriereberaterin Steinberger: Ein starkes Profil mit relevanten Keywords, einem professionellen Foto und einer klaren Beschreibung ist entscheidend. Nur so können potenzielle Arbeitgeber erkennen, wofür man steht.
Eine aktive Nutzung der Plattform erhöht die Chancen, dass nicht nur irgendwelche Angebote kommen, sondern vor allem passende.

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Quelle: dpa

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