Warken will Krankenkassen-Zusatzbeitrag 2026 stabil halten

Festlegung auf 2,9 Prozent:Warken will Zusatzbeiträge der Krankenkassen stabil halten

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Gesundheitsministerin Nina Warken will den Zusatzbeitrag der Krankenkassen 2026 bei 2,9 Prozent halten. Die Kassen selbst rechnen jedoch mit steigenden Beiträgen.

Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit, spricht bei einer Pressekonferenz zum geplanten Sparpaket gegen höhere Kassenbeiträge.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) kündigt einen Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent an. (Archivbild)

Quelle: dpa

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat angekündigt, den Zusatzbeitrag für die Krankenkassen 2026 auf dem aktuellen Niveau zu belassen. Sie werde ihn "auf 2,9 Prozent festlegen und veröffentlichen", sagte Warken der "Rheinischen Post".

Der Zusatzbeitrag wird von den Kassen erhoben, wenn der allgemeine Beitragssatz nicht ausreicht, um ihre Kosten zu decken. Direkt Beiträge bestimmen kann die Ministerin allerdings nicht. Politik, Kassen und Experten ermitteln im sogenannten Schätzerkreis lediglich die offizielle Orientierungsmarke für die Entwicklung der Krankenkassenbeiträge im neuen Jahr.

Da Wettbewerb unter den Kassen herrscht, muss jede Einzelne schauen, wie sie mit ihren Einnahmen und Ausgaben wirtschaftet.

Nina Warken (CDU), Bundesgesundheitsministerin

Berlin: Gesundheitskarten verschiedener Krankenkassen liegen auf einem Tisch.

Die Bundesregierung will wegen einer Finanzierungslücke die Krankenkassen mit einem Zwei-Milliarden-Paket entlasten. Über die geplante Gesetzesänderung berät der Bundestag.

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Kassen warnen vor steigenden Beiträgen

Der tatsächliche Zusatzbeitrag werde von den Krankenkassen individuell festgelegt, so Warken. Das habe vor allem etwas mit der wirtschaftlichen Situation der jeweiligen Krankenkasse zu tun.

Einige Kassen haben bereits die Erwartung geäußert, dass ihre Zusatzbeiträge im kommenden Jahr auf über drei Prozent steigen werden. Oliver Blatt, der Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, bekräftigte diese Warnung. Wenn in den kommenden Wochen politisch nichts weiter unternommen werde, würden viele Kassen gezwungen sein, ihren Zusatzbeitrag anzuheben.

Damit werden die Zusatzbeiträge in 2026 im Durchschnitt auf über drei Prozent steigen.

Oliver Blatt, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes

Der gesamte Beitrag, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen, umfasst daneben den allgemeinen Satz von einheitlich 14,6 Prozent des Bruttolohns.

Eine Auswahl an Gesundheitskarten gesetzlicher Krankenkassen in Deutschland. Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) dient als Versicherungsnachweis beim Arztbesuch und enthält persönliche Versichertendaten.

Die Bundesregierung will mit einem Zwei-Milliarden-Euro-Sparpaket steigende Kassenbeiträge im nächsten Jahr abwenden. Die gesetzlichen Krankenkassen warnen, dass das nicht reiche.

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Sparpaket für Krankenkassen

Warken hatte schon Mitte Oktober erklärt, dass der Zusatzbeitrag bei 2,9 Prozent bleiben dürfte. Zuvor hatte das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um zwei Milliarden Euro senken soll.

Mittlerweile hat der Bundestag das Milliarden-Sparpaket beschlossen.

15.10.2025, Berlin: Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit, spricht bei einer Pressekonferenz zum geplanten Sparpaket gegen höhere Kassenbeiträge. Die Koalition will erneute Anhebungen zum 1. Januar 2026 abwenden.

Gesundheitsministerin Warken will höhere Krankenkassen-Beiträge vermeiden. Das Kabinett hat dazu ein Sparpaket verabschiedet. Eingespart werden soll vor allem bei den Kliniken.

15.10.2025 | 2:56 min

Bei Anhebungen des Zusatzbeitrags haben Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht. Versicherte müssten für sich abwägen, ob sich ein Kassenwechsel lohne, so die Bundesgesundheitsministerin. Erst Anfang 2025 hatte es eine Welle kräftiger Erhöhungen gegeben.

Quelle: dpa, AFP

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